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Tim Theo’s Catbelling 3: Leitung Salzburger Osterfestspiele: Nikolaus Bachler ist weltweit der bestens Qualifizierte!                     

09.11.2019 | Themen Kultur

Tim Theo’s Catbelling 3:                                                              

 

Leitung Salzburger Osterfestspiele: Nikolaus Bachler ist weltweit der bestens Qualifizierte!

 

Intendant ist Intendant, weil er … Dirigent ist?

Wer tut, was er kann, sollte können, was er tut – oder: zu allem fähig und wozu in der Lage?

„Belling the cat“   Pieter Bruegel  1559 (s.: https://en.wikipedia.org/wiki/Belling_the_Cat).Die bisherige Bezeichnung Stachel-Gebell wird „Catbelling“ als Neologisme:  Katze die Schelle/Glocke umhängen, aus Geschichte von Mäusen, die dazu mit typischen Respekt hadern.

 

„O Urteil, du entflohst zum blöden Vieh, der Mensch ward unvernünftig!“  Mark Anton »Julius Cäsar«  Shakespeare

Es ärgert mich, dass die rational sinnvolle Entscheidung für Nikolaus Bachler zur Leitung der Salzburger Osterfestspiele mancherorts emotional negativ hochgeschaukelt wird. Zur Kultur der weltweit recht kleinen Musiktheaterwelt wären überdachte Äußerungen zielführender.

Dabei wird die Weltklasse eines Dirigenten mit allfälligen Begabungen in universellen Welten verwechselt.

Abwägung:                                                                                                                                                     

Christian Thielemann ist ein begnadeter Künstler. Als Dirigent in seinen Kernkompetenzen steht er für stupende Weltklasse–Virtuosität, ein Klangmagier in unangefochtenem singulären orchestralem Wunderweben. Von diesem Kosmos ist er durchdrungen.

Glaubt einer, dass sich eine solch künstlerisch hochstehende Persönlichkeit mit gleicher Inbrunst administrativen Aufgaben eines Festival-Betriebes widmet, widmen kann – und wenn es nur die Kontrolle zuarbeitender Mitarbeiter wäre? Somit haben die wesentlichen Entscheidungen außerhalb musikalischer Gestaltung delegierte Personen getroffen, die unterhalb des von Herbert von Karajan (Gründer) einst bestimmten Anspruchs nach „höchster künstlerischer Qualität“ liegen und relativ unbeobachtet werkeln.

Sicher ist die Außenwirkung eines künstlerischen Gesamtleiters nette Bauchpinselei – aber es gibt wesentliche innere strukturelle Notwendigkeiten. Nur die ermöglichen das Gesamte in geforderter Klasse. Das Ganze wird immer nur so gut wie das geringste Detail.

Die Qualität als Verantwortlicher für das Gesamtpaket „Salzburger Osterfestspiele“ wirkt bei Christian Thielemann reduziert.

Dazu meine Rezension der „Tosca“ aus 2018                                                                              https://klassik-begeistert.de/giacomo-puccini-tosca-salzburger-osterfestspiele/)

„„Bedingungsloser Anspruch nach höchster künstlerischer Qualität“ – das fordern die Salzburger Osterfestspiele gemäß Herbert von Karajan (Gründer).

Wer ist derzeit für die fehlende Einhaltung dieser Maxime verantwortlich: Christian Thielemann (künstlerische Leitung) und Peter Ruzicka (geschäftsführender Intendant)? Salzburger Festspiele auf dem Weg zur Spektakel-Bude?

 ….. finden sich gute, solide, geringe und ganz geringe Ergebnisse. …. unentschiedenes Kauderwelsch zwischen versuchtem sogenanntem „Regietheater“, bemühtem Nippen an szenischem Mainstream ohne tatsächliche Akzente und vorsichtigem konventionellen Changieren entlang der Vorlage. Es bleibt eine durchaus kurzweilige Unterhaltung (wie ein lauer Wetterbericht) in plattem Naturalismus, ohne eine Theatersprache gefunden zu haben.

….. eröffnen sich die Salzburger Osterfestspiele einen weiten Raum nach oben. Höchste künstlerische Qualität wurde offensichtlich nicht angestrebt.“

Falls z. B. 2022 (Ende Thielemann – Ära) „Lohengrin“ tatsächlich von der Hochschulprofessorin für Musiktheater- Regie Katharina Wagner inszeniert wird, die bisher noch nie für artifiziell umfassend schätzenswerte Regiearbeiten stand, deren Qualifikation  zur Leitung der Bayreuther Festspiele als Urenkelin eines  Musiktheater – Titanen entstanden ist, gibt sich Thielemann die Blöße der „Vetternwirtschaft“. Er ist der n. m. M. unbegabten Dame persönlich verbunden, da sie ihn zum Musikdirektor der Bayreuther Festspiele gemacht hat.

