TODESFÄLLE – STAND DEZEMBER 2020
Zusammenstellung der Liste: Walter Nowotny
György FISCHER ist am 24.10.2020 verstorben
Geboren am 12. August 1935 in Budapest; Studium an der Franz Liszt-Akademie in Budapest und am Mozarteum Salzburg. Er war Assistent von Herbert von Karajan an der Wiener Staatsoper. Als Dirigent und Liedbegleiter international (u. a. mit dem Wiener Kammerorchester) tätig. In erster Ehe mit der Sopranistin Lucia Popp (1939-93), in zweiter Ehe mit der amerikanischen Geigerin Ida Bieler verheiratet.
Scott BERGESON ist am 28.10.2020 in Jay (Vermont) tot aufgefunden worden
Geboren am 1. Dezember 1950 in St. Charles (Illinois); Nachruf auf den amerikanischen Dirigenten, der u.a. zwischen 1998 und 2007 insgesamt 17 Vorstellungen an der Metropolitan Oper New York dirigiert hat, auf Englisch:
https://operawire.com/obituary-metropolitan-opera-conductor-scott-bergeson-dies-at-69/
Eva ZIKUMNDOVÁ ist am 1.11.2020 in Prag verstorben
Geboren am 4. Mai 1932 in Kroměříž (Kremsier, CSR), Geburtsname Evá Masková; Ausbildung am Konservatorium von Brno (Brünn) bei Vera Strelcová, dann an der Musikakademie von Prag bei Zdenek Otavá, Marie Vojtková und Premysl Koci. Ihr Debüt erfolgte 1957 auf der Bühne des Opernhauses von Ostravá (Mährisch-Ostrau) als Vendulka in »Der Kuss« von Smetana. Ihre große Karriere begann mit ihrer Berufung an das Nationaltheater von Prag 1958. Hier sang sie als Antrittsrolle wieder die Vendulka. Dort wurde sie in einer Vielzahl von Rollen, vor allem aus dem Fachgebiet des Soprano Lirico Spinto, herausgestellt. Ihre großen Partien waren die Sieglinde in der »Walküre« , die Elsa im »Lohengrin«, die Elisabeth im »Tannhäuser«, die Arabella in der gleichnamigen Richard Strauss-Oper, die Tatjana im »Eugen Onegin«, die Gräfin in »Figaros Hochzeit« und die Donna Elvira im »Don Giovanni«. Internationale Gastspielerfolge am Théâtre de la Monnaie in Brüssel, an der Berliner Staatsoper, deren Mitglied sie 1966-69 war, in Hannover, Mannheim, Amsterdam, Bologna, Neapel, Genua, an den Nationalopern von Sofia und Warschau, an der Staatsoper Budapest, in Belgrad, bei den Festspielen von Edinburgh (1964 als Jitka in Smetanas »Dalibor«, als Prostituierte in Janáceks »Aus einem Totenhaus« und in der Titelpartie von Janáceks »Katja Kabanowa«, 1970 nochmals als Jitka und als Fuchs in Janáceks »Das schlaue Füchslein«, immer im Rahmen von Gesamtgastspielen des Nationaltheaters von Prag) und Florenz. Seit 1971 als Pädagogin an den Konservatorien von Prag und Teplice (Teplitz) tätig.
Schallplattenaufnahmen unter dem Etikett von Supraphon. (»Das schlaue Füchslein« von Janácek, »Die Mutter« von Hába, Oratorium »Die heilige Ludmila« und Lieder von Dvorák), auch Decca-Aufnahmen.
