TODESFÄLLE – Stand August 2015
Zusammenstellung der Liste: WalterNowotny
Liselotte BECKER-EGNER ist am 22.1.2015 in Augsburg verstorben
Als Butterfly
Geboren am 25. Juli 1931 in Augsburg; sie begann ihre Sängerlaufbahn am Stadttheater von Augsburg, wo sie 1950-54 als Choristin engagiert war und 1954-56 als Solistin wirkte. 1956-60 war sie am Landestheater von Coburg verpflichtet; hier übernahm sie anfänglich Soubrettenrollen, später dann lyrische Partien wie die Pamina in der »Zauberflöte«, die Elsa im »Lohengrin« und die Gretel in der »Zaubergeige« von W. Egk. 1960 wurde sie an die Staatsoper von Stuttgart berufen. Dort hatte sie in einer großen Zahl von Partien ihre Erfolge, namentlich als Konstanze wie als Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«, als Despina in »Così fan tutte«, als Ännchen im »Freischütz«, als Adele in der »Fledermaus« und in vielen anderen Rollen. Sie gastierte an führenden Opernhäusern in Deutschland wie im Ausland und war zugleich eine hoch geschätzte Konzertsopranistin. Sie gastierte 1966-70 an der Staatsoper von Wien als Konstanze wie als Blondchen und als italienische Sängerin im »Capriccio« von R. Strauss (zuvor sah man sie hier bereits 1962 in der Oper »Bluthochzeit« von W. Fortner anlässlich eines Gastspiels der Stuttgarter Oper). Weitere Gastspiele am Opernhaus von Gent (seit 1970); sie wirkte auch beim Holland Festival mit, 1965 hörte man sie am Stadttheater von Aachen als Konstanze. Bis 1972 blieb sie Mitglied der Stuttgarter Staatsoper, war dann noch bis 1977 als Gast dem Stadttheater von Augsburg verbunden und trat bis 1980 noch als Konzertsängerin auf. Sie unterrichtete dann als Pädagogin in Stuttgart, seit 1981 am Konservatorium von Augsburg.
Schallplatten: DGG, Eurodisc (Blondchen in einem Querschnitt durch Mozarts »Entführung aus dem Serail«), Electrola (geistliche Musik), Westminster (Nibelungenring).
Elsie SAWCHUK ist am 28.2.2015 verstorben
Geboren 1928 oder 1929 in Winnipeg (Canada); Nachruf auf die kanadischen Mezzosopranistin auf Englisch: http://www.legacy.com/obituaries/thestar/obituary.aspx?pid=174327157
Jerzy SZYMAŃSKI ist am 4.7.2015 in Gdánsk (Polen) verstorben
Geboren am 9. März 1927 in Torun (Polen); Nachruf auf den polnischen Bassisten auf Polnisch: http://kultura.trojmiasto.pl/Zmarl-Jerzy-Szymanski-byly-solista-Opery-Baltyckiej-n92464.html
Guido MALFATTI ist am 4.7.2015 in Palermo verstorben
Geboren in Lucca; Nachruf auf den italienischen Bariton auf Italienisch: http://www.lagazzettadilucca.it/cronaca/2015/07/e-morto-il-baritono-lucchese-guido-malfatti/
Ettore STRATTA ist am 9.7.2015 in Manhattan (NY) verstorben
Geboren am 30. März 1933 in Cuneo (Italien); Nachruf auf den italienisch-amerikanischen Dirigenten auf Englisch: http://www.nytimes.com/2015/07/17/arts/ettore-stratta-music-producer-and-conductor-dies-at-82.html?_r=0
Josef HOPFERWIESER ist am 9.7.2015 in Graz verstorben
Als Stolzing
