TODESFÄLLE. STAND JÄNNER 2019
Zusammenstellung der Liste: Walter Nowotny
Dorothy IRVING ist am 2.12.2018 in Malmö verstorben
Geboren am 23. Januar 1927 in London; sie studierte an der Royal Academy of Music in London 1939-49 Violoncello, 1945-49 zugleich an der Universität von London Musikpädagogik und legte ihr Examen als Musiklehrerin ab. 1956-59 bildete sie sich an der National School of Opera in London weiter aus, u.a. auch bei Lotte Lehmann und bei Joan Cross. Seit 1960 war sie in Schweden ansässig und setzte hier das Gesangstudium bei N. Köllerström fort; sie studierte den Liedgesang bei W. Freund und bei Erik Werba. 1961 gab sie einen ersten Liederabend in Stockholm. Sie kam seitdem in Schweden zu einer bedeutenden Karriere als Konzert-, Oratorium- und Liedersängerin, wobei sie sich auch gerne mit zeitgenössischer Vokalmusik befasste. Dazu war sie als Gesangspädagogin tätig und gab Interpretationskurse auf internationaler Ebene.
Gordon SANDISON ist am 3.12.2018 verstorben
Geboren am 13. August 1949 in Aberdeen (Schottland); er studierte 1967-73 an der Royal Scottish Academy of Music. 1972 debütierte er bei der Scottish Opera Glasgow in mehreren Partien in »Les Troyens« von Berlioz. In den folgenden sechs Jahren trat er dort in zahlreichen Partien auf, u.a. als Yamadori in »Madame Butterfly«, als Cascada in Lehárs »Die lustige Witwe«, als Marquis d’Obigny in »La Traviata«, als Papageno in der »Zauberflöte«, als Schaunard wie als Marcello in »La Bohème«, als Figaro im »Barbier von Sevilla« wie in »Le nozze di Figaro«, als Harlekin in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, als Malatesta im »Don Pasquale« von Donizetti, als Demetrius in Brittens »A Midsummer Night’s Dream«, als Konrad Nachtigall in »Die Meistersinger von Nürnberg«, als Don Giovanni, als Marullo im »Rigoletto«, als Frank wie als Falke in der »Fledermaus«, als Falstaff in der gleichnamigen Verdi-Oper, als Mr. Flint in »Billy Budd« von B. Britten und als Don Alfonso in »Cosi fan tutte«. Am 27.8.1975 wirkte er beim Edinburgh Festival als Dand in der Uraufführung der Oper »Hermiston« von Robin Orr mit. 1979-80 war er am Stadttheater von Aachen engagiert; 1981 gastierte er beim Wexford Festival in »Zaïde« von Mozart. Beim Glyndebourne Festival gastierte er 1982 als Masetto im »Don Giovanni«, 1985 und 1987 als Dancaire in »Carmen«, 1987 als Baron Douphol in »La Traviata« sowie 1989, 1992, 2000 und 2004 als Dorfrichter in Janáceks »Jenufa«. Bei der Glyndebourne Touring Opera sang er 1982 den Figaro im »Barbier von Sevilla«, 1991 den Altgesellen und den Dorfrichter in »Jenufa« sowie 1999 den Kruschina in Smetanas »Die verkaufte Braut«. An der Covent Garden Oper London sang er als erste Partie 1984 den Fléville in »Andrea Chénier« von Giordano; dort wirkte er auch 1987 in der englischen Erstaufführung der Oper »The King Goes Forth to France« von Aulis Sallinen mit, 1986 nahm er an der Fernost-Tournee des Ensembles teil. Er sang bei der Kent Opera den Grafen in »Le nozze di Figaro« und den Titelhelden im »Barbier von Sevilla« und bei der New Sadler’s Wells Opera in Operetten von Gilbert & Sullivan. Am Théâtre Châtelet Paris gastierte er 1986 in der Titelrolle von Rossinis »Il Signor Bruschino«. In der Saison 1993-94 trat er an der Londoner Covent Garden Oper in »Chérubin« von Massenet auf, 1995 an der English National Opera als Bartolo im »Barbier von Sevilla«. Bei den Festspielen von Mörbisch am Neusiedler See hörte man ihn 1997 in der Offenbach-Operette »Pariser Leben«, an der English National Opera London 1998 als Bartolo im »Barbier von Sevilla«. 1999 gastierte er am Teatro Nazionale Rom als Demetrius. 2001 sang er an der English National Opera London den Bartolo im »Barbier von Sevilla«. Er wurde auch als Konzertsänger sowie durch Rundfunk- und Fernsehsendungen bekannt. Er war verheiratet mit der Mezzosopranistin Yvonne Lea.