Samuel HALL ist am 7.11.2020 in Columbus (Ohio) verstorben
Geboren am 1. Februar 1973; Informationen über den amerikanischen Tenor, der an den Folgen eines Motorradunfalls starb, auf seiner Homepage: http://www.samuelhalltenor.com/about.html
Thomas HAMMONS ist am 10.11.2020 verstorben
Geboren am 24. Dezember 1951 in Shawnee (Oklahoma); er studierte Musik und Gesang hauptsächlich am Cincinnati Conservatory und wurde dort durch Italo Tajo in das Buffo-Repertoire eingeführt, auf das er sich später besonders spezialisierte. Er begann dann eine erfolgreiche Bühnenkarriere an den Operntheatern in den USA, wobei er an den Opernhäusern von San Francisco und Santa Fé besondere Erfolge erzielen konnte. An der Oper von San Francisco trat er 1980 in mehreren Partien in der Oper »The Good Soldier Schweik« von Robert Kurka und 1992 als Rambo in der Oper »The Death of Klinghoffer« von John Adams auf. Er wurde bekannt durch sein Auftreten in den Uraufführungen von zwei Opern des amerikanischen Komponisten John Adams, die sich beide mit aktuellen politischen Ereignissen befaßten, »Nixon in China« (3.11.1987 Brown Theatre Houston/Texas als Henry Kissinger) und »The Death of Klinghoffer« (19.3.1991 Brüssel als Rambo). 1992 war er in Frankfurt a.M. in »Nixon in China« zu Gast. 1992 trat er an der Miami Opera als Geronte in »Manon Lescaut« von Puccini auf, 1993 an der Florentine Opera Milwaukee als Don Magnifico in »La Cenerentola« von Rossini, 1993 in Cincinnati als Bailli in Massenets »Werther«. Eine seiner Glanzrollen war der Sulpice in »La Fille du Régiment«, den er 1993-94 an den Opernhäusern von Washington, Montreal und Detroit vortrug. 1995 hörte man ihn in Cincinnati als Fléville in »Andrea Chénier« von Giordano. 1996 debütierte er als Mesner in »Tosca« an der Metropolitan Oper New York, an der er dann bis 2008 in insgesamt 262 Vorstellungen auch als Antonio in »Le nozze di Figaro«, als Bosun in »Billy Budd« von B. Britten, als Hermann Ortel in »Die Meistersinger von Nürnberg«, als Benoit wie als Alcindoro in »La Bohème«, als Bailli, als Pritschitsch in Lehárs »Die lustige Witwe«, als Marquis d’Obigny in »La Traviata«, als Fouquier Tinville in »Andrea Chénier« von Giordano, als 2. Kommissar in »Dialogues des Carmélites« von Poulenc, als Dr. Bartolo im »Barbier von Sevilla« und als Französischer Offizier in »Krieg und Frieden« von Prokofjew auftrat. 1997 hörte man ihn in Cincinnati als Dr. Bartolo im »Barbier von Sevilla«.
Schallplatten: Nonesuch (»Nixon in China«, »The Death of Klinghoffer«).
Eugenia RATTI ist am 16.11.2020 in Piacenza verstorben
Geboren am 5. April 1933 in Genua; sie erhielt ihre Ausbildung am Conservatorio Nicolo Paganini in Genua. Ihre Ausbildung wurde von ihrer musikliebenden Mutter trotz großer Schwierigkeiten durchgesetzt. 1952 hörte Tito Schipa die junge Sängerin und nahm sie sogleich mit auf eine Konzertreise. 1954 trat sie in Sestri Levante auf. Am 2.1.1955 debütierte sie an der Mailänder Scala als Abisag in der Bühnenuraufführung von Milhauds »David«. Seither hatte sie große Erfolge an der Scala, u.a. 1955 als Adina in Donizettis »L‘Elisir d’amore«, als Ännchen im »Freischütz« und als Carmela in der europäischen Erstaufführung von Menottis »The Saint of Bleecker Street«, 1955 und 1957 als Lisa in »La Sonnambula« von Bellini, 1955 und 1963-64 als Musetta in »La Bohème«, 1955 (in der Eröffnungsvorstellung der Piccola Scala), 1957-58 und 1963 als