Geboren am 25. Mai 1938 in Graz als Sohn eines Orgelbauers; Neben seiner Lehre absolvierte er ein Gesangsstudium an der Grazer Akademie. Seine Gesangskarriere als Tenor begann er 1964 am Staatstheater Braunschweig, es folgten Stationen in Essen und Frankfurt am Main. Sein Staatsoperndebüt gab er am 13. Oktober 1970 als Hoffmann (»Hoffmanns Erzählungen«), mit Saisonbeginn 1973/1974 wurde er Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper. Hier stand er bis zu seiner Pensionierung 1998 in insgesamt 472 Vorstellungen auf der Bühne, zum letzten Mal am 15. April 1998 als Herodes (»Salome«). Zu seinen insgesamt 35 Partien an diesem Haus zählten weiters u. a. der Bacchus (»Ariadne auf Naxos«), Matteo und Graf Elemér (»Arabella«), Narraboth (»Salome«), Sänger und Wirt (»Der Rosenkavalier«), Walther von Stolzing (»Die Meistersinger von Nürnberg«), Stimme des Seemanns (»Tristan und Isolde«), Laïos (»Oedipe« von Enescu), Stewa Buryja (»Jenufa«), Max (»Der Freischütz«), Erik (»Der fliegende Holländer«) sowie natürlich Alfred (»Die Fledermaus«), den er insgesamt 61 Mal verkörperte, unter anderem für die berühmte Fernsehaufzeichnung 1980. Zahlreiche Gastengagements führten ihn an die Volksoper Wien, hier u.a. als Hans (»Die verkaufte Braut«), als Alfred (»Die Fledermaus«), als Don José (»Carmen«), als Phoebus (»Notre Dame« von Fr. Schmidt), als Pedro (»Tiefland«), als Prinz (»Die Liebe zu den drei Orangen«) und als Phoebus (»Die Feenkönigin« von H. Purcell) sowie an weitere Bühnen im In- und Ausland. Am 26. September 1989 wurde ihm der Berufstitel „Österreichischer Kammersänger“ verliehen.
Gloria LIND ist am 9.7.2015 in Highwood (Illinois) verstorben
Geboren am 3. November 1924 in Madrid (Ohio); ihr Vater war Italiener, ihre Mutter österreichischer Herkunft; der eigentliche Name der Sängerin war Gloria Linari. Im Alter von 17 Jahren debütierte sie bei einer Amateurgesellschaft als Santuzza in »Cavalleria rusticana«. Sie erregte das Aufsehen des berühmten Sängerehepaars Rosa Raisa und Giacomo Rimini in Chicago, die sich um ihre Ausbildung bemühten. 1954 hatte sie ihre ersten Erfolge am New Yorker Broadway in Musicals und Operetten, u.a. in »Sweet Rosalind«. 1954 sang sie an der Oper von Chicago die Clotilde in Bellinis
»Norma« mit Maria Callas in der Titelpartie. An diesem Opernhaus trat sie weiters als Musetta in »La Bohème«, als Donna Elvira im »Don Giovanni«, als eine der Walküren in der »Walküre« von R. Wagner, schließlich als Minnie in »La Fanciulla del West« von Puccini, auf. Es schlossen sich Gastspiele auf Puerto Rico und in Cincinnati an. 1957 folgte sie einem Ruf an die New Yorker Metropolitan Oper (Antrittsrolle: Helmwige in der »Walküre«). An diesem Opernhaus trat sie bis 1962 in insgesamt 47 Vorstellungen in mittleren und kleineren Partien (3. Norn in der »Götterdämmerung«, Frasquita in »Carmen«, Kammerfrau in Verdis »Macbeth«, Aufseherin in »Elektra« von R. Strauss), aber auch als Musetta in »La Bohème« auf. Auch als Konzertsängerin hatte sie eine erfolgreiche Karriere.
Schallplatten: Melodram (eine der Walküren in der »Walküre«).
