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Tim Theo Tinn (TTT) erörtert: Wir wissen, dass es Dinge gibt, die wir nicht wissen! Es geht was um die Welt!

02.04.2020 | Themen Kultur

Tim Theo Tinn (TTT) erörtert:

ES GEHT WAS UM DIE WELT!

Wir wissen, dass es Dinge gibt, die wir nicht wissen!  Es geht was um die Welt!

Verändert sich nicht nur der Theater-Background durch eine Seuche, wirtschaftliche Beschränkungen und neue Medien?

 Die Pest (Arnold Böcklin, 1898) – Gibt es solch apokalyptische Reiter über unserem Weltgeschehen?

Ökonomische Zwänge und technische Innovationen werden Life – Aufführungen in Guckkasten–Bühnen als zu teuer und museal zum Auslaufmodell erklären! 

Thesen des US-Verteidigungsministers Donald Henry Rumsfeld (12. Februar 2002)

  • Es gibt bekanntes Wissen: es gibt Dinge, von denen wir wissen, dass wir sie wissen (: glaubte man)

                          

  • Wir wissen auch, dass es bekanntes Unbekanntes gibt: es gibt Dinge, von denen wir wissen, dass wir sie nicht wissen.

 

  • Aber es gibt auch unbekanntes Unbekanntes – Dinge, von denen wir nicht wissen, dass wir sie nicht wissen.“

„Berichte über etwas, das nicht passiert ist, sind für mich interessant, denn wie wir wissen, gibt es Dinge, die wir wissen. Wir wissen auch, dass es Unbekanntes gibt, von dem wir wissen, dass es unbekannt ist. Wir wissen, dass es Dinge gibt, die wir nicht wissen. Aber es gibt auch Dinge, von denen wir nicht wissen, dass wir sie nicht wissen.“

Es gibt kein Zurück: die Corona – Seuche offenbart nach wenigen Wochen manche gefälschte Realität, schafft neue Konsensrealitäten (https://www.goethe.de/de/kul/ges/21480851.html), Wahrheiten, entlarvt alte Lügen, deren Kettenreaktionen auch Auswirkungen auf theatral/dramatische Arbeit (Bühnenaufführungen) haben.

Bisher Selbstverständliches zeigt in rasantem Sturzflug labile Instabilität.  

Beispiele:

Weltwirtschaft: Stabilität wird aktuell selbstentblößend als Lüge entlarvt. Weitere Ausführungen s.u.

Auch staatliche Überwachung der Bevölkerung durch deren eigene private Smartphones kann nur im Kosmos der Rumsfeld – Thesen stehen. Lässt Orwell grüßen? Klopfen totalitäre Regierungssysteme an? Weitere Ausführungen s.u.

Inflation/Geldmenge: angebliche Stabilität wird als Trugschluss/üble Täuschung entlarvt! Weitere Ausführungen s.u.

Neue Medien (Streams, Filme, Digitales etc.), die jetzt allerorten reüssieren, bieten Entscheidungsträgern naheliegende Alternativen zu den tradierten Bühnenaufführungen. In Zeiten knapper Kassen und rasantem technischen Fortschritt wird dies eine schlüssige Entwicklung. Erstaunlich kurzsichtig sägen damit Streaming-Bühnen am eigenen Ast.

TTT’s immerwährende Thesen zu Quantenenergien (wissenschaftlich akzeptiert) und realen Parallelwelten findet Bodensatz: wir sollten mittlerweile wissen, dass wir mehr sind als nur physische Körper, mehr als nur biologische Materie, dass unser Empfinden über einfach Kognitives (und diverse „Schlaumeier“, wir haben z. B. Intuitionen) hinausgeht.

Alte Konsensrealitäten entlarven sich, werden von bisherigen Parallelwelten – anderen Weltbildern – abgelöst. Mit der Rumsfeld – These 1 sind wir einem Trugschluss erlegen, warten wir auf 3?  Umfassende Betrachtungen dazu sind in den 6 Dramaturgischen Schriften TTT im Feuilleton des Online Merkers.

