Weihnachtskonzert, Tonhalle St.Gallen, Live-Stream 20.12.2020

 Ein wahrhaft weihnachtliches Vergnügen

Für das Weihnachtskonzert 2020 konnte das Sinfonieorchester St.Gallen den Dirigenten und Flötenvirtuosen Maurice Steger gewinnen

Bereits mit dem ersten Stück, der Ouverture der Oper Almira, Königin von Kastilien (HWV 1) von Georg Friedrich Händel (1685–1759) vermag das Orchester mit wunderbar elegantem Klang zu überzeugen. Diese Eleganz kommt vor allem auch in den Tanz-Nummern der Orchestersuite G-Dur aus der Oper Almira, Königin von Kastilien (HWV 399) voll zur Geltung. Im Konzert für Blockflöte und Orchester F-Dur HWV 369 & 293 greift Steger zum ersten Mal zur Flöte und wird hier seinem Ruf als blendender Virtuose mehr als gerecht. Das Concerto per molti strumenti G-Dur (SeiH 214), auch als 3. Dresdner Konzert bezeichnet, von Johann David Heinichen (1689–1758) wird zum absoluten Höhepunkt des Abends. War die Interpretation der Werke Händels noch elegant und distinguiert, dominieren hier die Farben und die Fröhlichkeit und lassen kurz vor Weihnachten regelrecht Frühlingsgefühle aufkommen. Besonders beeindrucken hier die Solisten, Oboe und Violine.

Im Concerto für Blockflöte und Orchester C-Dur nach der Sonate op. 5/11 (orch. F. Geminiani, mit zeitgenössischen Verzierungen ausgeführt) von Arcangelo Corelli (1653–1713) kann Steger seine Virtuosität wieder bestens präsentieren. A Ground für Blockflöte und Basso continuo von Godfrey Finger (um 1660–1730) und die Chaconne a 6 A-Dur von Giuseppe Antonio Brescianello (1690–1758) kommen etwas schlichter daher und bieten Gelegenheit zur geistigen Einkehr. Das Konzert für 3 Trompeten, Pauke, Oboe, Streicher und Basso continuo TWV 54:D3 von Georg Philipp Telemann (1681–1767) verbreitet mit seinem Prunk  und seinen Melodien zum Schluss weihnachtliche Gefühle.

Das Sinfonieorchester St.Gallen beeindruckt mit einem wunderbar warmen Klang und fabelhaften Solisten.

Ein wahrhaft weihnachtliches Vergnügen!

20.12.2020, Jan Krobot/Zürich