Jon VICKERS ist am 10.7.2015 in Ontario (Canada) verstorben
Geboren am 29. Oktober 1926 in Prince Albert, Saskatchewan (Canada); eigentlicher Name Jonathan Stewart; er wollte Medizin studieren, konnte aber keinen Studienplatz an der Universität erhalten. Er sang dann als Solist in Kirchen und in Winnipeg in der Operette »Naughty Marietta«. Nach seinem Gesangstudium am Konservatorium von Toronto bei George Lambert und bei Hermann Geiger-Torel trat er zuerst in Oratorien auf. 1954 debütierte er bei der Canadian Opera Company in Toronto als Herzog in Verdis »Rigoletto« und sang dort bis 1956. 1954-56 wirkte er auch beim Stratford Festival (Ontario), u.a. als Don José in »Carmen« und als Male Chorus in B. Brittens »The Rape of Lucretia«, mit. 1957 hatte er ein glanzvolles Debüt an der Londoner Covent Garden Oper als Riccardo in Verdis »Un ballo in maschera«. Seitdem durchlief er eine sehr erfolgreiche, langjährige Karriere an diesem Opernhaus, an dem er bis 1969 Partien wie den Titelhelden in Verdis »Don Carlos«, den Radames in »Aida«, den Florestan im »Fidelio«, den Samson in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns wie im »Samson« von Händel, den Aeneas in »Dido and Aeneas« von Purcell, den Énée in »Les Troyens« von Berlioz, den Siegmund in der »Walküre« und den Tristan sang. 1958 hörte man ihn bei den Festspielen von Bayreuth als Siegmund in der »Walküre«, 1964 als Parsifal. Er galt als hervorragender Wagner-Interpret, wobei man die Kraft und die Ausdrucksintensität seiner Stimme, deren Durchschlagskraft und Klarheit der Diktion und nicht zuletzt sein bezwingendes Bühnenspiel bewunderte. 1959-87 gastierte er in insgesamt 67 Vorstellungen an der Staatsoper von Wien (als Siegmund, als Radames, als Don José, als Don Carlos von Verdi, als Canio im »Bajazzo«, als Andrea Chénier in der gleichnamigen Oper von Giordano, als Florestan, als Parsifal, als Otello von Verdi und als Tristan. An der Mailänder Scala debütierte er 1960 als Florestan und sang an diesem Haus 1961 den Giasone in »Medea« von Cherubini, 1968 den Siegmund, 1970 den Canio und 1976 (im Rahmen eines Gastspiels der Covent Garden Oper London) die Titelpartie in B. Brittens »Peter Grimes«. Mehrfache Gastspiele an der Grand Opéra Paris. An der Oper von Dallas feierte man ihn als Giasone in »Medea« von Cherubini zusammen mit Maria Callas in der Titelrolle. Die gleiche Partie sang er 1959 mit ihr an der Covent Garden Oper. 1959 wurde er für viele Jahre an die Metropolitan Oper New York berufen, wo er im Januar 1960 als Canio debütierte und als Florestan und als Titelheld in »Peter Grimes« seine größten Erfolge hatte. 1973 wirkte er an diesem Opernhaus in der amerikanischen Premiere des Opernwerks »Les Troyens« von Berlioz als Énée mit. Er sang an der Metropolitan Oper bis 1987 16 Partien in insgesamt 280 Aufführungen, von denen noch der Siegmund, der Otello von Verdi (eine seiner besonderen Glanzrollen), der Hermann in »Pique Dame« von Tschaikowsky, der Samson in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns und im »Samson« von Händel, der Laça in Janáceks »Jenufa« und der Alvarao in »La forza del destino« genannt seien. An der Oper von Chicago debütierte er 1961 als Siegmund. 1966-67 sang er bei den Festspielen von Salzburg den Don José in »Carmen« als Partner von Grace Bumbry, 1970-72 den Titelhelden im »Otello« von Verdi. Bei den Salzburger Osterfestspielen trat er u.a. als Tristan und als Siegmund auf. 1959-70 (Debüt als Radames) erschien er fast alljährlich an der Oper von San Francisco, seit 1975 auch an der Oper von Dallas, an der er als erste Partie den Tristan übernahm. 1975 sang er an der Oper von Boston die Titelrolle in der amerikanischen Premiere der Oper »Benvenuto Cellini« von Berlioz, bei den Opernfestspielen von Orange 1974 den Herodes in »Salome« von R. Strauss und den Pollione in »Norma«. Noch 1984 gastierte er in Kapstadt als Otello, 1985 sang er an der Covent Garden Oper die Titelrolle in einer szenischen Aufführung des Händel-Oratoriums »Samson«. Neben seiner Bühnenkarriere hochgeschätzter Konzert- und Oratoriensänger.
Lit: N. Goodwin: Jon Vickers (in »Opera«, 1962); J. Ardouin: Jon Vickers, the Tenor (New York, 1974).