Schallplatten: DGG (»Carmen«); Videoaufnahmen aus der Covent Garden Oper und aus Glyndebourne (»Carmen«, »Don Giovanni«, »Jenufa«, »La Traviata«).
Andrew FRIERSON ist am 6.12.2018 in Oberlin (Ohio) verstorben
Andrew Frierson mit Billy Lynn Daniel
Geboren am 29. März 1924 in Columbia (Tennessee); Biographie des amerikanischen Baritons auf Englisch: https://en.wikipedia.org/wiki/Andrew_Frierson
Robert DUMÉ ist vor dem 10.12.2018 verstorben
Geboren am 2. Juli 1941 in Nizza, er wurde bereits 1973 von Rolf Liebermann für das neu formierte Ensemble der Pariser Oper engagiert und wirkte dort an vielen Produktionen unter verschiedensten Dirigenten mit. So sang er unter illustren Maestri wie Karl Böhm, Sir Georg Solti, Horst Stein, Georges Prêtre, Seiji Ozawa, Nello Santi, Peter Ustinow, Patrice Chéreau, Jorge Lavelli und anderen. Neben vielen kleineren Partien sang er dort u.a. den Laca in Janáceks «Jenufa», den Prinzen in Prokofjews «L’Amour des trois oranges», den Schuiskij in «Boris Godunow», den Macduff in Verdis «Macbeth», den Aegisth in «Elektra» von R. Strauss, den Arbace in Mozarts «Idomeneo» und den Mr. Taupe im «Capriccio» von R. Strauss. Von Solti selbst wurde er als Solist in Beethovens «Neunter» anlässlich der Einweihung des Palais des Congrès in Paris mit dem Orchestre de Paris eingeladen und startete so eine internationale Karriere: In Jerusalem sang er den Don José in «Carmen», in Barcelona den Nicias in «Thaïs», in Genf den Hirten in «Oedipus Rex» von Strawinsky und in Amsterdam – gleichzeitig für das niederländische Fernsehen – den Faust. In Rom wirkte er 1980 bei der Uraufführung von «Marylin» von Lorenzo Ferrero mit. Daneben interpretiert er immer wieder die großen Rollen seines Faches: den Faust in «La damnation de Faust» sowie den Don José, die er wiederholt in Deutschland, Italien, der Schweiz und anderen Ländern sang. Gleichzeitig wirkte er bis 1995 an zahlreichen Produktionen der Opéra de la Bastille in Paris mit.
Gianfranco CECCHELE ist am 12.12.2018 in Galliera Veneta verstorben
Geboren am 25. Juni 1938 in Galliera Veneta; Schüler von Marcello del Monaco in Treviso. Er begann seine Karriere 1964 an der Oper von Catania und hatte bald große Erfolge an den führenden Opernbühnen der italienischen Halbinsel. Er sang an der Mailänder Scala (1964 den Adriano in Wagners »Rienzi«, 1965 den Pollione in »Norma«, 1965-66 und 1972-73 den Radames in »Aida«, 1966-68 und 1970 den Turiddu in »Cavalleria rusticana«, 1967 den Ismaele in »Nabucco«, 1968 den Walter in Catalanis »Loreley«, 1968 und 1976 den Kalaf in Puccinis »Turandot«, 1972-73 den Gabriele Adorno in »Simon Boccanegra«, 1979 den Pinkerton in »Madame Butterfly«, 1980 und 1989 den Cavaradossi in »Tosca«) und am Opernhaus von Rom, in Bologna, Neapel, Palermo, Parma, Turin, Venedig, Triest, beim Maggio Musicale von Florenz, bei den Festspielen in den Thermen des Caracalla in Rom und in der Arena von Verona, wo er in den Jahren 1967-68, 1977-79, 1984 und nochmals 1995 (als Radames) auftrat. 