Elisetta in Cimarosas »Il matrimonio segreto«, 1956 als Rosina im »Barbier von Sevilla« und als Sophie in Massenets »Werther«, 1956-57 als Page Oscar in Verdis »Un ballo in maschera«, 1956-57 und 1971-72 in der Titelpartie von Donizettis »Rita«, 1957 als Nedda im »Bajazzo« und als Lucieta in Wolf-Ferraris »I quatro rusteghi«, 1957-58 als Sandrina in Piccinis »La Cecchina« und als Fiorilla in Rossinis »Il Turco in Italia«, 1958 als Philine in »Mignon« von A. Thomas, 1959 als Fulvia in Rossinis »La pietra del paragone«, 1964 als Marcellina in »Le nozze di Figaro« und als Axinja in »Katerina Imailowa« von Schostakowitsch, 1969 als Poussette in »Manon« von Massenet, 1971 als Stefanina in Donizettis »Il giovedi´grasso« und 1979 als Giannetta in »L‘Elisir d’amore«. Hier sang sie am 26.1.1957 in der Uraufführung der Oper »Dialogues des Carmélites« von Fr. Poulenc die Partie der Constanze und am 22.5.1957 in der Uraufführung von Luciano Chaillys »Una domanda di matrimonio« die Natalia Stefanovna und wirkte 1964 auch in der italienischen Erstaufführung von Kurt Weills »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« mit. Sie gastierte auch an der Oper von Rom (1959 als Page Oscar) und am Teatro Massimo Palermo (regelmäßige Auftritte ab 1959, vor allem als Marie in Donizettis »La fille du régiment«, als Nannetta in Verdis »Falstaff« und als Gnese in »Il Campiello« von E. Wolf-Ferrrai). 1965 sang sie beim Maggio Musicale von Florenz die Anita in der italienischen Erstaufführung von E. Kreneks »Jonny spielt auf«, 1971 beim gleichen Festival die Clorinda in »La Cenerentola« von Rossini. Am Teatro Carignano Turin übernahm sie 1957 die Fiorilla, bereits 1955 am Teatro Comunale Bologna die Emma in »Chowanschtschina« von Mussorgsky, dann wieder 1970 die Clorinda. 1956 sang sie beim Festival von Aix-en-Provence die Rosina im »Barbier von Sevilla«. Beim Festival von Edinburgh gastierte sie 1955 (mit dem Ensemble des Glyndebourne Festival) als Nannetta, 1957 (mit dem Ensemble der Mailänder Scala) als Elisetta und als Fiorilla sowie 1971 als Clorinda. Weiter Gastspiele 1958 und 1960 an der Oper von Dallas. 1958 trat sie an der Oper von San Francisco als Rosina, als Musetta und als Susanna in »Le nozze di Figaro« auf, 1958-62 sowie 1971 am Teatro Comunale Genua. 1972 gastierte sie an der Bayerischen Staatsoper München. Beim Glyndebourne Festival sang sie 1961 die Adina und dann nochmals 1973 und 1976 die italienische Sängerin im »Capriccio« von R. Strauss. 1969 sang sie bei den Festspielen von Wexford in Haydns »L’Infedeltà delusa«. Sehr beliebt war die Sängerin in Holland; hier trat sie beim Holland Festival 1955 in »L‘Italiana in Algeri« von Rossini auf und sang 1956 die Nannetta, 1957 die Elisetta und die Norina im »Don Pasquale«, 1958 den Pagen Oscar, 1959 wieder die Norina, 1970 die Vespina in »L’infedeltà delusa« von J. Haydn sowie 1970 und 1972 die Amaranta in »La fedeltà premiata« von J. Haydn, an der Niederländischen Oper Amsterdam 1958 die Norina, die Musetta und wiederum den Pagen Oscar.
Ihr schöner Koloratursopran ist auf Columbia (vollständige Opern »Un Ballo in maschera« von Verdi, »Il matrimonio segreto«, »Aida«, »La Sonnambula« von Bellini), EJS (»Le Donne curiose« von Wolf-Ferrari), Cetra (»La Sonnambula«), Decca (»Aida«) und RCA (»Don Giovanni«) zu hören. Die Künstlerin trat auch als Interpretin barocker Vokalmusik in Erscheinung (Aufnahmen bei Edition Schwann).