Seine ersten Schallplatten erschienen auf kanadischer RCA (»Messias«), dann auf DGG (»Die Walküre«), Columbia (»Carmen«, »Fidelio«), Electrola (»Tristan und Isolde«, »Fidelio«), Philips (»Les Troyens« von Berlioz, »Das Lied von der Erde« von G. Mahler, »Peter Grimes« von B. Britten), Melodram (»Fidelio«), Legendary Records (»L‘Incoronazione di Poppea«), HMV (»Samson et Dalila«) und auf amerik. RCA (»Otello«, »Aida«, 9. Sinfonie von Beethoven); auf VAI kam eine Video-Aufnahme eines Konzerts, das der Sänger 1965 in Toronto gab, heraus.
Michael RAYNER ist am 13.7.2015 verstorben
Geboren 1933 in Burton (Staffordshire); Biographie des englischen Baritons auf Englisch: http://diamond.boisestate.edu/gas/whowaswho/R/RaynerMichael.htm
Franz-Ferdinand NENTWIG ist am 14.7.2015 in Portugal verstorben
Geboren am 23. August 1929 in Duisburg; nachdem er zunächst als Bildhauer, dann als Regieassistent gearbeitet hatte, kam es zur Ausbildung seiner Stimme und 1962 zu seinem Bühnendebüt am Stadttheater von Bielefeld in der Rolle des Ottokar im »Freischütz«. Später war er Mitglied der Staatstheater von Darmstadt und Hannover und der Wiener Volksoper (wo er u.a. 1974 den Escamillo in »Carmen« sang). Große Erfolge im dramatischen und zumal im Wagner-Fach an der Staatsoper von München und an der Deutschen Oper Berlin, wo er regelmäßig auftrat. 1970 wirkte er am Staatstheater Karlsruhe in der Uraufführung der Oper »Der Dybuk« von K.K. Füssl mit. Mitglied der Hamburger Staatsoper, mit deren Ensemble er 1984 eine Japan-Tournee unternahm, bei der er namentlich als Barak in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss erfolgreich war. 1976 debütierte er als Wotan in der »Walküre« an der Wiener Staatsoper, an der er bis 1987 in insgesamt 29 Vorstellungen außerdem noch als Jochanaan in »Salome« von R. Strauss, als Mandryka in »Arabella« von R. Strauss, als Don Pizarro im »Fidelio«, als Orest in »Elektra« von R. Strauss, als Kurwenal in »Tristan und Isolde«, als Telramund im »Lohengrin«, als Barak und als Fliegender Holländer auftrat. Er wurde an die Metropolitan Oper New York berufen, an der er 1980 als Don Pizarro debütierte, und wo er bis 1988 in insgesamt 41 Vorstellungen auch als Wotan im Nibelungenring, als Barak, als Mandryka, als Telramund, als Hans Sachs in »Die Meistersinger von Nürnberg« und als Musiklehrer in »Ariadne auf Naxos« auftrat. 1983 Gastspiel am Teatro Fenice Venedig als Amfortas im »Parsifal« sowie 1986 am Teatro Liceu Barcelona als Telramund. 1987 nahm er an der Japan-Tournee der Berliner Staatsoper teil und hatte dabei als Hans Sachs große Erfolge. Bei den Salzburger Festspielen wirkte er 1987-88 als Ephraimit in »Moses und Aron« von Schönberg mit. Er gastierte 1987 am Teatro Regio Turin als Wotan in der »Walküre« und an der Oper von San Francisco als Don Pizarro, 1988 am Théâtre de la Monnaie Brüssel als Dr. Schön in »Lulu« von A. Berg und als Dr. Vigelius in »Der ferne Klang« von Fr. Schreker, 1989 an der Großen Oper von Warschau als Wotan im Nibelungenring, eine Partie, die er im gleichen Jahr bei der Eröffnung des neu erbauten Theaters von Rotterdam zum Vortrag brachte. In Brüssel hörte man ihn 1990 als Telramund und als Schischkow in Janáceks »Aus einem Totenhaus«, 1991 als Wotan im Nibelungenring, an der Covent Garden Oper London 1992 als La Roche im »Capriccio« von Richard Strauss, beim Spoleto Festival von 1992 als Beckmesser in »Die Meistersinger von Nürnberg«. Weitere Gastspiele an den Opernhäusern von Köln, Frankfurt a.M., in Essen, und Karlsruhe, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an der Komischen Oper Berlin, an der Stuttgarter Staatsoper, am Nationaltheater Mannheim und an der Oper von Graz. Am 4.3.1993 wirkte er in Brüssel in der Uraufführung der Oper »Reigen« von Ph. Boesmans mit. Aus der Fülle der von ihm gesungenen Partien sind hervorzuheben: der Titelheld in »Háry János« von Kodály, der Don Alfonso in »Così fan tutte«, der Graf in »Figaros Hochzeit«, der Rigoletto, der Amonasro in »Aida«, der Nabucco in der gleichnamigen Verdi-Oper, der Scarpia in »Tosca«, dazu die großen Wagner-Heroen.