1966-91 erfolgreiche Gastspiele an der Wiener Staatsoper (als Radames, als Alvaro in »La forza del destino«, als Cavaradossi, in der Titelrolle von Verdis »Don Carlos«, als Turiddu, als Kalaf, als Canio im »Bajazzo«, als Pollione, als Luigi in Puccinis »Il Tabarro«, in der Titelrolle von Giordanos »Andrea Chénier«, als Gabriele Adorno und als Pinkerton in insgesamt 68 Vorstellungen). Er gastierte an der Covent Garden Oper London, an der Pariser Grand Opéra, am Grand Théâtre Genf (1977 als Cavaradossi), in Brüssel, Marseille, Nizza, Monte Carlo, Barcelona, Sofia, Budapest, am Opernhaus von Köln, an den Staatsopern von Hamburg und München. In Nordamerika war er an den Opern von Chicago, Philadelphia, San Francisco (1977 als Radames) und Montreal zu hören. 1976 debütierte er als Luigi in Puccinis »Il Tabarro« an der Metropolitan Opera in New York. Bis 1978 sang er dort in insgesamt 25 Vorstellungen auch den Cavaradossi, den Turiddu und den Pinkerton. 1965 wirkte er an der Oper von Rom in der Uraufführung der Oper »Wallenstein« von Mario Zafred mit. 1968 sang er in der New Yorker Carnegie Hall in einer konzertanten Aufführung von Verdis »Alzira« den Zamoro. Die gleiche Partie hatte er zuvor 1967 an der Oper von Rom vorgetragen. Sein Repertoire gipfelte in den heldischen Partien der italienischen Oper, vor allem in den Opern von Verdi und Puccini. Seine Karriere war von langer Dauer; so sang er 1987 bei den Festspielen von Split in der vergessenen Oper »La Vestale« von S. Mercadante, 1988 in Rio de Janeiro den Radames, 1993 am Teatro Filarmonico Verona den Walter in Catalanis »Loreley«, 1994 in Viterbo den Kalaf. – Auch sein Sohn Lorenzo Cecchele wurde als Tenor und Opernsänger bekannt.
Lit: Remo Schiavo: Gianfranco Cecchele, l’Edizione di una Voce Veneta.
Schallplattenaufnahmen auf RAI-Cetra, darunter auch Partien in vollständigen Opern; Titelrolle in »Aroldo« von Verdi auf CBS, Walter in Catalanis »Loreley« auf BJR/Nuova Era; auf MRF in Verdis »Alzira«, auf Rococo Titelheld in »Rienzi« von R. Wagner, auf Bongiovanni in »La Vestale« von Mercadante, auf Frequenz Turiddu in »Cavalleria rusticana«, auf Gala Cavaradossi in Ausschnitten aus »Tosca« mit Magda Olivero (Genf 1975).
Hassan KAMI ist am 14.12.2018 in Kairo verstorben
Geboren am 2. November 1936 in Kairo; Nachruf auf den ägyptischen Tenor auf Englisch: http://www.nileinternational.net/en/?p=121007
Sylvia GESZTY ist am 15.12.2018 in Stuttgart verstorben
Geboren am 28. Februar 1934 in Budapest; ihre Ausbildung erfolgte an der Musikhochschule von Budapest durch Erszébeth Hoor-Tempis. 1959 debütierte sie an der Budapester Nationaloper. 1959-61 war sie Solistin der Ungarischen Philharmonischen Gesellschaft. 1961 wurde sie an die Staatsoper Berlin berufen (Antrittsrolle Amor in »Orpheus und Eurydike« von Gluck), der sie bis 1970 angehörte, und wo sie 1961 in der Uraufführung der Oper »Leonce und Lena« von Kurt Schwaen mitwirkte. An der Berliner Staatsoper sang sie 1961-70 Partien wie die Susanna in »Figaros Hochzeit«, die Königin der Nacht in der »Zauberflöte«, den Pagen Oscar im »Maskenball« von Verdi, die Gilda im »Rigoletto« und die Königin von Schemacha in »Der goldene Hahn« von Rimsky-Korssakow. In