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REFLEXIONEN Die Wiener Staatsoper im Februar 2014

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Die Wiener Staatsoper & Co.
MONATSRÜCKBLICK

Februar 2014

 

Die Neuinszenierung

Angela Gheorghiu und Massimo Giordano in der Theaterathmosphäre des 18.Jhd.

Angela Gheorghiu und Massimo Giordano in der Theaterathmosphäre des 18.Jhd.

 

ADRIANA LECOUVREUR      Premiere 16.2., weiters am 19.2. und 22.2.

 

Insgesamt wurde die Begegnung mit diesem Werk positiv diskutiert. Die beinahe museal aufbereitete Begegnung mit der Theaterwelt des 18.Jahrhunderts wurde wegen ihrer handwerklichen Präzision und optischen Relevanz zwar gewürdigt, von vielen Stimmen aber gerade wegen der Überladung der Szene verrissen. Dass die dafür Verantwortlichen in der Wiener Staatsoper nicht im Stande waren, zwischen den beachtenswert besetzten beiden weiblichen Hauptrollenträgerinnen einen Tenor zu finden, der diesem Niveau auch nur einigermaßen entsprochen hätte, war deshalb so bedauerlich, weil damit die Chance zu einer Demonstration an stimmigem Operngesang vertan wurde. Bei aller Achtung, aber das tenorale Angebot entsprach nicht dem Niveau dieses Hauses, die Ehre, hier singen zu dürfen darf nicht so billig erkauft sein.

als verliebter aber nicht erhörter Michonet

Roberto Frontali als verliebter aber nicht erhörter Michonnet

„Zuletzt gab es nebst anhaltendem Jubel ein paar Buhrufe für das Regieteam. Man fragt sich, was die kritischen Geister von einer Inszenierung der „Adriana Lecouvreur“ erwarten? Soll die Geschichte auf der Herrentoilette spielen?“ (Die Presse) McVicar – er überließ die Wiener Einstudierung seinem Assistenten Justin Way– und Bühnenbildner Charles Edwards belassen die Geschichte in ihrer Zeit, also im frühen 18. Jahrhundert.

„Das ist absolut legitim, müsste aber optisch wirklich nicht so aussehen. Plunder und Plüsch, Mascherl und Rüschen prägen die Kostüme“ (Brigitte Reiffenstuel). „Klobige, diffus beleuchtete Holz-Bühnenbilder zwingen zu langen Umbauten und zwei Pausen“ (Kurier)

„In Wien macht diese Opulenz unfreiwillig den Eindruck, als wäre – spät, aber doch – eine offizielle Partnerproduktion zum „Rosenkavalier“, diesem Veteranen von 1968, gefunden. Es wuseln die Livrierten, wogen die Reifröcke, wacheln die Fächer in diesem Rokoko-Themenpark, dem es auch baulich an nichts fehlt“ (Wiener Zeitung)

„Dass das Ganze – man hätte die Inszenierung getrost mit den Rosenkavalier-Kostümen der alten Staatsoperninszenierung bestücken können – historisch daherkommt, wäre an sich kein Problem. Wenn die Regie jedoch aus den Hauptfiguren vor allem Hölzernes „herausholt“, wirkt etwa jemand wie Massimo Giordano in dem putzigen Kostüm einer verflossenen Epoche einfach nur noch verloren“ (Der Standard)

„Eine Oper als Forum für eine Primadonna. Angela Gheorghiu nützt dieses weidlich: Ein Star spielt einen Star – und demonstriert, wie man ein solcher wird. Wie wird man ein Star? Indem man höchst artifizielles, bis in die kleinste Handbewegung ausgeklügeltes Auftreten mit ebensolcher Gesangskunst vermählt. Von der subtil in Pianissimoregionen knapp vor der Unhörbarkeit gedrechselten Kantilene der Auftrittsarie bis zum machtvoll anschwellenden Espressivo im Moment der äußersten Verzweiflung und wieder zurück zum wahnbetörten Todeshauch schwillt und erstirbt die Vokallinie“ (Die Presse)

