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TODESFÄLLE – STAND JANUAR 2017

17.01.2017 | Todestage

TODESMELDUNGEN – Stand Januar 2017

Zusammenstellung der Liste: WalterNowotny

Celia LANGA ist am 28.10.2016 verstorben

Celia LANGA

 Geboren am 27. September 1933 in Madrid; sie erhielt ihre Ausbildung am Real Conservatorio Madrid durch Lola Rodriguez de Aragón und trat bereits mit 16 Jahren in »Las golondrinas« von José Maria Usandizaga auf. Sie sang dann zu Beginn ihrer Karriere am Teatro Español Madrid die Butterfly und die Sophie im »Werther« von Massenet; am Teatro Principal Zaragoza und am Teatro Calderón Madrid trat sie als Partnerin des berühmten Tenors Tito Schipa auf. Sie ging Mitte der fünfziger Jahre zu weiteren Studien nach Rom, wo sie Schülerin von Luigi Ricci wurde. Sie gastierte dann am Teatro Colón Buenos Aires und kreierte am Teatro Quirino in Rom die Lucy in »The Telephone« von Gian Carlo Menotti für Italien (dann auch in Madrid für Spanien). An italienischen Theatern, namentlich auf Sizilien, gab sie Gastspiele als Butterfly, als Nedda im »Bajazzo«, als Santuzza in »Cavalleria rusticana«, als Traviata und als Mimi in »La Bohème«. 1949 wirkte sie am Teatro Zarzuela Madrid in der Uraufführung der Zarzuela »La Duquesa del Candil« von García Leoz mit, dann auch in der von »Madrigales amatorios« von Joaquín Rodrigo; 1958 sang sie am Teatro Liceu Barcelona die Susanna in »Le nozze di Figaro«. Sie bereiste dann in einer ausgedehnten Tournee mit einer Wanderbühne Südamerika, wobei es zu Auftritten in Kolumbien, Peru, Venezuela (Caracas), Panama und Costa Rica kam. Bei einer zweiten Südamerika-Tournee trat sie sehr erfolgreich am Teatro Eliseo in Buenos Aires in der Zarzuela »Doña Francisquita« von A. Vives und in anderen Zarzuelas auf. 1969 sang sie am Teatro Real Madrid in der Uraufführung des Liederzyklus »Descanso« von Julio Gomez zusammen mit der Mezzosopranistin Carmen Sinovas. Sie gab erst 1990 ihre Karriere auf. Seit 1972 wirkte sie als Professorin an der Escuela Superior de Canto in Madrid; zu ihren Schülern gehörten dort Maravillas Losada, Maria Luisa Villoria und Concha Arijo. Neben ihrem Wirken auf der Bühne war sie eine hoch angesehene Konzertsolistin und vor allem eine große Interpretin des spanischen Volks- und Kunstliedes.

Schallplattenaufnahmen auf RNE und auf weiteren spanischen Marken (Hispavox), darunter »El copo inamorado« von Halffter, die Zarzuela »Don Manolito« von Sorozábal, Ausschnitte aus weiteren Zarzuelas und Lieder.

 

Barbara GIBSON ist am 17.11.2016 verstorben

Barbara GIBSON

 Geboren am 30. November 1928 in Flushing (New York); Nachruf auf die amerikanischer Sopranistin auf Englisch: http://www.legacy.com/obituaries/freep/obituary.aspx?n=barbara-gibson-williams&pid=182596701

 