Berlin setzte sie ihre Ausbildung bei Dagmar Freiwald-Lange fort. Von Berlin aus unternahm sie sehr erfolgreiche Gastspielreisen. Bei den Salzburger Festspielen sang sie 1967-68 und 1970 die Königin der Nacht, 1972-74 die Konstanze in der »Entführung aus dem Serail« und trat 1970, 1972 und 1974 in Mozart-Konzerten auf. In den Jahren 1967-75 gastierte sie an der Wiener Staatsoper in insgesamt 18 Vorstellungen als Königin der Nacht, als Olympia in »Hoffmanns Erzählungen«, als Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, als Musetta in »La Bohème«, als Rosina im »Barbier von Sevilla« und als Gilda. 1963-70 gehörte sie als ständiger Gast auch dem Ensemble der Komischen Oper Berlin an, wo sie u.a. die vier Frauenrollen in »Hoffmanns Erzählungen« übernahm. Seit 1970 Mitglied der Staatsoper Stuttgart und ständiger Gast der Bayerischen Staatsoper München. Sie gab 1966-72 regelmäßig Gastspiele an der Staatsoper von Hamburg wie an der Deutschen Oper Berlin. An der Staatsoper von Hamburg trat sie u.a. als Olympia und als Musetta auf, an der Staatsoper von Stuttgart zuerst 1971 als Norina im »Don Pasquale« und als Manon in »Boulevard Solitude« von H.W. Henze, die sie auch 1977 beim Edinburgh Festival übernahm. Sie gastierte weiter an der Covent Garden Oper London (Debüt 1966 als Königin der Nacht), in Paris, Brüssel, Amsterdam, am Bolschoi Theater Moskau, in Buenos Aires (als Sophie im »Rosenkavalier«) sowie an den großen italienischen Bühnen und erwies sich dabei als eine der bedeutendsten Koloratricen ihrer Generation. Bei den Festspielen von Glyndebourne sang sie 1971-72 die Zerbinetta und 1972 die Konstanze. Ihr USA-Debüt fand 1973 (mit dem Ensemble der City Opera New York) in Los Angeles als Sophie im »Rosenkavalier« statt. Bei den Festspielen von Schwetzingen hörte man sie 1976 als Gismonda in Cimarosas »Il marito disperato«. Bis 1984 der Staatsoper Stuttgart, bis 1982 auch dem Staatstheater Hannover verbunden. Weitere Partien aus ihrem Bühnenrepertoire: die Donna Anna im »Don Giovanni«, die Fiordiligi in »Così fan tutte«, die Rosina in »Il barbiere di Siviglia« von Paisiello und die Titelrolle in der Händel-Oper »Alcina«. Im Konzertsaal war sie als Oratorien- und Liedsängerin zu hören und begeisterte ihr Publikum durch den Vortrag virtuoser Koloratur-Walzer und -Kanzonen; dazu war sie eine hervorragende Operettensängerin. 1970 erhielt sie eine Professur an der Musikhochschule von Stuttgart; sie betätigte sich auch in Zürich auf pädagogischem Gebiet. 1981 heiratete sie in dritter Ehe den Augsburger Konditor Egbert Gross.
Schallplatten der Marken HMV-Electrola (Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos«), DGG (»Die Israeliten in der Wüste« von Carl Philipp Emanuel Bach, Kantaten von J.S. Bach, »Rappresentatione di Anima e di Corpo« von Cavalieri), Eurodisc (»Die Zauberflöte«, »Così fan tutte«, »Der Barbier von Bagdad« von Cornelius, Operetten- und Liedaufnahmen), Schwann (»Die Schuldigkeit des ersten Gebots« von Mozart), CBS (»Christus« von F. Liszt), Berlin Classics (Querschnitt »Imeneo« von Händel), Qualiton, Telefunken, VEB Eterna.