Schallplatten: Capriccio (»Der Schatzgräber« von Fr. Schreker), Mitschnitte von Aufführungen und Rundfunksendungen.
Mario SERENI ist am 15.7.2015 in Perugia verstorben
Geboren am 25. März 1928 in Perugia; er ergriff zunächst den Beruf eines Präzisionsmechanikers, dann Ausbildung an der Accademia di Santa Cecilia in Rom und an der Accademia Chigiana in Siena sowie bei Mario Basiola. Debüt 1953 beim Maggio Musicale von Florenz in »Il diavolo nel campanile« von Lualdi. Dann hatte er eine sehr erfolgreiche Karriere an den großen italienischen Bühnen. 1955 hörte man ihn in Palermo als Wolfram in »Tannhäuser«. 1956 gastierte er am Teatro Colón von Buenos Aires, 1957 folgte er einem Ruf an die Metropolitan Oper New York (Antrittsrolle: Gérard in »Andrea Chénier« von Giordano). Hier hatte er eine sehr lange Karriere bis 1984; er sang insgesamt 27 Partien in 553 Vorstellungen: den Germont-père in »La Traviata«, den Enrico in »Lucia di Lammermoor«, den Don Carlo in »La forza del destino« wie in »Ernani« von Verdi, den Marcello in Puccinis »La Bohème«, den Silvio wie den Tonio im »Bajazzo«, den Heerrufer im »Lohengrin«, den Renato in Verdis »Un Ballo in maschera«, den Lescaut in Puccinis »Manon Lescaut«, den Escamillo in »Carmen«, den Posa in Verdis »Don Carlos«, den Grafen Luna im »Troubadour«, den Valentin im »Faust« von Gounod, den Sharpless in »Madame Butterfly«, den Amonasro in »Aida«, den Belcore in »L‘Elisir d’amore«, den Barnaba in »La Gioconda« von Ponchielli, den Figaro im »Barbier von Sevilla« von Rossini, den Ford im »Falstaff« von Verdi, den Miller in Verdis »Luisa Miller«, den Malatesta in »Don Pasquale«, den Alfonso in »La Favorita« von Donizetti, den Alfio in »Cavalleria rusticana«, den Rigoletto und den Michonnet in »Adriana Lecouvreur« von F. Cilea. Wichtige Erfolge hatte er auch bei Gastspielen in London und Rom. 1961 debütierte er mit großem Erfolg als Tonio im »Bajazzo« an der Wiener Staatsoper. Seither hatte er auch an diesem Opernhaus eine große Karriere. Er sang hier bis 1976 in insgesamt 118 Vorstellungen außerdem noch den Escamillo, den Posa, den Germont-père, den Don Carlo in »La forza del destino«, den Renato, den Marcello, den Amonasro, den Sharpless, den Grafen Luna, den Valentin, den Miller und den Figaro im »Barbier von Sevilla«. 1963 debütierte er als Sharpless an der Mailänder Scala, an der er noch im gleichen Jahr den Marcello, 1964 den Germont-père, 1965 und 1969 wieder den Marcello, 1966 den Belcore, 1970 den Enrico in »Lucia di Lammermoor« und 1977 den Valentin sang. Weitere Gastspiele führten ihn an die Opernhäuser von Chicago, Dallas, Houston (Texas), New Orleans und Montreal und an die Nationaloper Belgrad. Er sang auch bei den Festspielen von Florenz und Verona (1965, 1973-74). Weitere Bühnenrollen: der Jago in Verdis »Otello« und die Titelrollen in den Verdi-Opern »Nabucco« und »Macbeth«.