Elisabeth CARRON ist am 1.12.2016 in New York verstorben

 Geboren am 12. Februar 1922 in Newark (New Jersey); sie hieß mit ihrem eigentlichen Namen Elisabetta Caradonna und wurde durch die Pädagogin Mrs. Rodney Saylor in New York ausgebildet. Ihr Bühnendebüt fand 1957 an der New York City Opera in der Rolle der Butterfly in Puccinis gleichnamiger Oper statt. Sie kam dann zu einer erfolgreichen Karriere in den Zentren des nordamerikanischen Musiklebens und sang an den Opern von Cincinnati, Houston/Texas, Chicago, Dallas, Philadelphia, Pittsburgh, San Francisco (1962 die Konstanze in der »Entführung aus dem Serail« und die Violetta in »La Traviata«, 1963 die Butterfly und 1968 noch einmal die Konstanze), St. Paul und New Orleans, sehr oft an der City Opera New York (bis 1977 fast alljährlich) und war zu Gast am Opernhaus von Mexico City. 1958 sang sie an der Oper von Dallas die Dirce in Cherubinis klassischer Oper »Medea« als Partnerin der großen Maria Callas. Mit dem Ensemble der Washington Opera gastierte sie 1984 beim Festival von Edinburgh als Mrs. Gobineau in G.C. Menottis »The Medium«. Ihr umfangreiches Repertoire für die Bühne gipfelte in Partien wie der Micaela in »Carmen«, der Susanna in »Le nozze di Figaro«, der Zerline im »Don Giovanni«, der Mimi wie der Musetta in »La Bohème« von Puccini, der Liu in »Turandot«, der Norina im »Don Pasquale« von Donizetti, den Titelrollen in »Salome« und »Daphne« von Richard Strauss, der Aithra in dessen »Die ägyptische Helena« und der Birdie in »Regina« von Marc Blitzstein. Auch als Konzertsopranistin und als Gesanglehrerin erlangte sie hohes Ansehen.

Schallplatten: Columbia (»Regina« von M. Blitzstein), RCA, Penzance (Aufnahme der oben erwähnten Oper »Medea« aus Dallas von 1958).

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://elisabethcarron.weebly.com/home.html

 

Gigliola FRAZZONI ist am 3.12.2016 in Bologna verstorben

Gigliola FRAZZONI als Minnie

Als Minnie in La Fanciulla“

Geboren am 22. Februar 1923 in Bologna; sie war Schülerin der Pädagogen Marchesi und Secchiaroli in Bologna. Sie debütierte (vielleicht semiprofessionell) 1948 in Bologna als Samaritana in »Francesca da Rimini« von Zandonai. Das offizielle Debüt gab sie am Teatro Comunale ihrer Geburtsstadt Bologna aber als Mimi in »La Bohème«. Sie hatte dann eine erfolgreiche Karriere an den großen italienischen Bühnen, vor allem an der Mailänder Scala, aber auch an der Oper von Rom, in Turin, Venedig, Palermo und Parma. An der Mailänder Scala trat sie 1955 und 1960 als Maddalena in »Andrea Chénier« von Giordano (ihre Antrittsrolle), 1955 und 1970 als Santuzza in »Cavalleria rusticana«, 1956-57 und 1964 als Minnie in »La Fanciulla del West«, 1957 als Nedda im »Bajazzo« und 1958 als Butterfly auf. An der Scala sang sie am 26.1.1957 in der Uraufführung der Oper »Dialogues des Carmélites« von Poulenc die Partie der Mère Marie und am 7.2.1969 in der Uraufführung der Oper »Gli Eroi di Bonaventura« von Gianfrancesco Malipiero die Partie der Ecuba. Große Erfolge seit 1956 an der Oper von Rom und bei den Festspielen in den römischen Thermen des Caracalla, bei denen sie 1956 die Santuzza, 1957 die Tosca, 1960 die Minnie und die Santuzza, 1962 und 1963 die Tosca und 1964 wieder die Minnie übernahm. Auch am Teatro Verdi in Triest, am Teatro San Carlo Neapel (1967), am Opernhaus von Vichy (1962 als Manon Lescaut von Puccini) und am Opernhaus von Lausanne (1967 als Minnie) aufgetreten. Sie wirkte 1956 und 1972 bei den Festspielen in der Arena von Verona mit. Sie gastierte 1954 in Kairo, ferner in München, Stuttgart, Wiesbaden, Zürich, Genf, Bordeaux und Dublin (1958), 1958 auch an der Staatsoper von Wien als Butterfly und als Tosca aufgetreten. 1967 großer Erfolg in Rom als Santuzza. Ihr Repertoire enthielt vornehmlich dramatische Partien, wobei sie sich vor allem als Verdi- und Puccini-Interpretin auszeichnete.

