Rebecca Bedjai (Gretel) und Maryna Lopez (Hänsel). Foto: Veranstalter
ORTH/Donau/ Veranstaltungszentrum: HÄNSEL UND GRETEL für Groß und Klein. Premiere am 18.11.2017
Na ja, eher sahen und hörten wir „Hänsel und Gretel für Klein“ – und so war es auch wohl gedacht. „Klein“ war in der Überzahl – auf der Bühne wie im Zuschauerraum des etwa 300 Besucher fassenden Veranstaltungszentrums.
„Klein“ ging auch gespannt mit, die Handlung wurde auf etwa eine Stunde komprimiert (maximal so lange können auch kleinere Kinder einer Opernvorstellung folgen, das habe ich bei meinem Enkel ausprobiert). Mutter Gertrud und Vater Peter waren gänzlich außer Haus und kamen nur in den Erzählungen (klar verständlich und akzentuiert Franz Walisch, der auch der Knusperhexe seine Stimme lieh) vor. Rebecca Bedjai (Gretel) und Maryna Lopez (Hänsel) waren die zentralen Figuren. Die „kleinen Stars“ waren die Kinderchöre (wohl auch der Schulchor – sekundiert von den Chorleiterinnen, die sich als Stimmführerinnen unter die Kinder mengten). Taumännchen und Sandmännchen wurden aus dem Kinderchor besetzt – und ernteten Zwischenapplaus. Obwohl beide Protagonistinnen es durchaus „draufgehabt“ hätten, sangen Rebecca Bedjai wie auch Maryna Lopez nur im Schlusschor voll aus, ansonsten legten sie Wert auf kindgerechte Verständlichkeit und Glaubhaftigkeit in ihren Rollen. Vom Typ her waren beide hervorragend besetzt und „trugen“ somit die Vorstellung.
Konstantin Ilievsky sorgte für einen reibungslosen musikalischen Ablauf, koordinierte Solisten, Chöre und das „Orchester“, das aus dem Pianisten Adolfo Lopez bestand.
Die Beleuchtungsmöglichkeiten in der Halle sind offenbar beschränkt, tolle Lichteffekte konnte man nicht herausholen. Es herrschte meist Dunkelheit wie bei einer Karajan-Inszenierung – auch den den Szenen, die bei Tageslicht spielen.
Alles in allem ist die Produktion unterhaltsam gemacht und stimmlich recht gut besetzt. Kinder sind meist sehr kritisch, aber denen scheint es gefallen zu haben. Hänsel und Gretel mischten sich dann noch im Kostüm unter die Feiernden (diesmal nicht nur Kinder) in der Kantine.
Anton Cupak
Kommenden Sonntag wird die Produktion in Engelhartstetten gleich zweimal gezeigt (9,30 und 18 h). Plakat siehe unten. .