Gabriel CHMURA ist am 17.11.2020 in Brüssel verstorben
Geboren am 7. Mai 1946 in Breslau; bereits seit seiner Kindheit lernte er das Klavierspiel bei Adam Kopycinski, welcher zunächst Leiter des Männerorchesters von Auschwitz war und später die Leitung der Breslauer Oper und der Warschauer Philharmonie übernommen hatte. Im Jahr 1957 emigrierte Chmura mit seiner Familie nach Israel, wo er ab 1964 an der Musikakademie Tel Aviv die Fächer Klavier, Komposition und Dirigieren studierte. Anschließend setzte er 1966-68 sein Studium des Dirigierens bei Pierre Dervaux an der École Normale de Musique de Paris und 1969-71 bei Hans Swarowsky an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien fort. Zum Abschluss seines Studiums gewann er im Jahr 1971 sowohl den 1. Preis beim Dirigenten-Wettbewerb der Herbert von Karajan-Stiftung in Berlin als auch die Goldmedaille im Guido Cantelli-Wettbewerb an der Mailänder Scala. Auf Grund seiner Referenzen wurde Gabriel Chmura bereits drei Jahre später zum Generalmusikdirektor an das Stadttheater Aachen berufen und war mit seinen erst 28 Jahren der jüngste Orchesterleiter Deutschlands. Nach einer überaus erfolgreichen Zeit mit dem Sinfonieorchester Aachen wechselte er 1982 zu den Bochumer Symphonikern sowie 1987 zum Orchester des National Arts Centre Ottawa. Schließlich wurde Chmura im Jahr 2001 zum Musikdirektor an das Nationale Symphonieorchester des polnischen Rundfunks (Narodowa Orkiestra Symfoniczna Polskiego Radia) in Kattowitz berufen und bekleidete diese Stelle bis 2007. Zwischenzeitlich wurde Chmura weltweit zu zahlreichen Gastauftritten und Konzertengagements mit renommierten Orchestern eingeladen. So dirigierte er unter anderem die Berliner und Nürnberger Philharmoniker, das Israel Philharmonic Orchestra, das Montrealer Symphonieorchester, das Nationalorchester Frankreich oder das La Orquesta Filarmónica de la UNAM (OFUNAM) in Mexiko-Stadt. Neben seinem Engagement beim polnischen Rundfunkorchester arbeitete Chmura in Polen auch mit den Krakauer und den Posener Philharmonikern, sowie der Warschauer Philharmonie und der Warschauer Oper zusammen, mit der er zuletzt Neueinspielungen von Gounods Faust sowie Offenbachs Hoffmanns Erzählungen einspielte. Hinzu kamen zahlreiche CD-Aufnahmen unter anderem mit dem Philharmonia Orchestra London, dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin und dem Münchner Rundfunkorchester. Gabriel Chmura wurde auf Grund seiner Einspielungen unter anderem von Schuberts Oratorium Lazarus mit dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart mit dem Grand Prix du Disque Mondial de Montreux geehrt sowie mit The best choice der American Record Guide und einer Canadian JUNO Award – Nominierung für die Aufnahme von Haydns 6., 7. und 8. Sinfonie mit dem National Arts Centre Orchestra.
Weitere Informationen auf seiner Homepage: http://www.chmura.cc/index.htm
Elsa KASTELA ist am 18.11.2020 verstorben
Als Leonora/ Trovatore
Sie wurde am 18. Oktober 1933 in der Bucht von Kastela (daher auch ihr Künstlername) in Piräus als Tochter einer hochmusikalischen Familie geboren. Ihre Mutter war Musikprofessorin in Athen und erteilte ihr auch den ersten Unterricht. 1948-57 studierte Elsa Kastela am National-Konservatorium in Athen Klavier und Gesang und graduierte jeweils mit Auszeichnung in den Fächern Sologesang und Oper sowie im Konzertfach Klavier. Diese Ausbildung setzte sie 1958-62 an der Wiener Akademie für Musik und darstellende Kunst bei den Professoren Elisabeth Radó (Sologesang), Alexander Kolo (Operndarstellung), Erik Werba (Lied und Oratorium) und Ludwig Czaczkes (Klavier) fort. Am Ende eines sechsmonatigen Studienaufenthalts in den USA im Jahre 1961 erhielt sie von der „Juilliard School of Music“ in New-York ein ausgezeichnetes Zeugnis. Im Mai 1961 gewann sie beim internationalen Opernsängerwettbewerb der Zeitung „Express“ in Wien unter ihrem Familiennamen Elsa Lapaki den von Mario del Monaco im Konzerthaus überreichten dritten Preis. Noch im gleichen Jahr schloss sie ihren ersten Bühnenvertrag als erste Sopranistin mit dem Theater der Stadt Bonn ab und debütierte als Kleopatra in Händels „Julius Caesar“ unter Peter Ronnefeld. Nach dem großen Erfolg ihres Debüts erhielt sie nach einer Vorversetzungsprüfung im Jänner 1962 ihr Abschlussdiplom für Gesang und Operndarstellung von der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien. 1966 sang sie in Bonn in der Uraufführung von Wolfgang Fortners Oper „Bluthochzeit“ die Rolle der Braut. In Bonn war Elsa Kastela dann die „Primadonna“ und sang die größten Sopranrollen. Nach Beendigung ihrer Bühnenlaufbahn bildete sie am Konservatorium der Stadt Wien viele Sängerinnen und Sänger aus. Bundespräsident Dr. Klestil verlieh ihr den Berufstitel „Professor“.