Thielemann genießt meine Verehrung durch seine überragende künstlerische Weltklasse.

Bachler verehre ich nicht, sondern zolle meinen außerordentlichen Respekt für seine bisherige Lebensleistung als Theaterleiter in weltweit unvergleichlicher Synthese aus künstlerischem Wissen/Ahnen, Intentionen und modernen Manager – Fähigkeiten – ohne eigene künstlerische z. B. Regie – Ambitionen

https://de.wikipedia.org/wiki/Nikolaus_Bachler_(Intendant)

obwohl er sehr wohl auch über eine künstlerische Ausbildung verfügt.

Nun die etwas langatmige Auflistung der Pflichten des Leiters eines Musiktheaterfestivals (in veränderter Schriftart, um ggf. zu überscrollen).

Der künstlerische Leiter muss nicht dirigieren können.

Gesamtkonzeption artifiziell, technisch und administrativ unter Wahrung ökonomischer Erfordernisse.

Aufsicht aller organisatorischen Bereiche im Außen und Innen des Festivals und ggf. steuernd eingreifen

Auswahl des Spielplans

Engagement von Musikern, Dirigenten, Regisseuren, Bühnenbildnern, Sängern, Dramaturgen, Chor, Chordirektor, u. sonstigen Protagonisten, wie Choreografen, Assistenten und qualifizierte „Utilité‘s (kleine Nebenrollen/partien, vulgo: Wuzzen) – derzeit oft bescheiden. Ebenso die technischen Leiter auswählen und kontrollieren.

Abschluss von Verträgen unter Beachtung von Arbeits-, Versicherungsrecht, Arbeitsschutz und -sicherheit,
sonstiger relevanter Rechtsvorschriften (z.B. Urheberrecht)

Koordination sämtlicher Bereiche/Sparten zu Produktionen in allen künstlerischen/technischen Abteilungen und Spielorten

Oberaufsicht über alle künstlerischen und technischen Bedeutsamkeiten, Konflikte und Grundsätzlichkeiten

Repräsentative Außenwirkung, Richtlinien der Pressearbeit in sämtlichen Medien

Überwachung und ggf. Steuerung ökonomischer Zwänge, Einnahme- Ausgabe – Rechnungen durch Etat-Pläne und Konzeptionen über die Jahre

Beachtung von Fremdmitteln der öffentlichen Hand und von Sponsoren

Kontrolle von Auslastung, Zuschauerstatistiken, Kartenverkauf, Kooperation mit Besuchergruppen und Sponsoren;

Aufgaben an geeignete administrative Mitarbeiter delegieren – Mitarbeiterstab rekrutieren

Usw.

Bitte teilen Sie uns Fehlendes zur Komplettierung mit.

Wer kann diesen Aufgaben in höchster Qualität besser gerecht werden? Eine Persönlichkeit, die sich nur diesen Aufgaben widmet, mit jahrzehntelanger erfolgreichster Vita in Spitzenpositionen auf Weltniveau – oder ein Seiteneinsteiger, erstmaliger Leiter eines komplexen Gesamtpaketes, eingeschränkt durch gleichzeitige künstlerische Arbeit?

Ich habe keine Avancen parteiisch zu sein. Im Gegenteil:  2018 wurde ich aus den akkreditierten Rezensenten der Bayrischen Staatsoper, deren Leiter Nikolaus Bachler ist, entfernt. Lag das an kritisch negativ hinterfragenden Rezensionen (viele sind auch bejahend)? Ob mein Rausschmiss durch den Intendanten oder die schwache Presseabteilung (n. m. E. einziger Minusfaktor der Bayer. Staatsoper) veranlasst wurde, bleibt unwesentlich.

Der Theaterleiter N. Bachler ist weltweit eine singuläre Persönlichkeit als Intendant. Man darf froh sein, dass diese Symbiose, erwachsen aus Talent und Erfahrung/Können/Vermögen nicht in die Wirtschaft abwandert, die sicherlich doppelte Dotierung seiner gegenwärtigen Vergütung (geschätzt rd. 250 T €/p.a.) bietet.

Weltweit hat kein Theaterleiter vergleichbarer Häuser eine solch qualifizierte Vita zu bieten – Künstler und Manager aus dem Theater erwachsen – der offensichtlich für manch unbedarften Leiter großer Musiktheater eine regelrechte Ampelfunktion hat.