Aktuell haben wir das Wissen um unsere tatsächliche Welt verloren. Wir wissen nur noch, dass eine Seuche in wenigen Tagen nahezu alles verändert, auch Mächtige lahmlegt, dass niemand weiß, wie es weitergeht.

Neue Welten sind in Quantenuniversen angelegt – aber in allen möglichen, auch gefährlichen Varianten!  Menschen mit nötigem Bewusstsein könnten leitende Schritte weisen. Dazu bedarf es allerdings des aufgeklärten, mündigen, freien Menschen. Diesen zum angepassten Volksgenossen zu degenerieren scheint auch Theatern immanent geworden zu sein, indem man sich auf simple und seichte Themenaufbereitungen reduziert. S. u. folgende Text-Auszüge und „Staatliche Überwachung“ („Omma (Ruhrpott-Idiom) ist weg“, statt Aufklärung, Mündigkeit etc.)

Wir sind wohl in Rumsfelds 3. These angekommen – weltweit!

Hier ist auch kein Raum für metaphysisch, spirituell – esoterisch Überzogenes, das in Katastrophen Strafen für Sünden oder Prüfungen hineingeheimnisst. Verschonen wir uns vor selbsternannten Seuchen–Sinngebern mit abstrusen Theorien und Rezepten!

Die Corona-Pandemie ist ein großes Pech. Die Menschheit hat hohes Potential dem entgegenzuwirken!

Zeitliche Nähe nicht ahnend, widmete sich TTT u. a. im Nov. und Aug. 2019 diesen Themen:                                           

Auszüge:

 „Ökonomisch: Staatsoper TV versus Bühne!“  https://onlinemerker.com/muenchen-bayerische-staatsoper-wozzeck-exemplarische-inszenierung-an-der-bayerischen-staatsoper/

Deutsche Musiktheater in der Menge als Stadt- u. Staatstheater, finanziert über öffentliche Mittel, stehen in keiner großen Tradition, entstanden um das 1. Jahrzehnt des 20 Jhdt. durch Übernahmen privater und höfischer Häuser oder durch Neugründung, i. d. R. aus Prestigegründen. Daraus sind in ca. 110 Jahren rd. 140 Theater mit Ausgaben von über 3 Mrd. € p. a. entstanden, plus rd. 130 Berufsorchestern. Hinzu kommen Investitionen in Neu – u. Umbauten etc. in Milliardenhöhen (derzeit z. B. Oper Stuttgart, Komische Oper Berlin, Frankfurt etc.). (Anmerkg: Frankfurt hat mit Meldung vom 1.4.2020 seine Investition ausgesetzt!!!!)

Unabhängig zu grundsätzlichen Fragen nach Kultur und Kunst, bilden die Ausgaben ein krasses ökonomisches Missverhältnis. Was kommt raus? Kann eine TV-Version gleichwertig zur Bühne werden?

Benötigt man Theater-Bühnen, die in ihren organisatorischen Strukturen rückständig geblieben sind, während alle anderen darstellenden Künste in Film, TV, Internet usw. rasante Entwicklungen gemacht haben? Angefangen bei den Strukturen in Entscheidungsgremien bis zu alltäglichen Verrichtungen hat sich im Innen der Theater in 100 Jahren wenig geändert.

… Solange Musiktheater berührt und ein Publikum dafür votiert, stellt sich die Frage nach dieser Kunst nicht, verlangt aber Einzelfall-Beurteilung. Es bleibt die Frage nach der Darbietungsform.

Wird die tradierte Musiktheateraufführung zum Antagonismus darstellender Künste?

