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STUTTGART/ Staatsoper/Foyer: 5. LIEDKONZERT MIT MARIA THERESA ULLRICH UND NICHOLAS KOK

20.04.2023 | Konzert/Liederabende

5.Liedkonzert mit Maria Theresa Ullrich und Nicholas Kok am 19.4.2023 im Foyer der Staatsoper/STUTTGART

Sehr melodiös und galant

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Maria Theresa Ullrich. Copyright: Matthias Baus

Die versierte Mezzosopranistin Maria Theresa Ullrich und der einfühlsame Pianist Nicholas Kok boten als Ersatz für den ausgefallenen Liederabend mit Kai Kluge ein gelungenes Potpourri mit Liedern aus den goldenen zwanziger und dreissiger Jahren. „Zwei in einer großen Stadt“ (1942) von Willi Kollo verblüffte gleich zu Beginn mit Nonchalance und einem klangfarbenreichen Timbre, das Maria Theresa Ullrich immer wieder sehr geschickt einsetzte. Melodisch und rhythmisch gleich faszinierend gelang beiden der Song „Berlin im Licht“ (1928) von Kurt Weill – und auch bei den witzig-spritzigen Nummern „Der Abschiedsbrief“ (1933) und „Je ne t’aime pas“ (1934) von Kurt Weill überzeugte die Sängerin aufgrund ihres stimmlichen Ausdrucksreichtums. Viel knisterndes Großstadtflair besaß außerdem Kurt Weills „Buddy on the Nightshift“ aus dem Jahre 1942, wo die Motive in reizvoller Weise hervorblitzten. Schwungvoll und voller Esprit kam dann „La bella Tangolita“ aus der Operette „Der Ball im Savoy“ von Paul Abraham daher. Da betörte Tango-Zauber die Zuhörer. „Sex Appeal“ von Friedrich Hollaender aus „Ich tanze um die Welt mit Dir“ (1932) wirbelte ebenfalls mit sprudelnder Lebendigkeit vorüber, wobei sich Gesangsstimme und pianistische Begleitung bestens ergänzten. Auch Friedrich Hollaenders „Ich weiß nicht, zu wem ich gehöre“ aus „Stürme der Leidenschaft“ (1932) riss die Zuhörer aufgrund des charmant-rasanten Vortrags hin. Und den melodiösen Zauber von Edmund Nicks „Barfrau“ beschwor Maria Theresa Ullrich ganz hervorragend. Zusammen mit ihrem Mann Nicholas Kok (der auch seine Stimme einsetzte) präsentierte  sie dann Friedrich Hollaenders „Du bist die Frau“ und „Eine kleine Sehnsucht“ mit hintergründiger Ironie und feinem Humor. Und auch die Präsentation von Theo Mackebens „Bel Ami“ aus dem Jahre 1939 war ganz ausgezeichnet. „Irgendwo auf der Welt“ (1932) von Werner Richard Heymann wirkte bei der Wiedergabe mit Maria Theresa Ullrich und Nicholas Kok ausgesprochen bewegend. Als Zugabe waren noch „Sag‘ mir nicht Adieu“ (Zarah Leander) sowie verschiedene Bossa-Nova-Versionen zu hören, wobei Tiere wie „der dumme Wolf“ und die quakende Ente einen lustigen Hintergrund lieferten. Dabei ging es auch um eine Heirat, die zu einem großen Schlamassel führte. „Bravo“-Rufe und begeisterter Schlussapplaus.

Alexander Walther

 

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