„Wenn die Gheorghiu freilich auf Elena Zhidkova trifft, die mit dieser Premiere ihr Staatsoperndebüt feierte, muss Sturmwarnung gegeben werden. Zhidkova lässt vom ersten Ton an keinen Zweifel daran, dass sie gewillt ist, ihre Kontrahentin mit allen Mitteln – nicht nur mittels vergifteter Veilchen – zu bekämpfen. An den Respekt gebietenden, in allen Lagen klangvoll – intensiven Mezzo – Attacken wächst der Angriffsgeist des Soprans“.( Die Presse)

als Gräfin von Boillon

Elena Zhidkova als Gräfin von Boillon: Umjubelter Einstand in Wien

Auch im MERKER – Online gab es die unterschiedlichsten Meinungen:

Charles Edwards stellt ein Theater (Ausschnitt: hinter der Bühne) in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts penibel hin, dann ein Landhaus, dann einen hochbarocken Theaterraum frontal, schließlich wieder die Szene hinter der Bühne. Zusammen mit geradezu prachtvollen, für die Epoche richtigen Kostümen von Brigitte Reiffenstuel ist das knapp vor dem Ausstattungs-Overkill, aber doch nicht darüber. Wenn man die Dinge so sieht, wie sie hier vorgegeben sind, stimmt auch das Ballett, wie Andrew George es gestaltet hat…Gespielt wurde der Abend für Angela Gheorghiu, und die Rolle ist ideal für sie – im Grunde für die Sopranistin so stark wie Tosca, nur dass sie zusätzlich so lange sterben darf wie die Traviata und dabei noch ein paar Bröckchen Wahnsinn hineinstreuen kann“. Soweit Renate Wagner.

„Angela Gheorghiu gab mehr „Mimi“, als eine große „Racine-Tragödin“ – und so war sie in dieser Aufführung der bösen Prinzessin von Bouillon eine zu leichte Beute“…„Diese Widersacherin sang Elena Zhidkova mit Hausdebüt. Zhidkova legte bei ihrem Auftritt am Beginn des zweiten Aktes gleich mit einem fundierten Mezzo los, der energiegeladenen und metallisch die „Verismo-Wogen“ des Orchesters durchpflügte. Die Figur der Principessa ist im Charakter grob geschnitzt, voll dramatischer Begehrlichkeit und Eifersuchtsfeuer. Trotzdem muss eine Adriana dagegen halten können, weil sonst die Spannung verloren geht“, meint Dominik Troger, und weiter „Massimo Giordano blieb als Maurizio einiges schuldig, „stemmte“ sich durch den Abend, und wenn er Piano sang, dann war von seinem Tenor oft kaum mehr etwas zu hören“.
„Eine Enttäuschung – und das war nach dem Cavaradossi vor einigen Wochen zu befürchten – war Massimo Giordano als Maurizio. Das Material ist an sich recht gut, aber in der Weiterbildung der Stimme muss irgend etwas passiert sein, den in der höheren Mittellage bricht die Stimme und so klingen die höheren Passagen eher gequält“. So Heinrich Schramm-Schiessl.
Johannes Marksteiner jedoch urteilt freundlicher: „Massimo Giordano war als Maurizio stimmlich sehr präsent, seine kräftige Stimme mag nicht jedermanns Sache sein, aber wie sicher und sauber er die hohen Töne setzt und sich gegen die Klangwogen des Orchesters durchsetzt, machen ihm nicht viele nach. Auch ihn traf der Bannstrahl der Buhrufer“.
Und „Raul Gimenez war sicher der besser singende Tenor, der aus dem Abate eine Hauptrolle machte“. (Elena Habermann)
Neben den Hauptfiguren hat im Grunde nur der in Adriana verliebte Souffleur Michonnet etwas zu vermelden, den Roberto Frontali eine Spur trocken, aber durchaus zufrieden stellend sang, nur in darstellerischen Details (beim Tod der geliebten Adriana stand er eher dumm herum)“ (Renate Wagner)
“Das Orchester unter Evelino Pidò spielte differenziert, hätte aber mehr „Melodramatik“ gut vertragen“ (Dominik Troger)

Tod durch Duft vergifteter Veilchen, Angela Gheoghiu im Todeskampf

Tod durch Duft vergifteter Veilchen, Angela Gheoghiu im Todeskampf

 

 Das Repertoire

 Il BARBIERE DI SIVIGLIA    am 1.2. und 4.2.