Schallplatten: Seine ausdrucksvolle, zumal im italienischen Repertoire geschätzte Stimme ist auf HMV (»Madame Butterfly«, »Andrea Chénier«, »La Bohème«, »Cavalleria rusticana«, »L‘Elisir d’amore«, »Aida«, »La Traviata«), HRE (»La Traviata« mit Maria Callas, Lissabon 1958), MRF (»Fedora« von Giordano mit Renata Tebaldi), Teatro Dischi (»Der Bajazzo«) und RCA (Don Carlo in Verdis »Ernani«, »Turandot«, »Lucia di Lammermoor«) zu hören.
Alan CURTIS ist am 15.7.2015 in Florenz verstorben
Geboren am 17. November 1934 in Mason (Michigan); er studierte 1957-59 in Amsterdam bei Gustav Leonhardt, mit dem er mehrere Bach-Konzerte für Cembali aufführte. An der University of Illinois promovierte er 1960 mit einer Dissertation über die Orgelmusik von Sweelinck. Noch als Student galt er als der erste moderne Cembalist, der die Werke von Louis Couperin und die Opern von Komponisten wie Monteverdi und Rameau mit historischen Instrumenten adäquat darstellen konnte. Platten, die er in den 1960er und 1970er Jahren herausbrachte, enthalten Solo-Klaviermusik, von Rameau und Bach. 1977 gestaltete er den erfolgreichen Versuch in einer konzertanten Aufführung von Händels Oper Admeto das Händelsche Opern-Orchester wieder zu beleben, einschließlich der Nutzung der Theorbe, der Chitarrone und des chromatischen Cembalos. Anschließend wirkte er mehrfach als Dirigent bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik. Curtis war der Leiter des 1977 durch ihn in Amsterdam gegründeten Barockorchesters Il complesso barocco. 2007 begann eine kontinuierliche Zusammenarbeit des Complesso Barocco mit dem Theater an der Wien, insbesondere für konzertante Aufführungen. An der Wiener Kammeroper, seit 2012 zweites Haus des Theaters an der Wien, feierte der Bach Consort Wien unter Leitung von Alan Curtis im Herbst 2013 mit der szenischen Wiederentdeckung von Leonardo Vincis Semiramide einen großen Erfolg.
Liliana POLI ist am 16.7.2015 in Florenz verstorben
Geboren am 1. Januar 1934 in Florenz; ihre Gesangsausbildung erfolgte am Konservatorium ihrer Geburtsstadt Florenz. Sie debütierte 1951 am Teatro Comunale Florenz als Inez in »La Favorita« von Donizetti und trat an diesem Haus bis 1954 auf, wo sie zumeist kleinere lyrische Partien (Esmeralda in Smetanas »Die verkaufte Braut«, Chloe in »Pique Dame« von Tschaikowsky) übernahm. Großer Erfolg 1959 in Florenz als Micaela in »Carmen«. An der Oper von Rom sang sie 1958-60 u.a. die Nella in »Gianni Schicchi« von Puccini, den Walther in »La Wally« von Catalani und die Venilia in »Lucrezia« von Ottorino Respighi, ähnliche Partien auch 1956-59 am Teatro Carlo Felice Genua (Barbarina in »Le nozze di Figaro«, Taumännchen in »Hänsel und Gretel«, Amor in »Orpheus und Eurydike« von Gluck, auch Rollen in zeitgenössischen Opern u.a. von Ferrari-Trecate und G Viovi). Konzertdebüt 1960 am Westdeutschen Rundfunk Köln. Die Künstlerin verlegte sich in erster Linie auf die Interpretation der zeitgenössischen europäischen und namentlich der italienischen Musik und trat bei Konzerten und Bühnenaufführungen in Kompositionen von Luigi Dallapiccola, Hanns Eisler, György Ligéty, Arnold Schönberg und ähnlichen Werken hervor. Sie setzte sich in besonderer Weise für das Schaffen von Arrigo Benvenuti (1925-92) ein, mit dem sie verheiratet war. Die Künstlerin gab Konzerte in den Zentren des europäischen wie des amerikanischen Musiklebens und ist vor allem in Deutschland erfolgreich gewesen. Sie kreierte Werke von Luigi Nono (»La fabbrica illuminata«, »Non consumiamo Marx«) und von Sylvano Bussotti (»Il nudo«, »Torso«, »Rara Requiem«). 1971 gab sie ein Konzert im Rahmen der Salzburger Festspiele mit Werken von L. Dallapiccola und G. Ligeti. Sie war als Pädagogin am Konservatorium von Florenz tätig.
