SALZBURG/ Festspiele: „MARIA STUARDA von Gaetano Donizetti am 11.8. 2025
Die Aufgabe eines Dirigenten als Letztverantwortlichen einer Aufführung: den Abend dynamisch und rhythmisch zu gliedern, Graben und Bühne zu koordinieren. Eine Stütze den Sängern. Nicht: uninspirierte, gestische Begleitung.
Beides mißlang — mehr oder weniger prächtig.Warum führt man Donizettis Maria Stuarda bei den Salzburger Festspielen auf? (Warum nicht?) Bedarf es eines Mottos, wenn man die Kraft fühlt, eine Oper bestmöglich in Musik und Szene zu setzen? Denn: Aus allen Werken kann ich alles herausgeheimnissen. Wie unter einem Brennglas verdichten sich in den Werken dieses Festspielsommers unsere Fragen, unsere Zweifel, unsere Einsamkeiten, unsere Ängste und lichtesten Hoffnungen […]
, ließ das Direktorium im Jahresprospekt wissen. Begründete so die Aufführungen von Maria Stuarda ebenso wie die Wiederaufnahme des Verdischen Macbeth. Wie gut, daß man schon vor zwei Jahren wußte, daß das diesjährige Motto auf Macbeth zutreffen wird. Nicht aber auf Die Zauberflöte. Oder auf Il trovatore. Oder den Ring des Nibelungen. So entlarven sich vorgeblich programmatische Worte als jene hohle Phrasen, welche sie von allem Anfang an waren.
Foto: Monika Rittershaus
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Thomas Prochazka/www.dermerker.com