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SALZBURG/ Haus für Mozart: LIEDERABEND CHRISTIAN GERHAHER

01.08.2016 | Konzert/Liederabende

SALZBURGER FESTSSPIELE – LIEDERABEND CHRISTIAN GERHAHER – 31.7.2016

(Heinrich Schramm-Schiessl)

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Christian Gerhaher und Gerald Huber. Foto: Werner Schramm-Schiessl

Christian Gerhaher ist der bekannteste und wahrscheinlich auch erfolgreichste Schüler von Dietrich Fischer-Dieskau. Da ich letzteren, wie alle die mich kennen wissen, bis heute immer äusserst kritisch betrachtet habe, war ich lange sehr vorsichtig was Christian Gerhaher betrifft. Einige Liederabende und Konzerte später und insbesonders nach seinem grossartigen Wolfram in der jüngsten Tannhäuser-Premiere der Staatsoper habe ich ihn jedoch sehr schätzen gelernt. Auch wenn sein Timbre sehr an seinen Lehrer erinnert, so hat er doch seinen eigenen Weg gefunden. Besonders erfreulich ist, dass er dessen, vor allen Dingen in seinen letzten Jahren sehr ausgeprägten Manierismus total meidet.

Der Liederabend im Kleinen Festspielhaus – hier gehe ich mit Kollegen Thomas Prochazka konform, dass man die unselige Bezeichnung „Haus für Mozart“, die für das Sponsoring des Umbaus sicher sehr dienlich war, endlich sanft entsorgen und zur ursprünglichen Bezeichnung zurückkehren sollte – wird – naturgemäß in Unkenntnis des Erfolges der gleichzeitg laufenden Premiere der „Danae“ – sicher einer der Höhepunkte der Festrspiele bleiben. Einfühlsam von Gerald Huber am Klavier begleitet, sang Gerhaher ein reines Schubert-Programm – heute außerhalb der einschlägigen Schubertiaden eher eine Seltenheit – und überzeugte damit vom ersten Lied an. Es wäre jetzt müßig einzelne Lieder hervorzuhgeben, denn bei jedem schaffte es Gerhaher die richtige Stimmung zu treffen. Egal ob heiter, nachdenklich oder traurig, die Stimmfärbung und der Ausdruck trafen immer genau auf den Punkt. Besonders hervorzuheben ist natürlich seione Wortdeutlichkeit

Ein Kompliment auch an das Publikum, dass sich mustergültig verhielt – heute nicht immer eine Selbstverständlichkeit. Während des Vortrags konnte man die berühmte Stecknadel fallen hören und applaudiert wurde nur nach den einzelnen Gruppen.

Sowohl zur Pause als auch am Ende gab es viel Jubel, aber leider nur eine Zugabe..

Heinrich Schramm-Schiessl

 

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