Galt MacDERMOT ist am 17.12.2018 verstorben
Geboren am 18. Dezember 1928 in Montreal; als Kind erhielt er eine breite musikalische Ausbildung (Blockflöte, Violine, Klavier). Er wuchs unter anderem in Toronto auf, wo sein Vater T. W. L. MacDermot Prinzipal des Upper Canada College war, und studierte an der Bishop’s University in Lennoxville bei Quebec mit einem Bachelor-Abschluss in Englisch und Geschichte 1950. 1950-53 studierte er außerdem Orgel und Komposition an der Universität Kapstadt, Südafrika, wo sein Vater kanadischer High Commissioner für Südafrika war. Die afrikanischen Rhythmen, die er in Südafrika hörte, beeinflussten später seine Kompositionen, zum Beispiel das noch in Südafrika entstandene African Waltz, das von Cannonball Adderley und John Dankworth interpretiert wurde und 1961 einen Grammy Award in der Kategorie Jazz und Instrumentalkomposition erhielt und einen Ivor Novello Award in Großbritannien. Ab 1954 arbeitete er in seiner Heimatstadt Montreal zunächst (bis 1961) als Organist und Kirchenmusiker der Westmount Baptist Church, wobei er nebenbei als Jazzpianist in Bars wirkte. 1957 wirkte er an einem ersten Bühnenstück mit, der Revue My Fur Lady an der McGill University. Nach einem London-Aufenthalt zog er 1963 nach New York, wo er im Studio und in Rhythm & Blues-Gruppen spielte. Nach dem großen Erfolg von Hair 1967 widmete er sich vor allem der Komposition und trat nur noch selten selbst am Klavier auf. Neben Hair komponierte er Musik für Musicals und Opern, darunter Two Gentlemen of Verona nach William Shakespeare (Libretto John Guare, Mel Shapiro), das einen Tony Award erhielt als bestes Broadway Musical der Saison 1971/72. Es fand seine Uraufführung beim New York Shakespeare Festival unter Joseph Papp. Weitere Shakespeare-Stücke, für die er Musik schrieb, waren Hamlet sowie Troilus und Cressida, letzteres in der Oper Cressida mit Country-Musik-Einflüssen. Andere Musicals waren weniger erfolgreich, so Isabel´s a Jezebel, The Human Comedy (nach William Saroyan, 1983) und The Special (1985). 2001 hatte er die musikalische Leitung beim Revival von Hair in New York. MacDermot komponierte auch Messen und Chorwerke, so Ghetto Suite mit Gedichten von afroamerikanischen Ghettokindern aus New York als Text. Seine Messe Take this Bread wurde bei der Eröffnung des Hamilton Place 1973 aufgeführt. Außerdem schrieb er Orchestermusik (zum Beispiel Incident at Turtle Rock, 1975, State Island Symphony), Kammermusik, Ballett-, Tanz- und Filmmusik. Er gründete 1972 sein eigenes Label Kilmarnock, auf dem er unter anderem Solo-Piano-Alben veröffentlichte und Aufnahmen seiner 1979 gegründeten The New Pulse Band (Jazz und eigene Kompositionen). Im Jahr 2006 veröffentlichte der Hip-Hop-Produzent „Oh No“ auf dem Label Stones Throw das Album Exodus into Unheard Rhythms, welches auf der Musik von Galt MacDermot basiert. Der Song Woo Hah!! Got You All in Check des Rappers Busta Rhymes basiert auf einem Sample aus Galt MacDermots Stück Space. MacDermot starb im Dezember 2018, einen Tag vor seinem 90. Geburtstag.
Carlos FELLER ist am 21.12.2018 in Kempten (Allgäu) verstorben
Geboren am 30 Juli 1922 in der Nähe von Lemberg; seine Eltern waren aus Polen nach Argentinien ausgewandert. Nachdem er zunächst Zahnmedizin an der Universität von Montevideo studiert hatte, ließ er seine Stimme in der Opernschule des Teatro Colón Buenos Aires bei der Pädagogin Edytha Fleischer ausbilden. Bühnendebüt 1946 am Teatro Colón als Arzt in »Pelléas et Mélisande« von Debussy. Er sang dann für mehr als zehn Jahre am Teatro Colón Buenos Aires. Nach ersten Erfolgen in Südamerika kam er 1958 mit der Kammeroper Buenos Aires zu einem Gastspiel im Rahmen der Weltausstellung von Brüssel und blieb nun in Europa. Er war zuerst am Stadttheater von Mainz engagiert, danach 1960-62 am Opernhaus von Frankfurt a.M. und bis 1966 am Theater von Kiel. Dann ging er für die Jahre 1966-69 nach Buenos Aires zurück, kam aber 1969 wieder nach Deutschland und war seit 1973 für mehr als zwanzig Jahre Mitglied des Opernhauses von Köln, zu dessen Ehrenmitglied er 1992 ernannt wurde. 