Der Vergleich von TV zur Bühne … bleibt n. m. E. noch unentschieden. Szenisch/optisch gewinnt die kinematographische Sichtung eindeutig. Die einzig mögliche Bühnentotale kann nicht mit der optischen Feinzeichnung der Charaktere, Situationen und Aktionen im TV-Detail konkurrieren, …

Akustisches aus digitaler Übertragung kann noch keine vergleichbar überwältigenden Ergebnisse bei überschaubarem Aufwand zum Live Erleben im Theater bieten. Musik eröffnet feinstoffliche Welten, die manchmal in bestimmten Frequenzbereichen sogar physisch berühren, das ist noch unverzichtbares unmittelbares Erleben. …

Aber: Die technische Entwicklung wird auch emotionsprägende Akustik feingezeichneter bieten.

Tatsächlich hat die Entwicklung schon eingesetzt. … (Anmerkg: s. nun überbordende weltweite Streaming-Angebote von Musiktheater-Inszenierungen)

Da ist es mglw. nur noch ein kleiner Schritt die hochsubventionierten Theater-Plätze zu sparen. …wenn sich bessere optisch akustische Ergebnisse und Auswahl bieten. (Anmerkg.: … und weltweite Finanzkrisen die Theater nicht mehr bezahlbar machen).

Da werden museale Repräsentationsbesuche in Prachtbauten obsolet. Historie und Bewertung scheint i. d. R. unkundigen Politikern noch nicht erschlossen. „Weiter so“ ist keine zulässige Maxime.

So könnte Bereinigung in Quantität und Qualität erfolgen. Überlebte Traditionen müssen befragt werden. Sind antiquierte 140 Theater/130 Orchester nötig oder kann das Interesse mglw. durch neue Medien besser bedient werden? (TTT im Nov. 2019)

Stachelschrift „Theater von Morgen“, Neuprägung progressiver Theatersprache … https://onlinemerker.com/stachelschrift-von-tim-theo-tinn-muessen-bananen-fliegen-gehoeren-traditionen-in-den-orcus/

… konzeptionelle Gesetzesvorlagen zur künftigen Theaterförderung von derzeit über 3 Milliarden € p.a. in der BRD, sowie Neu- und Umbauten für weitere 3-5 Milliarden (z.B. Stuttgart, Frankfurt, Berlin)
…. altbackenes Theater, …Traditionalismus, …Menschenbild im 21. Jahrhundert, … gesellschaftspolitische Zuordnung und Festlegung in bestimmte gesellschaftliche Gruppen, …

Tucholsky – Zitat: „Es gibt Menschen, die herrschen und solche, die beherrscht werden.“ … jedes Theater Utilitarismus als öffentlich-rechtliches Institut …, da Politik nötigen Mammon liefere.

… Arbeitgeber (Anmerkg.: „Knallsäcke“, die heute Kompensation aus Steuern für angebliche Corona-Nöte verlangen) das uneingeschränkte Recht hätten, ihre Erträge zu optimieren, wenn die gesetzlichen Schwellen einer Mindestentlohnung von brutto 9,19 € (netto 6,34 – 7,40 €) eingehalten werden.

…Es blieben einzig massenlenkende Vergnügen/ Unterhaltungen „bodennah“ als neue Traditionen. Warum solle das Theater die führenden Trash-Unterhaltungswerte aus TV, Kino usw. komplexer aufbereiten?

… Alltagspoesie in philosophischer Unterlegung nach Hobbes (s. „Homo homini lupus“) … Menschen einander nicht wohlgesinnt seien, als Epikureer ihrem Vergnügen nachjagten – das bestätige Theater immer mehr richtungsweisend …

… Spaßfaktor sei das Gebot aller theatralen Auslegungen, politisch gewollt, gesellschaftlich zur Akzeptanz geführt.

Menschen in weiter Vergangenheit wären in Bildung, Intellekt, Denkfähigkeit und Verstand sowie analytischem Durchweben des Menschseins näher am dämlichen Neandertaler, das erkläre die Bildungsdürre, … neue Imperatoren theatraler Kunst schaffen als geniale Zeitgenossen …

… irrte Arthur Schopenhauer im Zitat: „Genie heißt: Eigene Fehler nicht bemerken“.

