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ST. GALLEN/ Theater/UM!BAU!: JESUS CHRIST SUPERSTAR von Andrew Lloyd Webber

28.05.2021 | Operette/Musical

ANDREW LLOYD WEBBER: JESUS CHRIST SUPERSTAR – Theater St.Gallen, UM!BAU, Premiere: 27.05.2021

Jesus Christ and the followers

Mit einer hochaktuellen Inszenierung von «Jesus Christ Superstar», dem Musical, mit dem Andrew Lloyd Webber und Tim Rice als Team 1971 ihren Durchbruch feierten, beendet die Musiktheatersparte des Theaters St.Gallen den Premieren-Reigen der Saison 2020/2021. Ende Juni steht dann noch die Premiere von Franz Schmidts «Notre Dame» als Höhepunkt der 16. St.Galler Festspiele an.

musicalzentrale - Jesus Christ Superstar - UM!BAU St. Gallen
Bild: Andreas J. Etter

Als Meisterwerk der doch eher jungen Gattung Musical ist «Jesus Christ Superstar» doch schon fast 50 Jahre alt (Uraufführung am 12. Oktober 1971 im Mark Hellinger Theatre in New York) und so hat Regisseur Erik Petersen die Gelegenheit genutzt das Stück weiter zu aktualisieren. 50 Jahre sind gegenüber den 2000 Jahren, die die Handlung zurückliegt, wenig; angesichts der in den letzten 50 Jahren erfolgten technischen Entwicklung sind sie aber eine riesige Zeitspanne. Petersen sieht Christus dementsprechend als Influencer und seine Jünger an der Spitze einer immer grösser werdenden Schar an Followern, die dann dauernd mit ihren Mobiltelefonen hantieren. Der Zuschauer begegnet Jesus als Star-Influencer, der sich in einem dann doch eher dürftigen Backstage-Bereich aufhält. Bevor die Konflikte handgreiflich werden und konkurrenzierende Gruppen mit aller Gewalt um die Macht in Form von Einfluss kämpfen, drehen sich die Streitereien darum, wer mit Jesus auf dem Sofa sitzen darf. Petersen hält sich eng an die Partitur bis dann am Schluss beim Social Media-Account von Jesus Christ Superstar «Suspended» vermerkt ist. Ein neuer Account gewinnt aber rasch und massiv an Followern: The real Judas Superstar. Momme Hinrichs (fettFilm) hat Petersen für seine Inszenierung auf der Drehbühne den oberhalb einer Showtreppe gelegenen Backstage-Bereich, einen Hinterhof und eine Videoleinwand (Video: Torge Møller (fettFilm). Die farbenfrohen und stimmigen Kostüme stammen von Anja Lichtenegger, die eindrückliche Beleuchtung von Michael Grundner. Sabine Arthold hat die Vorstellung choreographiert.

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Bild: Andreas J. Etter

Das Ensemble begeistert voll und ganz mit gewaltiger Bühnenpräsenz und körperlichem Einsatz. Riccardo Greco als Jesus von Nazareth und Antonio Calanna als Judas Ischariot laufen gerade gegen Ende des Stücks zu überragend intensiver Form auf. Dorina Garuci hat als dem Superstar erlegene Sängerin jederzeit das Potenzial ihn zu trösten. Armin Kahl gibt den Pontius Pilatus, Daniel Dodd-Ellis einen stimmgewaltigen Kaiphas. Romeo Salazar als Annas, Rico Salathe als Petrus, Lucas Baier als Simon Zelotes und Enrico De Peri ergänzen das phänomenale Solisten-Ensemble. Andrew Chadwick, Giulia Fabris, Julia Anna Friess, Veronika Hammer, Javier Ojeda Hernández, Marina Petkov, Michael B. Sattler, Grace Simmons, Nicolo Soller, Martina Vinazza und Sarah Zippusch sind das Ensemble, das der Aufführung so richtig Schwung verleiht.

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Bild: Andreas J. Etter

Der Sound stammt von der Jesus Christ Superstar Band: Robert Paul (Musikalische Leitung und Keyboard I), Dimitri Kindle (Keyboard II), Lukas Schwengeler (Gitarre), Luca Leombruni (E-Bass) und Orlando Ribar (Drums).

Perfekte Unterhaltung auf höchstem Niveau!

Weitere Aufführungen:

28.05.2021, 29.05.2021, 09.06.2021, 10.06.2021, 11.06.2021, 12.06.2021 und 13.06.2021

28.05.2021, Jan Krobot/Zürich

 

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