1958 debütierte er für England an der Sadler’s Wells Opera London in Cimarosas »Il maestro di cappella«. Beim Glyndebourne Festival gastierte er 1959 als Don Alfonso in »Così fan tutte« und als Figaro in »Le nozze di Figaro« sowie 1960 als Sprecher in der »Zauberflöte«. Beim Edinburgh Festival gastierte er 1960 als Bombasto in Busonis »Arlecchino«, 1965 als Mastricco in J. Haydns »Le pescatrici«, 1980 anlässlich eines Gastspiels der Kölner Oper als Don Alfonso und 1981, ebenfalls anlässlich eines Gastspiels der Kölner Oper, als Bartolo im »Barbier von Sevilla«. Gastspiele an den Staatsopern von München, Hamburg und Stuttgart, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an den Opernhäusern von Frankfurt a.M., Mannheim, Kassel und Hannover. Auch zu Gast an der Niederländischen Oper Amsterdam, am Théâtre de la Monnaie Brüssel, an der Opéra-Comique Paris (1984 als Geronimo in »Il matrimonio segreto« von Cimarosa), am Grand Théâtre Genf (1985 als Schigolch in »Lulu« von A. Berg, 1991 als Bartolo im »Barbier von Sevilla«, 2001 als Crespel in »Hoffmanns Erzählungen«), an der Oper von Rio de Janeiro und an der Wiener Volksoper (1973 als Kezal in Smetanas »Die verkaufte Braut«). Bei den Salzburger Festspielen trat er 1969 als Uberto in »La serva padrona« von Pergolesi, 1979-80 als Bartolo in »Le nozze di Figaro«, 1982 als Don Alfonso und 1983 als Notar im »Rosenkavalier« auf. Bei den Festspielen im schwedischen Drottningholm gastierte er 1984 als Don Alfonso, 1988 als Bartolo in »Le nozze di Figaro«, bei den Schwetzinger Festspielen 1989 in Rossinis »Il cambiale di matrimonio«. 1986 Gastspiel am Opernhaus von Zürich als Schigolch, 1990 bei der Miami Opera als Bartolo im »Barbier von Sevilla«, 1990 am Teatro Colon Buenos Aires und 1991 in Santiago de Chile, 1992 in Ferrara und am Teatro San Carlos Lissabon wieder in seiner Glanzrolle, dem Don Alfonso. In dieser Partie debütierte er auch 1988 an der Metropolitan New York, an der er bis 1991 in insgesamt 12 Vorstellungen auch den Bartolo im »Barbier von Sevilla« sang. Er gastierte in Washington und Seattle, bei den Festspielen von Schwetzingen (1995 in »Falstaff« von A. Salieri) und nahm an einer Israel-Tournee der Kölner Oper teil. An der Opéra Bastille Paris gastierte er 1996 und 1999 als Alcindoro in »La Bohème«, 1997 als Antonio in »Le nozze di Figaro«, 1998 als Schigolch und als Dr. Grenvil in »La Traviata«. Am Théâtre de la Monnaie Brüssel gastierte er 1998 als Antonio in »Le nozze di Figaro«. Er sang ein sehr vielseitiges Repertoire, wobei er mit besonderer Vorliebe Buffo-Typen gestaltete und allgemein als großer Darsteller galt. Neben den bereits genannten Partien sind hervorzuheben: der Don Magnifico in »La Cenerentola« und der Mustafà in »L‘Italiana in Algeri« von Rossini, der Osmin in der »Entführung aus dem Serail«, der Leporello im »Don Giovanni«, der Baculus im »Wildschütz« von Lortzing, der van Bett in »Zar und Zimmermann«, der Titelheld im »Don Pasquale«, der Dulcamara in »L‘Elisir d’amore«, der Abul Hassan im »Barbier von Bagdad« von Cornelius, der Falstaff in Nicolais »Die lustigen Weiber von Windsor«, der Wozzeck wie der Doktor in »Wozzeck« von A. Berg.
Schallplatten: DGG (Bartolo in »Le nozze di Figaro«, Notar in vollständiger »Rosenkavalier«-Aufnahme), Decca (Don Alfonso in »Così fan tutte«, Bartolo in »Le nozze di Figaro«), EMI/Capriccio (»Die sieben Todsünden« von K. Weill); Warner-Video (»Il cambiale di matrimonio« und »Il Signor Bruschino« von Rossini), Arthaus-Video (Bardolfo im »Falstaff« von Antonio Salieri, Festspiele Schwetzingen 1995; »Der Barbier von Sevilla«, Stuttgart).