…auf einem guten Weg zum sozialpolitisch belastungsfeien Musik-Theater, wie ja auch gesellschaftlich alles immer geordneter werde. Erfreulicherweise hätten das heute viele Regisseure, Dramaturgen, Intendanten und Kritiker internalisiert …

…politisches Ziel, veraltete Inhalte in politischer Räson den linientreuen Neuschöpfenden anzuvertrauen, …Nachschöpfung veralteter mglw. beunruhigender Themen werde dem Unterhaltungsbedarf untergeordnet. Theater als Spiegelbild durch Politik geformter Gesellschaft werde so Instrument sozialer Kontrolle.

Im Akustischen bewege sich Entwicklung auch in qualitätsschaffenden, ökonomisch sinnvollen Bahnen. Insgesamt seien Sprache, Bewegung, Musik, ausschließlich dem ökonomischen Prinzip, der Gewinnerzielungsabsicht unterzuordnen. Dabei werde neben dem pekuniären Aspekt die staatstragende Konformität als gleichwertig angesetzt.

… mit großer Zustimmung würdige man den zunehmenden Einsatz techn. Medien,  …Warum sollen Besucher einer Helene -Fischer Gala besser bedient werden als akademische Klassik-Höher? Somit werde für die Nutzung von Playbackverfahren in der Live-Klassik weitere Förderung eingerichtet“.

Der aus der mechanischen Physik bekannte Energieerhaltungssatz

https://de.wikipedia.org/wiki/Energieerhaltungssatz

belegt, dass Energie zwar andere Formen annehmen, aber niemals untergehen kann. Das menschliche Leben wird unbestritten von Energien und Energetik getragen. Jenseits aller Religiosität ist damit klar, dass diese Energie (s. auch Makro-/Mikro-Raum sind unendlich) ewig besteht. Den Menschen blieb dies durch die Feinstofflichkeit der Quanten verschlossen.

… Geheim-Projekt konnte zunächst nur in der Verdichtung akustischer Elemente aus der Feinstofflichkeit (dem Universum aller humanoiden Energien, aller jemals gelebten, lebenden und noch geboren werdenden Menschen) genutzt werden. Im Film „Farinelli“ von 1994 wurde diese Technik genutzt, indem man die Original-Stimme des 1782 Verstorbenen aus der Matrix durch dieses quantentechnische Verfahren optimiert reinkarnierte. Dem Publikum wurde vorgeschwindelt, es handele sich um die Mischung von 2 menschlichen Stimmen, um der Technik Reifung zu ermöglichen. Aber hören Sie selbst: Original-Farinelli-Kastraten Gesang aus dem 18. Jahrhundert durch Quantenverdichtung in unsere Konsensgesellschaft befördert:

https://www.youtube.com/watch?v=o5ksXptVASQ Pidax – Farinelli, der Kastrat (1994, Gérard Corbiau)

https://www.youtube.com/watch?v=t9h7oB0TpLY Lascia ch’io pianga – Rinaldo (1711) de Georg Friedrich Händel. Farinelli.

… in 25 Jahren das Verfahren auch für die optische Verdichtung entwickelt…   möglich, eine Synthese der längst verstorbenen Maria Callas und Anna Moffo in einem 3 + 1dimensionalen Hologramm…

https://www.youtube.com/watch?v=DEvuZNPGa4Q

https://www.youtube.com/watch?v=0kVNDQDpbpo

auftreten zu lassen. Mit der Callas -Stimme ausgestattet kann die Moffo-Erscheinung …als erste nackte klassische Bühnensängerin reüssieren. 