Auf Cetra sang sie die Titelrolle in einer vollständigen Aufnahme von »Tosca« sowie eine Arienplatte, auf HRE die Minnie in »La Fanciulla del West« (Mitschnitt einer Aufführung der Scala von 1956), auf Myto die Ginevra in »La cena delle beffe« von Giordano (Sendung der RAI Turin aus den fünfziger Jahren).

Weitere Informationen auf ihrer Homepage: http://www.gigliolafrazzoni.com/

 

Éva LEHOCZKY ist am 6.12.2016 in Budapest verstorben

Lehoczky Éva

 Geboren am 7. März 1925 in Debrecen; Biographie der ungarischen Sopranistin, die bei einem Brand in ihrem Haus ums Leben kam, auf Ungarisch: https://hu.wikipedia.org/wiki/Lehoczky_%C3%89va

 

Constance LAMBERT ist am 13.12.2016 in Fair Lawn (New Jersey) verstorben

Constance LAMBERT

 Geboren am 17. Jänner 1927 in Macamic bei Quebec (Canada); Nachruf auf die kanadische Sopranistin auf Englisch: http://fairlawn.dailyvoice.com/obituaries/opera-singer-constance-lambert-picinich-89-of-fair-lawn/693582/

 

Lotte RYSANEK ist am 14.12.2016 in Wien verstorben

Lotte-Rysanek-als_Liu

Als „Liu“ / Turandot

 Geboren am 18. März 1924 in Wien; ihr Vater war tschechischer Herkunft; sie erhielt ihre Ausbildung am Konservatorium der Stadt Wien, hauptsächlich durch Rudolf Grossmann. Bühnendebüt 1950 am Stadttheater von Klagenfurt als Manon in der gleichnamigen Oper von Massenet. Sie war dann 1951-53 am Stadttheater von Freiburg i. Br. engagiert und 1954-87 Mitglied der Wiener Staatsoper, an der sie als Butterfly debütierte und ein umfangreiches Repertoire zum Vortrag brachte. So sang sie u.a. die Micaela und die Frasquita in »Carmen«, die Antonia und die Giulietta in »Hoffmanns Erzählungen«, die Gräfin in »Figaros Hochzeit«, die Marzelline im »Fidelio«, die Mimi wie die Musetta in »La Bohème«, die Nedda im »Bajazzo«, die Marie in Smetanas »Die verkaufte Braut«, die Donna Elvira im »Don Giovanni«, die Butterfly, die Leonore sowohl im »Troubadour« als auch in »La forza del destino«, die Liù in »Turandot« von Puccini, die Rosalinde in der »Fledermaus«, die Agathe im »Freischütz« und zahlreiche andere Partien. Ihre meistgesunge Partie war die Helmwige in »Die Walküre«, die sie 109 Mal, auch bei ihrem letzten Auftritt im Haus am Ring am 3. Dezember 1987 sang. Insgesamt verkörperte sie an der Wiener Staatsoper 46 Partien in 939 Vorstellungen. Doch trat sie auch an 262 Abenden an der Wiener Volksoper auf und wirkte in folgenden Premieren mit: »Der Vizeadmiral« von Karl Millöcker (als Serafino; 1958), »Die lustige Witwe« (als Hanna Glawari; 1959), »Johanna auf dem Scheiterhaufen« von Arthur Honegger (als Heilige Jungfrau, in einer Freilichtaufführung vor der Universitätskirche; 1960) und »Hoffmanns Erzählungen« (als Giulietta; 1962). In Repertoirevorstellungen der Volksoper war sie als Frau Fluth in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«, als Martha im »Evangelimann« von W. Kienzl, als Adina im »Liebestrank«, als Erste Dame in der »Zauberflöte«, als Laura in Millöckers »Der Bettelstudent«, als Saffi im »Zigeunerbaron«, als Rosalinde und als Gräfin Zedlau in »Wiener Blut« von Johann Strauß zu sehen. Gastspiele führten die Künstlerin an das Opernhaus von Graz, an die Deutsche Oper Berlin, an die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an die Staatsopern von Hamburg und München und an das Opernhaus von Zürich. 1955 zu Gast an der Oper von Marseille. Sie wirkte 1957-58 bei den Festspielen von Bayreuth mit (1957 als Blumenmädchen im »Parsifal«, 1958 als Helmwige in der »Walküre«). Bei den Bregenzer Festspielen gastierte sie 1968 als Hanna Glawari und 1969 als Gretl in »Hochzeit am Bodensee« von R. Stolz. Große Karriere auch auf dem Gebiet des Operetten- wie des Konzertgesangs. Sie wurde 1968 zur Österreichischen Kammersängerin und 1987 zum Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper ernannt. 1977 wurde ihr das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse verliehen. – Sie war die ältere Schwester der berühmten Sopranistin Leonie Rysanek (1926-98).