 

A. Bonitatibus

A. Bonitatibus

„Mit Portillo habe ich bislang nur den Austragungsort der Ski-WM 1966 assoziiert. In dieser Aufführung stellte sich aber erstmals der texanische Tenor David Portillo als Almaviva vor und es scheint, dass man sich den Namen merken sollte. Nicht nur, dass der junge Mann gut aussieht und sehr engagiert spielt, singt er die Partie stilistisch einwandfrei und mit schönen Fioraturen und Decresendi, so dass es schade war, dass die große Schlussarie gestrichen blieb“ schreibt Wolfgang Habermann. „Ihm zur Seite ein junges Team mit Anna Bonitatibus als Rosina, Levente Molnar als Figaro und Adam Plachetka als Basilio. Bei Adam Plachetka fehlt vielleicht ein wenig Schwärze in der Stimme, aber er ist gesanglich tadellos. Im Laufe der Zeit könnte er im Spiel vielleicht auch noch mehr Skurrilität zeigen. Wie man Pointen serviert, muss man Alfred Sramek nicht mehr beibringen. Michael Güttler am Pult sorgte für einen weitgehend reibungslosen Ablauf, ohne viele Akzente zu setzen“.

Portillo und Levente Molnar

David Portillo und Levente Molnar

 

 CAVALLERIA RUSTICANA / PAGLIACCI       am 2.2.

 

Michaela Schuster als Santuzza

Michaela Schuster als Santuzza

„Vor der Pause herrschte bei Mascagnis Cavalleria Rusticana lähmende Langeweile, hervorgerufen durch streckenweise unterdurchschnittliche Gesangsleistungen. Da war bei Fabio Armiliato als Turiddu kaum eine Phrase, die einwandfrei über die Rampe kam, sei es, weil er einen sehr schlechten Tag hatte oder sei es, weil sich seine Stimme schön langsam weigert, solch schwierige Partien zu singen. Die Höhen klangen gequält und gepresst  Kaum besser war Michaela Schuster als Santuzza. Ihre Stimme hat Volumen, das sie aber nicht optimal einsetzt“, schreibt Johannes Marksteiner. „Auf dieser Basis hatte es George Gagnidze recht einfach, in der Rolle als Alfio zu punkten. Er sang befreiter auf als noch bei seinem Rollendebüt und konnte – auch dank seiner Persönlichkeit – dem gehörnten Ehemann viel Profil verleihen.(Kurt Vlach)

„Dann kam der Wandel. Im Bajazzo wurde bereits der Prolog des Tonio zum fulminanten Spektakel. Ambrogio Maestri bewies, dass er nicht nur ein blendender Falstaff ist, sondern dass er auch hier bestens präsent sein kann.  Inva Mula besitzt einen lyrischen, angenehm klingenden Sopran, als Nedda war sie aber etwas überfordert, zu sehr musste sie forcieren,

Neil Shicoff als Canio: Man war gespannt, wie ein Mitt-Sechziger diese schwere Rolle bewältigen würde und war überrascht, wie viel Kraft und Klangschönheit nach wie vor in dieser Stimme steckt“. (Marksteiner) „Die Ovationen, die man nach dem Vorstellungsende Neil Shicoff darbot, erinnerten an die Anekdote, in der berichtet wird, dass ein Gast mit ziemlichen Unverständnis reagierte, dass einem schon älteren Sänger großer Applaus zu teil war, obwohl seine Vorstellung maximal mittelmäßig war. Die Antwort auf seine Frage lautete – „Ja, das stimmt schon, aber sie hätten ihn vor 20 Jahren erleben müssen!“ Mehr kann man dazu wohl nicht mehr sagen, meint wohl Kurt Vlach. Und weiter: „Dirigente Paolo Carignani, der das Orchester viel besser zügelte als noch bei der Tosca, agierte sehr sängerfreundlich. Es war kein Zufall, dass das Zwischenspiel zum Höhepunkt dieser Cavalleria geriet“.

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 RUSALKA     am 6.2. und 9.2.

