SALZBURG/ Festspiele: COSI FAN TUTTE am 9. 8.2020
»Così fan tutte«
Salzburger Festspiele
Von Thomas Prochazka
Daß man in Salzburg meinte, man müsse das Werk der Corona-Pandemie wegen, die doch niemals eine »Corona-Pandemie«, sondern immer schon eine COVID-19-Pandemie gewesen ist, auf knapp über zwei Stunden Spielzeit kürzen, Despinas erste, Ferrandos und Guglielmos zweite Arien streichen: es sei. — Ob man auch Wagners Rheingold gekürzt hätte? Und wenn nicht, warum sich nicht auf zweieinhalb Stunden Spieldauer für die Così verständigen und sich anstelle einiger Musikstücke Loys szenischem Leerlauf begeben? Die aktuellen Striche sind begründbar; auch wenn der zweite Akt die Erinnerungen an »Integralfassungen« des ORF aufkommen läßt. Aber in diesem ausgezeichneten Jahr geht es ohnehin um etwas anderes: um 100 oder 101 Jahre Salzburger Festspiele — wer weiß das schon so genau? — und ein, wenngleich für den Steuerzahler kostspieliges, Zeichen.
Dennoch: Diese Produktion krankt am Musikalischen wie am Szenischen. Und weckte in mir Argwohn. (Im Lauf der Begebenheiten wird das alles klar werden.)…
Lea Desandre (Despina) und Johannes Martin Kränzle (Don Alfonso). © Salzburger Festspiele/Monika Rittershaus
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Thomas Prochazka/ www.dermerker.com