Schallplatten der Marken HMV-Electrola und Philips, darunter vor allem Querschnitte durch Operetten. Auf HRE erschien eine Aufnahme der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss, in der sie den Hüter der Schwelle singt (Wien, 1977). Auf Myto als Jítka in Smetanas »Dalibor« zu hören, während ihre Schwester Leonie Rysanek die Partie der Milada singt.

 

Claudia PARADA ist am 15.12.2016 in Cagliari verstorben

Claudia PARADA

 Geboren am 11. September 1927 in Santiago (Chile); sie studierte zuerst Violinspiel und Tanz, dann Gesang am Konservatorium von Santiago de Chile. Sie war auch Schülerin von Carmen Melis. Bühnendebüt 1954 an der Oper von Santiago de Chile als Gräfin in »Le nozze di Figaro«. Nach ersten Erfolgen in Südamerika kam sie nach Europa und konnte nun von Italien aus, wo sie ihren Wohnsitz nahm, eine internationale Laufbahn beginnen. Sie gastierte 1955 am Teatro San Carlo Neapel (dort wieder 1957 und 1968 als Santuzza in »Cavalleria rusticana«), 1955 auch am Opernhaus von Leipzig (als Aida), 1956 am Teatro Comunale Bologna als Amelia in Verdis »Un ballo in maschera«, 1959 als Leonore im »Troubadour«. An der Mailänder Scala sang sie als erste Partie 1957 die Leonore in »La forza del destino«, 1958 die Amelia in Verdis »Un ballo in maschera«, 1959 und 1969 die Elvira in Verdis »Ernani«, 1965 die Amelia in Verdis »Simon Boccanegra«, 1969 die Elisabetta in Verdis »Don Carlos«, 1971 die Titelrolle in Donizettis »Maria Stuarda«, 1978 die Leonore im »Troubadour« und 1982 die Giovanna Seymour in Donizettis »Anna Bolena«. 1960 hörte man sie am Théâtre de la Monnaie in Brüssel, 1960 und 1967 an der Königlichen Oper Kopenhagen (als Elisabetta in Verdis »Don Carlos«). 1959-66 gastierte sie in insgesamt sechs Vorstellungen an der Wiener Staatsoper als Amelia in Verdis »Un Ballo in maschera«, als Santuzza und als Nedda im »Bajazzo«, an der Staatsoper München 1970 als Amelia in Verdis »Un ballo in maschera«, an der Deutschen Oper Berlin als Leonore im »Troubadour«. In der Spielzeit 1962-63 übernahm sie an der Metropolitan Oper New York die Amelia in Verdis »Un Ballo in maschera« und die Maddalena in »Andrea Chénier« von Giordano in insgesamt drei Vorstellungen, 1964 trat sie am Teatro Massimo Palermo als Amelia in Verdis »Simon Boccanegra« und als Marie im »Wozzeck« von A. Berg auf, am Teatro Margherita Genua 1970 als Santuzza und 1974 als Elvira in »Ernani«. Sie sang häufig am Teatro Regio Turin: 1965 die Marie im »Wozzeck«, 1968 die Giorgetta in Puccinis »Il Tabarro« und die Ellen Orford in »Peter Grimes« von B. Britten, 1970 die Jenufa von Janácek, 1971 die Titelrolle in »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch und die Elvira im »Ernani«, 1972 die Anne Trulove in »The Rake’s Progress« von Strawinsky. Weitere Gastspiele an der Oper von Rom (1954 als Marie im »Wozzeck«, 1972 als Santuzza, 1976 als Giorgetta), an der Oper von Antwerpen (1962 als Tosca), am Teatro Verdi Triest (1965 als Jenufa, 1970 als Giorgetta), in Tokio (als Leonore im »Troubadour«), an der Oper von Kairo (1964 als Aida und als Amelia in Verdis »Un ballo in maschera«), beim Maggio Musicale von Florenz (1964 Titelrolle in »Salome« von R. Strauss in der französischen Fassung, 1969 Mutter in »Il Prigioniero« von Dallapiccola). Sie war zu Gast am Teatro Colón Buenos Aires (1965 als Poppea in Monteverdis »L’Incoronazione di Poppea«), am Opernhaus von Santiago de Chile (1966 als Tosca, noch 1984 als Azucena im »Troubadour«), am Teatro Petruzelli Bari (1967 als Tosca), am Teatro Liceu Barcelona (1970 als Fedora von Giordano, 1982 als Leonora in »La Favorita« von Donizetti mit Alfredo Kraus als Partner), am Teatro San Carlo Lissabon (1970 als Alice Ford in Verdis »Falstaff«), am Teatro Fenice Venedig (1971 als Bianca in »Le due illustre rivale« von S. Mercadante), am Teatro Comunale Florenz (1971) und am Teatro Regio Parma (1982 als Leonora in »La Favorita«). Weitere Gastspiele an der Staatsoper von Hamburg, an den Operntheatern von Genf (1956 als Aida und als Desdemona in Verdis »Otello«), Belgrad, Amsterdam, Sofia, Oslo und Bukarest. Sie wirkte ferner bei den Festspielen von Verona (1962), Rom und Edinburgh (1969 als Mutter in »Il Prigioniero« von Dallapiccola bei einem Gastspiel des Teatro Comunale Florenz) mit. Dabei bewältigte sie ein umfangreiches Bühnenrepertoire, das in erster Linie dramatische Partien umfasste. Zu ihren Bühnenrollen gehörte auch die Titelrolle in »Norma« von Bellini.