Arthur WOODLEY ist am 20.11.2020 in Montclair (New Jersey) verstorben
Geboren am 13. April 1949 in New York; Biographie des amerikanischen Bassisten auf Englisch: https://www.opus3artists.com/artists/arthur-woodley/
Hugh BERESFORD ist am 23.11.2020 in Wien verstorben
Geboren am 17. Dezember 1925 in Birkenhead (England); er begann sein Gesangstudium am Royal College of Music in Manchester, kam dann an die Musikakademie von Wien und war in London, Mailand und Düsseldorf Schüler von Dino Borgioli, Alfred Piccaver, Melchiorre Luise, Francesco Carino und Wolfgang Steinbrueck. 1951 wurde er mit dem Richard Tauber-Preis ausgezeichnet. 1953 debütierte er (als Bariton) am Landestheater von Linz/Donau als Wolfram im »Tannhäuser«. Er sang dann an den Stadttheatern von Graz und Augsburg sowie 1958-60 am Opernhaus von Wuppertal. 1960 wurde er Mitglied der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg. Jetzt begann für den Künstler eine große internationale Karriere. Seit 1960 gastierte er mehrfach an der Londoner Covent Garden Oper, weitere Gastspiele führten ihn an die Staatsopern von Wien (1961-64 als Mandryka in »Arabella« von R. Strauss, 1973 als Florestan im »Fidelio«), München und Stuttgart, an die Opernhäuser von Frankfurt a.M. und Zürich und an die Grand Opéra Paris. 1963 und 1966 wirkte er beim Holland Festival mit. 1966 sang er am Teatro Fenice Venedig den Mandryka. 1969 war er in Amsterdam als Rigoletto zu Gast, 1964 und 1965 am Théâtre de la Monnaie in Brüssel als Rigoletto und 1981 als Siegmund in der »Walküre«, 1966 am Teatro Verdi in Triest als Wolfram. 1968 gastierte er an der Deutschen Oper Berlin, seit 1967 oft an der Staatsoper Hamburg, 1970 am Staatstheater von Karlsruhe, an der Sadler’s Wells Opera 1969 als Alvaro in »La forza del destino« und an der Scottish Opera Glasgow 1975-76 als Bacchus in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. Dabei galten als seine weiteren großen Rollen im Bariton-Fach der Nabucco wie der Posa im »Don Carlos« von Verdi, der Graf Luna im »Troubadour«, der Ford im »Falstaff« von Verdi, der Jago im »Otello« vom gleichen Meister, der Alfio in »Cavalleria rusticana«, der Eugen Onegin von Tschaikowsky und der Don Giovanni. Seine Stimme wandelte sich dann jedoch zum Heldentenor. Als Tenor sang er u.a. den Peter Grimes in der gleichnamigen Oper von Benjamin Britten, den Herodes in »Salome« von R. Strauss und den Canio im »Bajazzo«. Er blieb bis 1970 an der Deutschen Oper am Rhein engagiert und sang dann 1971-76 und nochmals 1978-84 am Opernhaus von Köln. Bei den Bayreuther Festspielen 1972-73 übernahm er den Tannhäuser, 1981 in Köln den Florestan und den Erik in »Der fliegende Holländer«.
Schallplatten: Eurodisc (Querschnitte durch »Rigoletto« und »Faust« von Gounod, als Bariton), Mondo Musica (Mandryka in »Arabella« von R. Strauss, Teatro Fenice Venedig 1966).
Kamen CHANEV ist am 26.11.2020 in Stara Zagora (Bulgarien) an Covid-19 verstorben
Geboren am 27. Auguste 1964 in Sliven (Bulgarien); er studierte an der Pancho Vladigerov Musikakademie in Sofia. An der Musikakademie in Rom vervollkommnete er seine Fähigkeiten und war Preisträger des renommierten »Jussi Björling-Wettbewerbs« in Schweden. Sein Operndebüt gab Kamen Chanev als Herzog von Mantua in Verdis »Rigoletto« an der Staatsoper von Sofia. Seine ersten Partien waren unter anderem die Titelrollen in »Faust« und »Werther«, Almaviva in »Der Barbier von Sevilla«, Lenski in »Eugen Onegin«, Edgardo in »Lucia di Lammermoor«, Alfredo in »La Traviata«, Belmonte in »Die Entführung aus dem Serail«, Tamino in »Die Zauberflöte« und Don Ottavio in »Don Giovanni«. Er erweiterte sein Repertoire stetig um das dramatische Fach und debütierte als Cavaradossi in Puccinis »Tosca«, Erik in Wagners »Der fliegende Holländer«, Don José in Bizets »Carmen« und Calaf in Puccinis »Turandot«. Er gastierte als Des Grieux (»Manon Lescaut«) an der Hamburgischen Staatsoper, als Radames (»Aida«) in Warschau, als Don José am Theater Basel, als Foresto (»Attila«) in den Terme di Caracalla in Rom und als Turiddu (»Cavalleria Rusticana«) in Ancona. An der New Israeli Opera Tel Aviv gastierte er 1997 als Nemorino in »L’Elisir d‘amore«, 2011 als Turiddu, 2012 als Cavaradossi und 2014 als Riccardo in Verdis »Un ballo in maschera«. Noch wenige Tage vor seinem Tod sang er den Otello am Opernhaus von Stara Zagora.