Die Zukunft der Aufführungen liegt … in der Weiterentwicklung der kinematografischen und Live/Web-Cam – Gestaltung der Vorlagen. Die noch holprigen Ansätze des Bayreuther Tannhäuser befeuern die vorgestellte Hologramm Entwicklung. In weiterer Entwicklung benötigt man mglw. kein Bühnenspiel mehr. Die Perspektive ist ohnehin unzureichend. Man sieht immer nur so kleine Menschen in monotoner gleicher Szene.

Die Web/Live-Cam Dramaturgie wurde durch die Unterkörperentfaltung attraktiver junger Damen im World-Wide-Web begründet. Vor diesem Hintergrund und der Tatsache, dass die nackte Live-Vagina

(s. https://www.20min.ch/schweiz/news/story/Eier-legende-Kuenstlerin-will-nackt-zur-Art-Basel-11969973)

als artifizielles Kunstobjekt ankommen ist, eröffnen sich …exorbitante Möglichkeiten. Es geht ja um Kunst – also kann die nackte Moffo-Venus mit Callas Stimme auch Eier aus der Vagina in Großaufnahme über Web-Live-Cam legen. (TTT im Aug. 2019)

Staatliche Überwachung (Ergänzung zu Textauszügen). So ist auch die Trivialisierung von Inszenierungsthemen einzuordnen. Z.B. ignoriert eine aktuelle „Masnadieri“ -Inszenierung die Kernthemen Aufklärung, Freiheit, Mündigkeit in testosterongeladener Sturm- und Drang-Manier. Sie sind einer Schnick-Schnack-Simplifizierung gewichen, in der es nur noch um die stückfremde Abwesenheit einer alten Frau, Mutter, „Omma“ geht.

https://onlinemerker.com/muenchen-bayerische-staatsoper-i-masnadieri-die-raeuber-premiere/

Statt in der Tiefe zu schöpfen wird simpel und schlicht aus dem Trüben gefischt. Das ist weitgehender Standard an vielen Bühnen. Umfassende Betrachtungen dazu sind in den 6 Dramaturgischen Schriften TTT im Feuilleton des Online Merkers.

 Weltwirtschaft: Corona-Schock trifft die Wirtschaft bis ins Mark! (Zitat)

Innerhalb weniger Wochen offenbart sich tatsächliche Stabilität – allerorten wird Krise beschworen, will man staatliche Mittel – also Gewinnerzielungsabsicht mit Mitteln des Gemeingutes Staat stabilisieren (natürlich ist Arbeitsplatzsicherheit zu gewichten).

Somit hat man wohl ständig „von der Hand in den Mund“ gelebt – unanständig gewirtschaftet, (um Aktionäre/Investoren bei Laune zu halten???), s. Bankenkrise ab 2007 (Ackermann, Deutsche Bank + 25 % p.a.)!

Der unmaximierten bedenkenlosen, brutalen Gewinnerzielungsabsicht müssen zukünftig Regeln auferlegt werden. Viele wollen oder können offensichtlich nicht auf Rücklagen zurückgreifen und/oder haben nötige Ausfallversicherungen unterlassen (s. auch Selbständige im Theater, Konzerten etc.). 

Die Kaltschnäuzigkeit, grundsätzlichen Ausfall-Risiken nicht vorzubeugen, Ersatz vom Staat oder Spendern zu verlangen, ist erstaunlich. Corona ist nicht der einzige Grund, dass etwas scheitern könnte. So fordern Verbände der deutschen Musikwirtschaft (GEMA bis zur Livekomm) keine Hilfe, sondern völlige Kompensation wirtschaftlicher Auswirkungen der Corona-Pandemie.

Dabei wurden verantwortungslos Risiken durch fehlende Versicherungen eingegangen. Im Sozialstaat gegebene Sozialhilfe etc. soll einem fragwürdigen Anspruchsdenken weichen. Sollen Steuerzahler dilettantische Fehler unternehmerischen Unvermögens z. B. durch fehlende Rücklage oder Absicherung kompensieren? 