Ihre Stimme ist nur auf Saga mit einem Querschnitt durch »Aida« vertreten.

 

Heinrich SCHIFF ist am 23.12.2016 in Wien verstorben

Bildergebnis für heinrich schiff

Geboren am 18. November 1951 in Gmunden; er stammte aus einem musikalischen Elternhaus. Beide Eltern, Helmut Schiff und Helga Riemann (Enkelin von Hugo Riemann) waren Komponisten. Mit sechs Jahren erhielt er ersten Klavierunterricht, mit zehn Jahren begann er, an der Musikschule Linz bei Roland Rois Violoncello zu lernen. Er studierte dann bei Tobias Kühne in Wien und André Navarra an der Hochschule für Musik Detmold. 1971 debütierte er in Wien und London. Fortan war Schiff bei vielen Orchestern und Dirigenten in Europa, den USA und Japan zu Gast. Unter anderem arbeitete er mit den Dirigenten Claudio Abbado, Sergiu Celibidache, Colin David, Christoph von Dohnányi, Nikolaus Harnoncourt, Zubin Mehta, Giuseppe Sinopoli und Franz Welser-Möst. Viele Komponisten, darunter Witold Lutoslawski, Hans Werner Henze, Ernst Krenek, Wolfgang Rihm, Friedrich Gulda, Hans Zender und Otto M. Zykan, schrieben Werke für Schiff, die er zur Uraufführung brachte. Auf Schallplatte spielte er die wichtigsten Werke des Cello-Repertoires ein, darunter sowohl solistische Werke als auch die großen Cellokonzerte. Für seine Aufnahme der Solosuiten von J. S. Bach und der beiden Cellokonzerte von Dmitri Schostakowitsch erhielt er den Grand Prix du Disque der Akademie Charles Cros. Für seine Einspielung des Doppelkonzerts von Brahms mit Frank Peter Zimmermann erhielt er den Deutschen Schallplattenpreis. Seit etwa 1990 widmete sich Schiff auch dem Dirigieren und stand immer wieder am Pult großer Orchester wie Los Angeles Philharmonic, Orchester Musikkollegium Winterthur und Dresdner Staatskapelle. Außerdem wirkte er als Hochschullehrer, zuerst an der Hochschule für Musik und Tanz Köln, dann an der Universität Basel, später am Mozarteum in Salzburg und an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Ab 1990 war er erster Gastdirigent des Bruckner Orchesters Linz. 2006-09 leitete er die Musiktage Mondsee. Ein Engagement Schiffs für den herausragenden musikalischen Nachwuchs bestand in der Leitung des Festivalorchesters Young Euro Classic Südosteuropa, das aus ausgewählten Musikstudenten südosteuropäischer Herkunft einschließlich der ehemaligen jugoslawischen Staaten zusammengestellt ist. Heinrich Schiff spielte die beiden Violoncelli Mara von Stradivari (1711) und The Sleeping Beauty von Montagnana (1739).