Cecilia FUSCO ist am 26.11.2020 in Latisana (Friaul-Julisch Venetien) an Covid-19 verstorben
Geboren am 10. Juni 1933 In Rom; die Tochter des Komponisten Giovanni Fusco (1906-68) erhielt ihre Ausbildung in ihrer Vaterstadt Rom und debütierte 1958 am Teatro Margherita in Genua. Es kam zu einer schnellen Entfaltung ihrer Karriere; bereits zu Beginn der sechziger Jahre trat sie an den führenden italienischen Opernhäusern auf. 1960 debütierte sie an der Mailänder Scala als Barbarina in »Le nozze di Figaro« unter Herbert von Karajan. Dort erschien sie 1961 als Lucilla in Rossinis »La scala di seta«, 1962 als Romilda in Händels »Serse« und als Lisa in »La Sonnambula« von Bellini, 1963 als Echo in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss und als Musetta in »La Bohème«, 1964 als Gemma in »Miseria e nobiltà« von Jacopo Napoli und 1965 als Norina im »Don Pasquale«. Am 5.4.1962 wirkte sie an der Mailänder Scala in der Uraufführung der Oper »Il buon soldato Svejk« von Guido Turchi als Katja mit. Regelmäßig trat sie auch am Teatro Fenice Venedig (u.a. als Amor in »Orpheus und Eurydike« von Gluck und als Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«), am Teatro San Carlo Neapel, am Teatro Regio Parma (u.a. als Adina in »L‘Elisir d’amore« und als Page Oscar in Verdis »Un ballo in maschera«), am Teatro Comunale Bologna, am Teatro Massimo Palermo, am Teatro Grande Brescia, am Teatro Petruzzelli Bari und an weiteren italienischen Bühnen auf. Hinzu kam eine erfolgreiche Karriere im Ausland; sie gastierte am Gran Teatre del Liceu in Barcelona (1961), am Théâtre de la Monnaie Brüssel, an der Oper von Antwerpen (1968, 1969), in Kopenhagen (1966) und Kairo, am Opernhaus von Köln (1968), in Österreich, Jugoslawien und in der Schweiz. 1971-73 nahm sie an Tourneen des Piccolo Teatro Musicale di Roma teil, die sie auch nach Paris und London führten. Sie setzte ihre Karriere bis gegen Ende der siebziger Jahre fort. Von ihren Bühnenpartien sind noch zu nennen: die Serpina in »La serva padrona« von Pergolesi, die Elisetta in Cimarosas »Il matrimonio segreto«, die Creusa in »Medea in Corinto« von Simone Mayr, die Rosa in »Le Cantatrice villani« von Fioravanti, die Fanny in »La Cambiale di matrimonio« und die Rosina im »Barbier von Sevilla« von Rossini, die Elvira in Bellinis »I Puritani«, die Gilda im »Rigoletto«, die Titelrolle in »Rita« von Donizetti, die Nannetta im »Falstaff« von Verdi und die Rosaura in »Le Donne curiose« von E. Wolf-Ferrari. Nach Beendigung ihrer Karriere unterrichtete sie u.a. am Conservatorio Giuseppe Tartini in Triest. Zu ihren Schülern gehören u.a. Alexandra Reinprecht und Massimo Giordano.
Schallplatten: Cetra, DGG (»Fra Diavolo« von Auber), RCA (»Rita« und »L’Ajo nell‘ Imbarazzo« von Donizetti), IRTEM (Lisetta in »Il Re Teodoro« von Paisiello), Bella Voce (»Alcina« von Händel).