Österreichischer Tanzrat neu: Aufruf zum Dialog
Der neu konstituierte unabhängige Österreichische Tanzrat ruft zu regionaler wie internationaler Zusammenarbeit auf. Zusammenarbeit? Ein Fremdwort für einige dieser Ballett und Tanz betreffenden österreichischer Institutionen, welche mit reichlichen Subventionsgeldern gesegnet sind. Etwa das Ballett der Österreichischen Bundestheater unter dem nächstes Jahr wieder scheidenden Kurzzeit-Leiters Schläpfer, das gut organisierte sommerliche ImpulsTanz-Festival oder ganz am Rande das Wiener Tanzquartier. Harmonieselige Geisteskultur sieht völlig anders aus.
Der Österreichische Tanzrat, in den späteren Jahren des Aufbruches in der österreichischen Tanzszene (dies nun beinahe schon vor nun beinahe einem halben Jahrhundert) von Karl Musil, dem früheren ersten Solotänzer der Wiener Staatsoper und später intensiv engagierten Ballettpädagogen ins Leben gerufen, versucht nun wieder mit sozialerem Denken und feinerem Stil aufbauend zu wirken. Als treibende Kräfte treten nun an: Michael Kropf (früher Verantwortlicher in der Volksoper oder im Badener Theater) als Präsident, Michael Fichtenbaum (unermüdlich organisierender Gründer des Europa-Balletts St. Pölten) oder die international gefragte Pädagogin Evelyn Téri …..
Die nächsten Ziele dieses ambitionierten wie erfahrenen Teams: Talenteförderung durch das ÖTR-Tanzfestival im Juni; Pflege österreichischen Tanzkulturgutes; Lehrgänge und Seminare; Verleihung der Karl-Musil– und Evelyn-Téri–Preise; Qualitätszertifikate für Ausbildungsstätten, etc. – jedenfalls auf Tanz durch alle Stirichtungen, durch alle Altersgruppe soll das Augenmerk gerichtet werden. Damit dies kein frommer Wunsch bleibt: Zu einem neuen Dialog wird aufgerufen, die hoch geförderten Institutionen werden um ein einiges offenere Denken gebeten.
Meinhard Rüdenauer