Johannes GORITZKI ist am 21.12.2018 in Montagnola (bei Lugano) verstorben
Geboren 1942 in Tübingen; Informationen über den deutschen Cellisten und Dirigenten auf seiner Homepage: https://goritzki.com/
Theodore ANTONIOU ist am 26.12.2018 in Athen verstorben
Geboren am 10. Februar 1935 in Athen; er studierte 1947-58 am Nationalen Konservatorium und 1956-61 am Griechischen Konservatorium in Athen Violine, Gesang und Komposition, unter anderem bei Manolis Kalomiris und Yannis Papaioannou. Anschließend setzte er seine Studien bei Günter Bialas an der Münchner Akademie und bei den Internationalen Ferienkursen für Neue Musik in Darmstadt fort, unter anderem bei Ligeti, Stockhausen, Berio und Boulez. Als Kompositionslehrer war er zunächst an den amerikanischen Universitäten von Stanford (1969–70), Utah (1970), an der Philadelphia Academy of Music (1970–78) und in Tanglewood, wo er 1974-85 Co-Direktor für Neue Musik am Tanglewood Music Center war. 1978-2008 bekleidete er einen Lehrstuhl für Komposition am Boston University College of Fine Arts. Antoniou war Gründer und Leiter diverser Ensembles für Neue Musik, so der Formationen Alea, Alea II und Alea III an verschiedenen Universitäten und der Griechischen Gruppe für zeitgenössische Musik in Athen. Ab 1989 war er außerdem Vorsitzender des Griechischen Komponistenverbands (EEM). Antoniou erlag am 26. Dezember 2018 den Folgen einer Alzheimer-Erkrankung.
Als Dirigent arbeitete Antoniou mit zahlreichen bedeutenden Orchestern, darunter das Kammerorchester des Boston Symphony Orchestra, die Radiosinfonieorchester von Berlin, Paris und München, das Zürcher Tonhalle-Orchester sowie die wichtigsten Orchester in Griechenland. Die Werkliste des Komponisten Antoniou umfasst mehrere hundert Werke aller Gattungen und Genres. Er selbst sah sich als „dramatischer Komponist abstrakter Programmmusik“: Einen großen Teil in seinem Schaffen nahmen Bühnen- und Filmmusiken sowie Opernkompositionen ein. Antonious Frühwerk schwankte zwischen freier Atonalität und einem Folklorismus Bartók’scher Prägung, er begann aber auch bald mit der Einbeziehung serieller Techniken, vornehmlich in kleinformatigen Werken. In den frühen 1970er Jahren komponierte Antoniou unter dem Einfluss von Komponisten wie Jani Christou, Krzysztof Penderecki und Bernd Alois Zimmermann einige groß angelegte Werke, ohne jedoch eine gewisse Distanz zur jeweiligen Nachkriegs-Avantgarde abzulegen. Auch später wob er immer wieder Folklore-Elemente in seine Musik, seine Musik zu Sophokles’ Ödipus auf Kolonnos wurde in die Nähe der Klangsprache Orffs, Strawinskis und Bernsteins gerückt (Giorgos Leotsakos). Einen Schwerpunkt in Antonious Werk bildeten musiktheatralische Werke. Neben fast 60 Schauspielmusiken vornehmlich zum antiken griechischen und zeitgenössischen Theater und acht Filmmusiken komponierte er einige Ballette und mehrere szenische Aktionen, häufig für Schauspieler und kleinere Orchesterformationen, darunter auch explizit für das Fernsehen konzipierte „Klang-Aktionen“. In seine Instrumentalmusik, die von klassischen Orchesterwerken und Solokonzerten bis zu solistisch besetzter Kammermusik reichte, sind die Werke, die elektronische Klangquellen einbinden, besonders stark vertreten, daneben schuf Antoniou auch einige Werke rein elektronischer Musik. Die ebenfalls sehr umfangreiche Vokalmusik bezog sich häufig auf Motive der klassischen Antike wie des modernen Griechenlands.