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STUTTGART/Bad Cannstatt: „Concerto di Natale“ im Großen Kursaal

07.12.2024 | Konzert/Liederabende

„Concerto di Natale“ im Großen Kursaal am 6. Dezember 2024/STUTTGART-BAD CANNSTATT 

Hommage an die Kulturhauptstadt

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Claudia Muschio. Foto: Matthias Baus

Das Italienische Kulturinstitut Stuttgart lud wieder einmal zu seinem traditionellen Weihnachtskonzert unter dem Motto „Buon Natale e felice Anno Nuovo!“ mit großer Tombola ein. Grußworte sprachen der Direktor Giuseppe Restuccia und die italienische Generalkonsulin Laura Lamia. Im Mittelpunkt der Film-Präsentation stand diesmal  Agrigent als Kulturhauptstadt Italiens 2025. Solisten der Staatsoper Stuttgart boten ein mitreissendes Festkonzert mit italienischen Opernarien. Die aus Brescia stammende Claudia Muschio sang „La danza“ von Gioacchino Rossini mit weichem Timbre und elektrisierenden Spitzentönen. Einfühlsam wurde sie dabei von Ugo Mahieux am Klavier begleitet. Geschmeidiger rhythmischer Elan und sprühende  Buffolaune machten sich breit.

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Luis Alberto Robert. Foto: Matthias Baus

Aus Vincenzo Bellinis Oper „I Puritani“ sang der mexikanische Tenor Luis Alberto Robert mit Belcanto-Glanz „A te, o cara“. Ein Höhepunkt waren Auszüge aus Giuseppe Verdis Oper „Rigoletto“, wo Claudia Muschio zusammen mit Luis Alberto Robert bei der Arie „Signor ne principe…E il sol dell’anima“ brillierte. Die deklamatorische und melodische Ausdruckswelt zeigte hier viele Klangfarben. So wurde die Tragödie des betrogenen Hofnarren lebendig. Claudia Muschio überzeugte ferner bei Gildas Arie „Gualtier Malde!…Caro nome“ mit schlanken Kantilenen und sphärenhafter Leichtigkeit. Und Luis Alberto Robert verlieh der berühmten Arie des Herzogs „La donna e mobile“ besondere tenorale Farbigkeit und schlanke Intensität. Immer unterstützte Ugo Mahieux die beiden Sänger mit pianistischem Ausdrucksreichtum. Luis Alberto Robert gefiel auch bei der Arie „Son geloso dello zefiro errante“ aus Vincenzo Bellinis „La sonnambula“, wobei der thematische Reichtum wirkungsvoll hervorblitzte. Leidenschaftlich und verinnerlicht zugleich war dieser Vortrag. Einen ähnlich positiven Eindruck gewann man von Luis Alberto Roberts Interpretation der Arie „Una furtiva lagrima“ aus Gaetano Donizettis Oper „L’Elisir d’amore“, wo blühender lyrischer Zauber hervorstach.  Claudia Muschio fesselte das Publikum nochmals bei der Arie „A non credea mirarti“ aus Bellinis „La sonnambula“, wobei der kantable Wohlklang sich mit der Entfaltung melodischen Zaubers verband. Zuletzt fanden Claudia Muschio und Luis Alberto Robert bei „Caro elisir sei mio…esulti pur la barbara“ aus Donizettis „L’Elisir d’amore“ ganz zusammen. Als Zugabe folgte noch das berühmte „Brindisi“ aus Giuseppe Verdis  „La Traviata“ mit mitreissenden Parlando-Effekten und kunstvollen thematischen Bindungen. Riesenapplaus, „Bravo“-Rufe.

 

Alexander Walther

 

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