"Brautgemachszene" bei

„Brautgemachszene“ beim Wassermann: Günther Groisböck mit Rusalka Krassimira Stojanova

“Vom märchen- und naturhaften Ambiente des Librettos ist auf der Bühne nicht viel zu sehen, es ist fast alles grau in grau. Der Teich bleibt unsichtbar, der Wald ist auf ein paar kahle Bäume und abgestorbenes Gehölz auf Schneeboden reduziert. Wird damit die emotionale Kälte der seelenlosen Wasserwesen widergespiegelt?

Während die Inszenierung bei vielen ambivalente Gefühle auslöst, gab es über die musikalische Umsetzung keine Diskussion. Mit Jiri Belohlávek hat man einen für diese Oper idealen Dirigenten gefunden, der die böhmisch/tschechische Musik im Blut hat und das Staatsopernorchester zu wunderbaren Farben animiert.

Günther Groissböck: Der österreichische Sänger sollte, wenn er seine Karriere behutsam aufbaut, eine Weltkarriere machen können – das Material und die Technik hat er dazu. Krassimira Stoyanova wurde vom Publikum gefeiert. Es sieht ganz danach aus, dass sie endlich die Aufmerksamkeit und Bewunderung erhält, die dieser Künstlerin schon länger zusteht“, so Kurt Vlach.

„Michael Schade singt den Prinzen berührend mit seinem hellen Tenor, müht sich aber doch etwas mit den Höhen ab. Janina Baechle, die man schon in besserer stimmlicher Verfassung erlebt hat, ist eine Hexe Jezibaba mit schwarzem Federkleid zum Fürchten…Es gab im völlig ausverkauften Haus wieder einhelligen Riesenjubel des Publikums für alle Beteiligten und für eine Oper, die unverständlicherweise 22 Jahre nicht auf dem Spielplan der Wiener Staatsoper stand. (Helmut Christian Mayer)

Sterile Märchenhaftigkeit

Sterile Märchenhaftigkeit

 

 SALOME     am 7.2., 10.2.  und 13.2..

Barkmin, eine verführerische Salome, zumindest auf dem Bild

Gun-Brit Barkmin, eine verführerische Salome, zumindest auf dem Bild

„Nun wollte sich Gun-Brit Barkmins Salome vielleicht nicht auf diese Weise „voyeuristisch“ instrumentalisieren lassen – sie gab sich mehr trotzig als subtil verführerisch, mehr herausfordernd, als in erotische Kalamitäten verstrickt, und ihr schwerfällig absolvierter Tanz wurde dem mit dieser Szene verknüpften „Erregungspotenzial“ kaum gerecht. Dabei gelang ihr der Gesangspart gut, bis auf die kräftigen Spitzentöne, bei denen sie zu stark forcieren musste“,  hörte Dominik Troger heraus.

Der Abend „wurde nie zum bloß effektvollen Orchesterkonzert bzw. seitens der Sopranistin zur Demonstration ihrer Stimmkraft. Wenn sie nach sehr kultiviertem Vokaleinsatz mit wohlüberlegter, sehr wortdeutlicher Phrasierung in allen vorhergehenden Szenen dann im Schlussgesang ihre ekstatischen Höhenaufschwünge mit Metallklang präsentiert, so entspricht das dem Seelenzustand der Salome, die ihre Emotionen nicht mehr bändigen kann. Mit viel Energie ist Frau Barkmin auch körperlich im Einsatz“. Sieglinde Pfabigan wirft sich für die Sängerin in die Schlacht. „Diese Worte galten natürlich in erster Linie für die Hauptdarstellern Gun-Brit Barkmin. Mit ganz profunder Technik führte sie ihren Sopran um bei den dramatischen Stellen dann vollständig auf Rettungsnetze zu verzichten und Mut zur Hässlichkeit des Tones zu zeigen. Konnte man anfangs noch ein zu starkes Tremolieren befürchten, so wurde man bald eines besseren belehrt. Das Timbre der Stimme Barkmins passt perfekt zu den erotischen Sehnsüchten der Herodias-Tochter!“ Verspürt Ernst Kopica.

