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SALZBURG/ Volksgarten: WINTERFEST – zeitgenössischer Circus / Festival verschiedener Compagnien

05.01.2025 | Themen Kultur

Salzburg / Volksgarten / WINTERFEST – zeitgenössischer Circus / Festival verschiedener Compagnien

27.11.2024 bis 06.01.2025

https://www.winterfest.at/

Besuch am 4. Jänner 2025, 14:00 Flip Fabrique, 17:00 Cirque Pardi

Winterfest ist das größte Festival für zeitgenössischen Circus im deutschsprachigen Raum. Seit 2001gastieren international renommierte Circuscompagnien und ihre neuesten Produktionen um die Adventzeit in Salzburg. Vor einem Vierteljahrhundert hatte Winterfest-Gründer Georg Daxner beim Radfahren durch den verschneiten Volksgarten die Vision, diesen Ort der Geselligkeit und Begegnung mit dem Winterfest neu zu beleben. Das ist gelungen!

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© Elisabeth Dietrich-Schulz (fotografiert aus S. 14 des Programmheftes)

Viele Menschen reisen nach Salzburg zu den Mozartwochen, zu den Osterfestspielen, zu den Pfingstfestspielen, zu den Sommerfestspielen, zum Salzburger Adventsingen und um die Weihnachtszeit auch zum Festival Winterfest. Trotzdem ist das Festival für zeitgenössischen Circus mehr ein Fest für die Salzburgerinnen und Salzburger als für die Touristen. Wahrscheinlich liegt es an der Jahreszeit, vielleicht auch daran, dass Zirkus in den Augen vieler Menschen bloß eine Freude für Kinder und weniger für Erwachsene ist. Schade! Staunen und Lachen tut allen Generationen gut. Die Bilanz für das Festival 2023/24 kann sich sehen lassen: 27.000 Zuschauer:innen in 69 Shows, die Bilanz für 2024/25 wird wahrscheinlich wieder eine Steigerung der Zuschauerzahlen ausweisen. Die beiden Vorstellungen am 4. Jänner 2025 waren ausverkauft. Gut so!

Seit 24 Jahren lädt das Winterfest jährlich um die Weihnachtszeit in die Manege. Über mehrere Wochen verwandelt sich der Salzburger Volksgarten in einen magischen Schauplatz höchster Circuskunst. Die Besucherinnen und Besuche tauchen in eine bunte Welt voll fesselnder Akrobatik, Poesie und bizarrem Humor ein.

Was ist zeitgenössischer Circus?

Cirque Nouveau (»Neuer Circus«) ist ein um 1970 in Frankreich gegründetes Genre, das Varieté, Akrobatik, Livemusik, darstellende Künste und Tanz verbindet. Das Augenmerk liegt auf der Ästhetik und der künstlerischen Qualität der Stücke, die meist einem erzählerischen Faden folgen. Anders als im traditionellen Circus sind beim Cirque Nouveau nur in sehr wenigen Ausnahmefällen Tiere auf der Bühne zu sehen.

14:00 – 15:30 Uhr Flip Fabrique

Der Circus ist in Québec, Kanada, beheimatet. Die Produktion „Blizzard“ entführt in den Winter, in ein „Schneegestöber aus Circusdisziplinen“ von originellen Jonglagesequenzen bis zu Aerial-Acts. Acht Akrobat:innen und zwei Versatzstücke, ein elektronisch aufgemotztes Klavier und ein großer Quader, laden das Publikum in eine Märchenwelt ein, wo permanent Tempo gemacht wird. Stillstand gibt es nicht! Die Artist:innen zeigen vor, in, neben und auf dem Quader in Einzelformationen oder Pyramiden, was der menschliche Körper an Kraft und Beweglichkeit schaffen kann. Das Publikum staunt und applaudiert heftig!

17:00 – 18:30 Uhr Cirque Pardi

Der Cirque Pardi ist in Frankreich beheimatet. Im Volksgarten stehen 10 Artist:innen in der Produktion „Low Cost Paradise“ auf der Bühne. Diese deklarierten „Außenseiter“ laden zu einer Revue aus Fahrradakrobatik, Trapez, Hebefiguren, Tanz, Live-Musik und Sketches in einem geradezu atemberaubenden Tempo. Die Künstler:innen sprechen in einigen Sketches abwechseln Deutsch, Englisch, Französisch und beweisen, dass ihre Botschaften beim Publikum auch ohne Verständnis des Einzelwortes ankommen. Lachen, Weinen, Mimik funktionieren als Kommunikationsmittel auch jenseits des Wortes. Circus lebt im Augenblick. Ich zitiere aus dem Programmheft. „In diesem Sinne sind unsere Aufführungen nie endgültig fertig. Jeden Tag kommen neue Nuancen und Unterschiede hinzu, aber die Struktur der Show bleibt die gleiche.“ Hingehen und erleben!

Selbst für Wienerinnen und Wiener ist die Anreise bequem. Mit dem Zug in 2,5 Stunden von der Bundeshauptstadt in die Landeshauptstadt und dann per Bus oder per pedes vom Bahnhof zum Volksgarten.

Elisabeth Dietrich-Schulz

 

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