Schallplatten mit moderner Musik bei HMV-Electrola, auch bei RCA (Annina in »La Traviata«), Wergo (Soloplatte mit Werken von Nono, Dallapiccola, Benvenuti, Eisler; Requiem von Ligéty), Italia (vollständige Oper »Il Prigioniero« von Dallapiccola in der Rolle der Mutter). Auf Arcophon, Columbia, DGG und Harmonia mundi erschienen vor allem Werke von Luigi Nono.
Dorothee FÜRSTENBERG ist am 19.7.2015 in Dortmund verstorben
Geboren am 4. August 1935 in Schwelm; sie war an der Berliner Musikhochschule Schülerin von Elisabeth Grümmer und in Göttingen von Felix Dolling. Sie war bereits 1965-66 an der Kleinen Oper in Berlin tätig, dann 1966-68 am Theater von Gießen (Debüt als Donna Anna im »Don Giovanni«), 1968-71 am Staatstheater Hannover, 1971-75 am Theater im Revier in Gelsenkirchen. Sie wurde durch ihr langjähriges Wirken am Münchner Theater am
Gärtnerplatz ab 1975 bekannt, wo sie eine Vielzahl von lyrischen Partien zum Vortrag brachte: die Marzelline im »Fidelio« und die Frau Fluth in »Die lustigen Weiber von Windsor« von Nicolai, die Baronin im »Wildschütz« von Lortzing und die Nedda im »Bajazzo«, die Rosalinde in der »Fledermaus« und die Titelrolle in »Arabella« von R. Strauss, die Desdemona im »Otello« von Verdi und die Lisa in »Pique Dame« von Tschaikowsky, die Agathe im »Freischütz« und die Jenny in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von Weill. In ihrem Repertoire fanden sich auch einige Partien für Mezzosopran. Gastspiele an der Hamburger Staatsoper, an den Opernhäusern von Essen und Hannover und an weiteren Bühnen. Durch einen Gastspielvertrag war sie dem Theater der Schweizerischen Bundeshauptstadt Bern verbunden, wo sie u.a. auch als Marcellina in »Figaros Hochzeit« auftrat.
Mitschnitte von Rundfunksendungen sind von der Stimme der Künstlerin sicher vorhanden.
Paul FREEMAN ist am 21.7.2015 verstorben
Geboren am 2. Januar 1936 in Richmond (Virginia); er hatte Klarinetten- und Cellounterricht und studierte an der Virginia State University und der Eastman School of Music. Ein Fulbright-Stipendium ermöglichte es ihm, seine Ausbildung an der Hochschule für Musik bei Ewald Lindemann zu vervollkommnen. Er begann seine musikalische Laufbahn als Dirigent am Operntheater von Rochester (1961–66) und leitete dann bis 1968 das San Francisco Community Music Center. Er dirigierte das Dallas Symphony Orchestra und war 1970-79 Composer in Residence des Detroit Symphony Orchestra. 1979-89 leitete er das kanadische Victoria Symphony Orchestra, ab 1987 außerdem die Chicago Sinfonietta, deren Mitbegründer er war. Seit 1996 war er weiterhin Musikdirektor des Tschechischen Nationalen Sinfonieorchesters in Prag. Als Gastdirigent trat Freeman mit mehr als 100 Orchestern in über dreißig Ländern auf. Er spielte über 200 CDs ein, darunter mit der Chicago Sinfonietta die dreiteilige African Heritage Symphonic Series mit Kompositionen von Samuel Coleridge-Taylor, Fela Sowande, William Grant Still, Ulysses Kay, George Walker, Roque Cordero, Adolphus Hailstork, Hale Smith, Michael Abels, David Baker, William Banfield und Coleridge-Taylor Perkinson.