Siehe: z. B. Seiteneinsteiger aus Politik z. B. Wien, bald Mailand, (der neue Wiener ???)  die sich mit netter Herzensbildung oft unheilvoller Imitation von unkundigen Bildungs-Allianzen bedienen (Intendanten, Regisseuren, Hochschulen und erfolglose Lehrende, mitlaufende Kritiker/Verehrungsmichel aufgrund mangelhafter Kenntnisse bzw. in völliger Anpassung, Opportunismus, Konformismus, Angepasstheit, Prinzipienlosigkeit). 

Aufgrund mangelnden Vermögens hängt man sich so z. B. an den Münchner Intendanten, so wird z.B. manche Regiekarriere befeuert, auch wenn in München nichts Optimales geschaffen wurde (z.Zt. wächst z.B. eine Salzburger Regieprofessorin so in die Annalen der Regiefürsten).

Nikolaus Bachler ist eine gestandene theatral umfassend gebildete Persönlichkeit, die ich insbesondere in der Entwicklung der Bayerischen Staatsoper in seiner Intendanz beobachten konnte. Unter Sawallisch verwahrlost in beliebige kulinarische Orientierung, unter Jonas ordentlich, aber nicht weltbewegend, hat Nikolaus Bachler dem Haus ein Profil in oberster Weltliga gegeben.

Vorsorglich weise ich darauf hin, dass sich mein Verständnis in hinterfragenden Rezensionen mit dieser Betrachtung völlig in Einklang befindet.

Beispielweise war seine zunächst unpopuläre Entscheidung gegen den GMD Nagano und für Petrenko eine der glücklichsten Fügungen für die Bayerische Landeshauptstadt. Nüchtern, sachlich, wissend um die künstlerische Qualität hat er ungeachtet persönlicher Ressentiments entschieden und seinen Kandidaten durchgesetzt. Aktuelle Sängerpersönlichkeiten bewegen sich auf anderem Niveau. Gute, aber keine erstklassigen Sänger wie z. B. Giovanelli, Rootering u.a. waren rasch weg. Auch auf Utilité‘s (kleine Nebenrollen/-partien) achtet der Intendant, der fast jede Vorstellung begleitet. So wurde z. B. der langgediente, nun schlechte Bassist R. Trebes nach einer Boheme -Wuzz von der Bühne verbannt.

Genug Lobhudelei – es ist an Fakten festzumachen.  Die Entscheidung für Nikolaus Bachler bedeutet für die Salzburger Festspiele den Zugewinn eines profunden Wissenden, Konzentration auf das große Ganze, Untergang der diversen Liderlichkeiten.  Es gibt weltweit keinen Besseren. Hier wäre auch eine Ampelfunktion erfreulich, wenn man diverse künstlerische Leiter vergleicht (ordentliche Klavierspieler, Enkel, Politiker usw.). Theaterblut durch eigene künstlerische Arbeit in eine Symbiose mit gelernter, erfahrener, administrativer Theaterarbeit zu bringen, sollte die Maxime für solche Positionen sein.

 

  1. Nov. 2019    Tim Theo Tinn

TTT‘s Musiktheaterverständnis ist subjektiv davon geprägt, keine Reduktion auf heutige Konsens- Realitäten, Yellow-Press Wirklichkeiten in Auflösung aller konkreten Umstände in Ort, Zeit und Handlung zu haben. Es geht um Parallelwelten, die einen neuen Blick auf unserer Welt werfen, um visionäre Utopien, die über der alltäglichen Wirklichkeit stehen – also surreal (sur la réalité) sind.

Profil: 1,5 Jahrzehnte Festengagement Regie, Dramaturgie, Gesang, Schauspiel, auch international. Dann wirtsch./jurist. Tätigkeit, nun freiberuflich: Publizist, Inszenierung/Regie, Dramaturgie etc. Kernkompetenz: Eingrenzung feinstofflicher Elemente aus Archaischem, Metaphysik, Quantentheorie u. Fraktalem (Diskurs Natur/Kultur= Gegebenes/Gemachtes) für theatrale Arbeit. (Metaphysik befragt sinnlich Erfahrbares als philosophische Grundlage schlüssiger Gedanken. Quantenphysik öffnet Fakten zur Funktion des Universums, auch zu bisher Unfassbarem aus feinstofflichem Raum. Glaube, Liebe, Hoffnung könnten definiert werden). TTT lässt sich gern engagieren – publizistisch oder im Theater für weitere Aufgaben.

 

 

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