Im Frühjahr 2012 gab Schiff das Ende seiner Karriere als Instrumentalsolist bekannt. Heinrich Schiff verstarb am 23. Dezember 2016 nach schwerer Krankheit in einem Wiener Krankenhaus.

Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.heinrichschiff.com/

 

Miriam PIRAZZINI ist am 25.12.2016 in Rom verstorben

Miriam PIRAZZINI

 Geboren am 21. August 1918 in Castelfranco Veneto; Ausbildung am Istituto Musicale Cannetti in Vicenza und bei Luigi Ricci in Rom. Sie debütierte 1944 in Rom als Cieca in »La Gioconda« von Ponchielli. Dort sang sie 1944-46 auch den Cherubino in »Le nozze di Figaro« und den Beppe in Mascagnis »L’Amico Fritz«, 1952 die Neocle in Rossinis »L’Assedio di Corinto« und die Preziosilla in Verdis »La forza del destino«, 1952-53 die Marina im »Boris Godunow« und in der Uraufführung der Oper »Enea« von Guido Guerrini (11.2.1953), 1953-54 die Azucena im »Troubadour« und die Frühlingsfee in »Schneeflöckchen« von Rimsky-Korssakow, 1955 die Marguerite in »La Damnation de Faust« von Berlioz, 1955-56 in »Il Ballo delle Ingrate« von Monteverdi, 1958 die Adalgisa in »Norma« und nochmals die Marina,  1958-59 die Anaide in Rossinis »Mosè in Egitto«,  1959-60  die Ulrica in Verdis »Un ballo in maschera« und nochmals die Preziosilla,  1962-63 die Maddalena im »Rigoletto« und in »La Figlia di Jorio« von I. Pizzetti, 1962 in der italienischen Erstaufführung von P. Hindemiths »Das lange Weihnachtsmahl« und die Bersi in »Andrea Chénier« von Giordano. Bei den Festspielen in den römischen Thermen des Caracalla hörte man sie 1945 als Cieca, 1947 als Amernis in »Aida« und als Cieca, 1948 als Amneris, 1949 als Laura in »La Gioconda«, 1951 als Adalgisa und als Preziosilla, 1953 wieder als Preziosilla, 1954 als Fenena in Verdis »Nabucco«, 1957-62 alljährlich als Amneris, beim Maggio Musicale Fiorentino 1949 als Messagera in Monteverdis »L‘Orfeo« und als Neocle, 1952 in der Uraufführung der Oper »Don Chisciotte« von Vito Frazzi (27.4.1952) und 1959 wieder als Fenena. Bereits 1948 wirkte sie im italienischen Rundfunk RAI in einer Sendung der Oper »Adriana Lecouvreur« von Cilea mit. Sie hatte dann eine sehr erfolgreiche Karriere an den großen italienischen Operntheatern, zumal an der Mailänder Scala (1951 als Maffio Orsini in Donizettis »Lucrezia Borgia«) und bei den Festspielen in der Arena von Verona (1953, 1959, u.a. als Amneris und als Preziosilla). Gastspielreisen führten die Künstlerin nach Frankreich, Deutschland, England, Spanien, Portugal, Holland, Ägypten und in die Schweiz sowie nach Japan. 1955 war sie am Teatro San Carlos Lissabon als Amneris zu Gast, 1961 in Dublin als Adalgisa, 1964 in Belfast als Azucena.