Charlotte HOLLOMAN ist am 30.7.verstorben
Geboren am 24. März 1922; Biographie der amerikanischen Sopranistin auf Englisch auf folgender Web-Seite: http://www.howard.edu/library/music@howard/holloman/biography.htm
Ludmila DVOŘÁKOVÁ ist am 30.7.2015 in Prag verstorben
Geboren am 11. Juli 1923 in Kolin; sie studierte 1942-49 am Konservatorium von Prag bei Jarmila Vavrdová und debütierte 1949 am Stadttheater von Mährisch Ostrau (Ostrava) als Katja Kabanowa in der gleichnamigen Oper von Janácek. 1952 wurde sie an das Smetana Theater in Prag verpflichtet; 1954-57 Mitglied des Prager Nationaltheaters, zugleich war sie 1954-59 durch einen Gastspielvertrag mit dem Opernhaus von Bratislava verbunden. Sie sang während ihres Engagements am Nationaltheater Prag u.a. die Milada in »Dalibor« von Smetana, die Elisabeth im »Tannhäuser«, die Senta in »Der fliegende Holländer« und die Leonore im »Fidelio«. 1954 erregte sie bei den Dvorák-Gedenkfeiern in Russland großes Aufsehen. 1956-84 regelmäßige Gastspiele an der Wiener Staatsoper (als Elisabetta in Verdis »Don Carlos«, als Leonore im »Fidelio«, als Octavian im »Rosenkavalier«, als Katerina Ismailowa in der gleichnamigen Oper von Schostakowitsch, als Senta, als Titelheldin in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, als Brünnhilde in der »Walküre« und im »Siegfried«, als Ortrud im »Lohengrin«, als Färberin in »Die Frau ohne Schatten« von R. Strauss, als Kundry im »Parsifal« und als Kostelnicka in »Jenufa« von Janácek in insgesamt 29 Vorstellungen). 1960 folgte die Künstlerin einem Ruf an die Staatsoper Berlin, an der sie als Antrittsrolle den Octavian sang. An der Berliner Staatsoper trat sie u.a. als Ariadne, als Venus im »Tannhäuser«, als Brünnhilde im Ring-Zyklus, als Tosca, als Elisabetta in Verdis »Don Carlos«, als Marschallin im »Rosenkavalier« und als Färberin auf. Sie gastierte u.a. in Russland, Frankreich und Belgien. 1963 sang sie die Isolde in »Tristan und Isolde« am Staatstheater von Karlsruhe, 1964 am Staatstheater Hannover; sie gastierte an den Opernhäusern von Dresden und Leipzig, an der Königlichen Oper Kopenhagen (1969), an der Nationaloper Budapest sowie 1966-71 an der Covent Garden Oper London als Brünnhilde, Isolde und Fidelio. 1973-74 sehr erfolgreich an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg als Gast aufgetreten. Bei den Wagner-Festspielen von Bayreuth sang sie 1965-66 die Venus, 1965-67 die Gutrune in der »Götterdämmerung«, 1966-67 die Brünnhilde in der »Walküre« und im »Siegfried«, 1968 und 1971 die Ortrud sowie 1969 die Kundry. 1966 wurde sie an die Metropolitan Oper New York berufen, wo sie als Leonore im »Fidelio« debütierte und bis 1968 sehr erfolgreich war; sie sang dort in insgesamt 17 Vorstellungen auch die Isolde, die Ortrud, die Chrysothemis in »Walküre« von R. Strauss und die Senta. Als Fidelio feierte man sie 1966 an der Staatsoper von München. 1967 und 1972 gestaltete sie an der Grand Opéra Paris die Brünnhilde im Nibelungenring. Teilnahme an den Gastspielen der Berliner und Hamburger Staatsoper in Japan 1982 und 1984. Sie wurde mit dem Staatspreis der DDR ausgezeichnet. Weitere Glanzrollen der Künstlerin waren die dramatischen Sopranpartien in den Opern Verdis. Seit 1970 nahm sie einige Partien für Mezzosopran in ihr Repertoire auf (Herodias in »Salome« von R. Strauss). Sie starb auf tragische Weise, sie kam am 30.7.2015 bei einem Brand ihres Hauses ums Leben. Sie war verheiratet mit dem Dirigenten Rudolf Vasata (1911-82), der sie auch als Pianist bei ihren Liederabenden am Klavier begleitete.
Lit: A. Blyth: Ludmila Dvoraková (in »Opera«, 1970), J. Jirina: »Ludmila Dvoráková« (Prag, 1978).
Ihre reich gebildete, dramatische Sopranstimme begegnet uns auf Supraphon-Platten (»Dimitrij« von Dvorák) sowie auf Philips (Gutrune in der »Götterdämmerung«), auf Eterna (Szenen aus »Lohengrin«) und Eurodisc (Wagner-Szenen).
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