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STUTTGART/ Staatsoper: NEUJAHRSKONZERT – mit stürmischem Charme

02.01.2022 | Konzert/Liederabende

Neujahrskonzert mit dem Staatsorchester Stuttgart am 1.1.2022 in der Oper/STUTTGART am 1.1.2022

Mit verführerischem Charme

Mit einem rasant-zünftig interpretierten Einzugsmarsch aus der Operette „Der Zigeunerbaron“ von Johann Strauss (Sohn)  begrüßte der in Wien lebende französische Dirigent Philippe Auguin die Gäste. Er hatte einst bei Herbert von Karajan studiert. Es gelang ihm an diesem Abend, den verführerischen Charme der Strauss-Kompositionen mit dem Staatsorchester Stuttgart in ganz besonderer Weise zu beschwören. Das war lyrisch und romantisch zugleich. Der mit strahlkräftigem Tenor agierende Charles Sy erfüllte die Arie „Sei mir gegrüßt, du holdes Venezia“ aus der Operette „Eine Nacht in Venedig“ von Johann Strauss (Sohn) mit mediterranem Zauber. Atemlos und elektrisierend zugleich kam dann die Polka schnell op. 271 „Ohne Sorgen!“ von Josef Strauss daher, wobei Auguin die thematischen Zusammenhänge und Motive facettenreich betonte. Auch die „Dorfschwalben aus Österreich“ besaßen als klangschön interpretierter Walzer op. 164 von Josef Strauß einen besonderen Ausdruckszauber. Feurige Staccato-Attacken prägten ferner die berühmte „Tritsch-Tratsch-Polka“ schnell op. 214 von Johann Strauss (Sohn), während der bestrickend musizierte „Delirien“-Walzer op. 212 von Josef Strauss hier tatsächlich die Sinne betörte. „Bahn frei!“ hieß es dann bei der spritzig musizierten Polka schnell op. 45 von Eduard Strauss. Und Charles Sy konnte der Arie „Was nützt der gute Vorsatz mir?“ aus der Operette „Wiener Blut“ von Johann Strauss (Sohn) viel strahlkräftigen Klangfarbenreichtum abgewinnen. „Feuerfest!“ fesselte als Polka francaise op. 269 von Josef Strauss mit feiner Ironie.

Auch nach der Pause war Charles Sy bei der Arie „Dein ist mein ganzes Herz“ aus Franz Lehars Operette „Das Land des Lächelns“ ganz in seinem Element und betonte die vokalen Steigerungen mit leuchtender Klarheit. „Sphärenklänge“ von Josef Strauss überraschten als Walzer op. 235 mit klanglicher Durchsichtigkeit und federndem Rhythmus. Der „Vergnügungszug“ als Polka schnell op. 281 von Johann Strauss (Sohn) zeigte in der konzentrierten Wiedergabe durch das Staatsorchester Stuttgart unter der einfühlsamen Leitung von Philippe Auguin nochmals besondere rhythmische Qualitäten. Zuletzt gefiel noch der „Kaiserwalzer“ op. 437 von Johann Strauss (Sohn), wo es zu einer eher behutsamen  Tempo-Beschleunigung kam. Als Zugaben begeisterten die bombastische Polka „Unter Donner und Blitz“ als Polka schnell op. 324 von Johann Strauss (Sohn) und der Walzer  „An der schönen blauen Donau“ von Johann Strauss (Sohn) mit schwungvollen Impressionen. Der fetzig musizierte „Radetzky-„Marsch von Johann Strauss (Vater) zeigte nochmals alle Vorzüge des Staatsorchesters Stuttgart.

Stürmischer Schlussapplaus. 

Alexander Walther

 

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