Am Teatro Carlo Felice Genua gastierte sie 1956 als Fenena, 1957 als Orpheus von Gluck, am Teatro Fenice Venedig 1948 als Ulrica, am Teatro Comunale Bologna 1948 als Adalgisa, am Teatro Comunale Florenz 1954 als Fenena und 1962 in »Il Dibuk von Lodovico Rocca. 1957 trat sie am Teatro Massimo Palermo als Eboli in Verdis »Don Carlos« und als Orpheus von Gluck auf, 1959 als Principessa di Bouillon in »Adriana Lecouvreur« von Cilea, 1961 auch dort als Fenena, am Teatro Sociale Mantua 1953 als Carmen, am Teatro Alfieri Turin 1954 als Mrs. Quickly im »Falstaff« von Verdi, am Teatro Nuovo Turin 1957 als Naikè in »Monte Ivnor« von L. Rocca, am Teatro Piccini in Bari 1961 als Charlotte in Massenets »Werther«, am dortigen Teatro Palmi als Rosa Mamai in »L‘Arlesiana« von Cilea. 1947 nahm sie an einer Südamerika-Tournee mit einer italienischen Operntruppe teil, 1954 gastierte sie an der Oper von Monte Carlo als Fenena, 1962 an der Oper von Straßburg nochmals als Fenena. Damit kam ihre Bühnenkarriere wohl zum  Ausklang. Voluminöse Altstimme von großer, dramatischer Steigerungsfähigkeit.

Schallplatten der Marken Nixa (»La Gioconda«, »La forza del destino«), RCA (Emilia im »Otello«), Columbia (»Medea« von Cherubini als Partnerin von Maria Callas, Suzuki in »Madame Butterfly« mit Victoria de los Angeles), HMV (»Il Tabarro«), Cetra (»Il Trovatore« mit Giacomo Lauri-Volpi, Viclinda in »I Lombardi« von Verdi), Philips (»Rigoletto«), Morgan (Adalgisa in »Norma«), Urania (Verdi-Requiem).

 

Tatjana GOLUŽA ist am 26.12.2016 in Split verstorben

Tatjana-Goluza

 Geboren am 1. Jänner 1929 in Split; Nachruf auf die kroatische Sopranistin auf Kroatisch: http://www.hnk-split.hr/novosti/detalj/artmid/930/articleid/9629/preminula-tatjana-golu%C5%BEa

 

Timothy SCHWARZ ist im Dezember 2016 verstorben

Timothy Schwarz

Geboren 1967 in Whittier bei Los Angeles; er studierte an der University of Washington und an der Eastman School of Music. Er war Preisträger des Joanna Hodges International Piano Wettbewerbs und Mitglied im California Young Artist Guild. Seit 1998 war er am Theater Heidelberg tätig, zunächst als Korrepetitor und Kapellmeister, ab 2007 zusätzlich als Studienleiter. Im hiesigen Theater konnte man ihn als Pianist und Dirigent häufig hören: in den Familienkonzerten, aber auch als Klavierbegleiter bei den Einführungsveranstaltungen zu Neuproduktionen des Musiktheaters. Als Liedbegleiter war er ebenso gefragt: Júlia Várady, Ortrun Wenkel und Ruth Ziesak durfte er am Klavier unterstützen.

Weitere Todesfälle (werden erst in der nächsten Ausgabe ausführlicher behandelt):

BERLIN: Kammersängerin Rosemarie Lang, eine Stütze der Berliner Staatsoper, ist am 12. Januar verstorben

EINEN TAG NACH DER WIESBADENER „WALKÜRE-PREMIERE“: „WOTAN“ GERD GROCHOWSKI GESTORBEN (16. Januar)

Roberta PETERS ist am 18. Januar verstorben

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