Ein humanes Wirtschaftssystem wird bei substanzieller Betrachtung auch durch Börsen/Aktien beschädigt. Derzeitige Berg und Talfahrt (z.B. Minus 40 % in 2/3 Tagen) macht den Shareholder Value (deutsch Aktionärswert) obsolet. Verlogene offizielle Diktion: Unternehmenswert gemessen am notierten Kurswert der Aktien. Wert??? Das sind keine Werte, sondern hochvolatile (schwankungsintensive) Finanzinstrumente.

Wir wissen nun, welche Sicherheiten und Stabilität die Weltwirtschaft bietet: eine Gaukelei nach „des Kaisers neuen Kleidern“! (Märchen zu Leichtgläubigkeit und unkritischer Akzeptanz angeblicher Autoritäten und Experten, die erlogene Bekleidung eines tatsächlich nackten Monarchen bestätigen!). 


 „Der Triumph des Todes“, Pieter Bruegel der Ältere (vermutlich 1562)

Die trügerischen Gaunereien in den Darstellungen weltwirtschaftlicher Stabilitäten korrespondieren mit Inflation und Geldwert. Auch hier wird gelogen (s.u.). Nach TTT’s Verständnis erwartet uns ein Szenarium, das mindestens der historisch bedeutendsten Weltwirtschaftskrise der 1920er/1930er Jahre entspricht.

Deren Auswirkungen auf tradierte Theaterbühnen wird in dieser Erörterung Rechnung getragen, auf zwangsläufige Entwicklung hingewiesen.

Inflation/Geldmenge: Dollar und Euro werden als Leitwährungen gepriesen. Deren Werthaltigkeit steht nun vor dem Aus. Billionen (je 1.000 Milliarden) sollen in Märkte gepumpt werden, mit der Behauptung über Kredit zu finanzieren.

Es ist leicht nachzuvollziehen, dass dieses Geld aktuell nirgendwo vorhanden ist, aber wie schon seit Jahrzehnten verantwortungslos gedruckt werden wird, ohne Stabilitätskriterien zu beachten, in erbärmlichen Allianzen von Politik und Banken (TTT war länger in der Finanzindustrie als am Theater (15 Jahre)!

Aus der Corona-Krise resultiert in vielfacher Ankündigung eine Reduzierung der Warenmenge. Allein dadurch entstünde bei gleichbleibender Geldmenge schon höhere Inflation – verknapptes Angebot erhöht Preise auch im Rahmen der vorhandenen Geldmenge – wenn man die Geldmenge nun erheblich erweitert, werden sich Waren in Relation zur Geldmenge weiter verteuern. Nichts wird wertvoller, der Preis passt sich nur der vorhandenen Geldmenge an.

1844 führte die Notenbank „Bank of England“ den „Goldstandard“ ein. Damit wurde der erste weltweit gültige Wechselkurs von Papiergeld als Währungssystem auf Goldbasis begründet, mit festgelegten Goldmengen je Währungseinheit und Garantien der Notenbanken.

Ab 1870 internationalisiert, wurde dies von ca. 1900 bis 1914 Standard im Weltwährungs- System fast aller Industrieländer, als Garant für stabile Preise, Vollbeschäftigung und Maßstab für den Geldwert. Ganz simpel entstanden automatisch ausgeglichene Zahlungsbilanzen, da neues Geld nur gem. Goldreserven-Rückdeckung gedruckt wurde.

Für den 1. Weltkrieg wurden die Goldreserven vielfach ausgehöhlt, der Goldstandard ging unter. Der Versuch ab 1918 einen Gold-Devisen-Standard zu etablieren scheiterte, da nun schon ohne Rückdeckung gedruckt wurde, somit Inflation und Abwertung folgte.

Ab 1944 wurde der US – Dollar Sicherungselement mit verpflichtendem Gold-Handel. Der Dollarstandard führte durch wachsende Zahlungsbilanzdefizite der USA zur Welt-Währungskrise in den 1960ern.

