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RUMÄNIEN/Teatrul National Nae Leonard Galati (RO): Giacomo Puccini: Madama Butterfly. Premiere

04.11.2024 | Oper international

Giacomo Puccini: Madama Butterfly • Teatrul National Nae Leonard Galati (RO) • Premiere: 03.11.2024

Ein Schmetterling im Donaudelta

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Das National-Theater Nae Leonard Galati (Rumänien) widmet sein diesjähriges internationales Festival Giacomo Puccini und der Wiederkehr seines 100. Todestags. Mit der Premiere der «Madama Butterfly» debütierte die aus Rumänien stammende Zürcher Sopranistin Elena Moşuc als Cio-Cio-San

Das Opernorchester unter musikalischer Leitung von Christian Sandu ist bestens disponiert, klingt bedingt durch die Akustik des Saales aber recht herb. Sandu, der unter anderem auch bei Nello Santi gelernt hat, erweist sich als idealer Sängerbegleiter, atmet mit den Solisten und führt die Debütanten sicher durch den Abend.

Der Opernchor erweist sich ebenfalls als tadellos vorbereitet. Geradezu sympathisch ist es, zu Beginn der Einspielung des Summ-Chores das Rascheln der Noten über die Lautsprecher zu hören.

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Foto © Teatrul National Nae Leonard Galati (RO)

Elena Moşuc debütiert an diesem Abend als Cio-Cio-San und fügt ihrem Repertoire an Puccini-Rollen erfolgreich eine weitere Rolle hinzu. Ihre Stimme hat an Volumen und Farben gewonnen. Aufgrund ihrer Belcanto-Erfahrung versteht sie es, Puccinis ausgedehnte melodische Linien in den verschiedensten Farben, Klangnuancen und Dynamiken zum Leuchten zu bringen und so einen authentischen und bewegenden Charakter zu kreieren. Sie gibt das Fräulein Schmetterling so, wie sie sich die Urheber gedacht haben: durch und durch Europäerin in asiatischem Kostüm und damit letztlich auch, was Pinkerton sich erwartet. Mag Puccini auch Klangstudien betrieben haben: Cio-Cio-San ist so wenig japanisch wie Carmen spanisch. Beide sind Europäerinnen in «exotischem» Kostüm und entsprechen damit der Opern-Mode der Zeit. So passt Moşucs reife Interpretation tadellos zur Figur: der emotionale Gehalt ihre Interpretationen ist noch immer unerreicht. Die Regie von Giampiero Zazzara gibt diesen unaufgeregten, ideologiefreien Zugang zum Stück vor. Hier darf Cio-Cio-San noch tippeln und Kimono tragen, Goro leicht versoffen sein und Butterflys Sohn hat natürlich blonde Locken. Und die Bühnenaufbauten erinnern an die Gartendekoration des Chinesen um die Ecke. Nahtlos in dieses Bild fügt sich Florin Guzgă als Pinkerton ein. Im Auftreten für den hier geforderten Klischee-Amerikaner noch etwas zu schüchtern, erfüllt er stimmlich alle Wünsche. Für den eher kleinen Raum des Theaters von Galati ist die Stimme des Rollendebütanten Constantin Lupu (Sharpless) fast etwas zu gross. Tadellos geführt ermöglicht sie ihm im Verbund mit seiner guten Bühnenpräsenz ein überzeugendes Porträt des amerikanischen Konsuls. Florentina Soare gibt mit wunderbar vollem, rundem Sopran Cio-Cio-Sans Dienerin Suzuki. Tudorel State überzeugt als bestens disponierter, knorriger Goro. Lăcrămioara Crihană als Kate, Valeriu Cojocaru als Bonzo, Valentin Vasapol als Yamadori, Sebastian Băncilă als Kaiserlicher Kommissar und Ovidiu Ghioc als Standesbeamter ergänzen das engagierte, sangesfreudige Ensemble.

Grosse Oper gibt’s auch an kleinen Häusern.

Keine weiteren Aufführungen bekannt.

11.11.2024, Jan Krobot/Zürich

 

 

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