Salome nach Dienstschluß

Salome nach Dienstschluß

„Salomes Begehren schien sich mehr an der rigorosen Abwehrhaltung des Propheten zu entzünden, als an auflodernden „frühlingserwachenden“ Begehrlichkeiten. Wobei Falk Struckmann, unempfänglich für Salomes Reize, bei seinem späten Jochanaan-Debüt an der Staatsoper stimmlich einen fast schon zu robusten Eindruck hinterließ (so als predige er schon seit Jahrzehnten vor großen Volksmengen). Er kehrte also vor allem den asketischen, in religiösem Starrsinn eifernden Fanatiker heraus und nicht den begehrenswerten Mann“, fiel Dominik Troger auf.

 „An diesem Abend gab es auch einen neuen Herodes, und  Herwig Pecoraro war in tenoraler Geberlaune, wie man sie in dieser Rolle selten erlebt (die oft von abgewrackten Heldentenören als Übergang ins „Charakterfach“ gewählt wird). Optisch ist er geradezu ideal für den orientalischen Potentaten, darstellerisch wird er, wenn er die Figur öfter interpretiert, ein Konzept finden – ob er vor allem den Lüstling zeichnet, ob den Hysteriker, ob den Neurotiker“ sagt Renate Wagner. „Das restliche Ensemble wurde von Iris Vermillion als Herodias angeführt, die vor allem mit der etwas überdehnt und ausladend klingenden Tiefe ihres Mezzos auf sich aufmerksam machte. Carlos Osunas Narraboth war mir von der Klangfarbe seines Tenors zu weich. Das Orchester unter Andris Nelsons spielte an diesem Abend so wie Salome tanzte, etwas schwerfällig und „unspannend“. Das Klangbild war eher breit, das farbige Streulicht der raffiniert-sinnlichen Instrumentation wurde kaum zur Geltung gebracht“, schreibt Dominik Troger.

 

MANON    am 12.2., 15.2., 18.2. und 21.2.

Wo ist dieses junge Fräulein hingekommen, die den Des Grieux pere in der St.Sulpice-Szene immer begleitet hat? War es das “ehrsame Mädchen”, von dem der Alte schwärmt? War sie sich des dauernden Scheiterns bewußt und lässt sie in den Folgevorstellungen den alten Grafen alleine auf seinen Sohn einsingen? Wer war sie eigentlich, sitzt sie jetzt in der Kantine auf Abruf, falls es sich der Herr Chevalier doch anders überlegt? Und kann man so einfach die Intentionen eines Regisseurs, in diesem Fall des ANDREJ SERBAN, unterlaufen? Da war doch was mit dem Recht auf das eigene Werk.

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Inva Mula und Ho-yoon Chung

„Adieu, notre petite table“ – „Jene bekannte Arie, mit welcher Manon Lescaut von ihrem winzigen Tischchen ihres Liebesnests in der kleinen Pariser Garconniere Abschied nimmt, die gelingt Inva Mula sehr innig und berührend. Auch sonst kann sie an der Wiener Staatsoper in Jules Massenets „Manon“ mit flexiblem und sauberem Sopran überzeugen und mit tadellosen Spitzentönen beeindrucken. Obwohl sie szenisch sehr agil agiert, lässt sie jedoch erotische Verführungskunst und jegliche Koketterie vermissen“, vermerkt Hans Christian Mayer.

Für den erkrankten Ramon Vargas für alle Termine dieser Serie eingesprungen ist Ho-yoon Chung: Sein Chevalier des Grieux wirkt sehr jugendlich, anfänglich emotional etwas gebremst. Sein durchaus schön gefärbter und ebenso klingender Tenor ist jedoch für das Haus etwas zu klein und animiert ihn fallweise zum Forcieren. (HCM)

„Markus Eiche ist für den miesen und schmierigen Charakter des Lescaut, des Cousins der Manon, mit seinem herrlichen, ja geradezu balsamisch weichen und edlen Bariton fast zu sympathisch. Dan Paul Dumitrescu singt einen noblen, samtigen Grafen des Grieux“.(HCM)

 

Peter SKOREPA

MERKEROnline
Alle Bühnenfotos der Wiener Staatsoper: Michael Pöhn
Salome: Foto P.Skorepa
Das Titelbild „WIENER STAATSOPER“ mit freundlicher
Genehmigung des Künstlers Karl GOLDAMMER
Wien,   im März 2014

 

 

 

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