1971 endete die Konvertibilität von Gold zum Dollar. Per Definition bestehen seitdem flexible Wechselkurse, eine Flexibilität ohne konkrete Rückdeckungen aufgrund von Absprachen.

Nur mal auf den Euro bezogen könnte man nun eine parallele Entwicklung der Inflation zur Geldmenge erwarten, einen Gleichlauf gesteuert von der europäischen Zentralbank.

2000 betrug die Geldmenge ca. 5 Billionen €, die offizielle Inflation bis 2018 insgesamt 30 %. Damit wären Waren also insgesamt um 1/3 verteuert (offiziell).

Tatsächlich stieg die Geldmenge allerdings rascher als die kumulierte Inflationsrate. Somit sind bis 2018 aus den anfänglichen knapp 5 Billionen (5000 Milliarden) 12 Billionen € geworden plus der weiteren Entwicklung und der nun weiter ungedeckten Neudrucke in Billionenhöhe.

Steigende Geldmenge verursache in offizieller Lesart keine Inflation bei austarierter Angebot/ Nachfrage-Situation. Das mag bei stabiler Wirtschaftslage möglich sein, unbeachtet fiskalischer Tricks. Erwartete mind. 3 Billionen neue Geldmenge und weltweite Wirtschaftskrisen werden dem bisherigen „Opium fürs Volk“ den Garaus machen. Eine Geldmenge von 15 Billionen und damit Verdreifachung (300%) seit 2000 bei geringerem Warenangebot durch Weltwirtschaftskrisen ergeben schlüssig eine wirtschaftliches Weltfiasko, wir werden enteignet und „bluten“.                                                                                                                   
Die Darstellung als fiskalische Betrachtung ist simplifiziert, ließe sich auf Bar – und/oder Giralgeld, Sach-, Substanz-, Kurs-, Ertragswerte, Bruttosozialprodukt etc. ausweiten.

Mit den vorstehenden hoffentlich schlüssigen Erörterungen werden gewaltige Konsequenzen zukünftiges Leben begleiten. Kultur der Dramen/Musikdramen wird nicht untergehen, sich aber geänderten Rahmenbedingungen anpassen müssen. TTT glaubt an Verlagerung in digitale Medien, Erweiterung von reinen Konzert-Angeboten und singulären szenischen Life-Aufführungen als Event, die dem kommerziellen Rahmen z. B. des Musiktheaters entsprechen, nämlich teuer sind (s. Salzburger Osterfestspiele). Dabei begleitet die Hoffnung, dass man zur werkimmanenten (nicht wertgetreuen) Inszenierung findet, ohne sinnferne Exkremente.

Tim Theo Tinn 2. April 2020

TTT‘s Musiktheaterverständnis ist subjektiv davon geprägt, keine Reduktion auf heutige Konsens- Realitäten, Yellow-Press Wirklichkeiten in Auflösung aller konkreten Umstände in Ort, Zeit und Handlung zu haben. Es geht um Parallelwelten, die einen neuen Blick auf unserer Welt werfen, um visionäre Utopien, die über der alltäglichen Wirklichkeit stehen – also surreal (sur la réalité) sind.

Profil: 1,5 Jahrzehnte Festengagement Regie, Dramaturgie, Gesang, Schauspiel, auch international. Dann wirtsch./jurist. Tätigkeit, nun freiberuflich: Publizist, Inszenierung/Regie, Dramaturgie etc. Kernkompetenz: Eingrenzung feinstofflicher Elemente aus Archaischem, Metaphysik, Quantentheorie u. Fraktalem (Diskurs Natur/Kultur= Gegebenes/Gemachtes) für theatrale Arbeit. (Metaphysik befragt sinnlich Erfahrbares als philosophische Grundlage schlüssiger Gedanken. Quantenphysik öffnet Fakten zur Funktion des Universums, auch zu bisher Unfassbarem aus feinstofflichem Raum. Glaube, Liebe, Hoffnung könnten definiert werden). TTT kann man engagieren.

 

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