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OBERSCHÜTZEN/ Kulturhaus: DIE BESTEN 10 – Landesjugendorchester Burgenland

18.11.2017 | Konzert/Liederabende

JSO-Burgenland

OBERSCHÜTZEN / Kulturhaus: DIE BESTEN 10 – JUGENDSINFONIEORCHESTER BURGENLAND am 17.11.2017

Das „Burgenländische Musikschulwerk“ hat allen Grund zum Feiern: Bereits zum zehnten mal wurde heuer das große, gemeinsame Jahreskonzert veranstaltet, das in den burgenländischen Musikschulen erarbeitet wurde und traditionellerweise in drei Schulkonzerten und dem großen Abendkonzert im Haydnsaal des Schlosses Eszterhazy – vor insgesamt ca 2500 Besuchern – aufgeführt wird. Hochmotivierte Kinder und Jugendliche bringen unter der kompetenten Anleitung von leidenschaftlichen Pädagogen erstaunliche Ergebnisse zustande und zeigten im heurigen Programm einen spektakulären Rückblick auf die vergangenen neun Jahre.

Wir begleiten das JSOB – Jugendsinfonieorchester Burgenland –  nun auch schon seit sechs Jahren und wurden im Programm an viele schöne Erlebnisse erinnert.

Immer wieder beeindruckt uns, mit welcher Leidenschaft die Verantwortlichen sowohl ihre Begeisterung für die Musik, als auch die Liebe zu den jungen Menschen spürbar machen – hier wird eine tief empfundene Berufung deutlich. Das Organisationsteam, bestehend aus Johanna Ensbacher, Corinna Guillen und Kurt Grath, bewältigt die unmöglich erscheinende Aufgabe, die jungen Künstler nicht nur perfekt auf die anspruchsvollen Konzerte vorzubereiten, sondern auch die richtigen Leute zur richtigen Zeit an den richtigen Ort zu bringen. Wer schon einmal mit Kindern verreist ist, weiß diese Sisyphosarbeit zu würdigen.

Die Auswahl, das Arrangement und die künstlerische Umsetzung des Programmes liegt in den Händen des großartigen Musikpädagogen Ferdinand Breitschopf, der es neben seiner umfassenden, musikwissenschaftlichen Kompetenz mit spielerisch wirkender Leichtigkeit versteht, sowohl „seine“ Musiker zu Höchstleistungen zu führen als auch gleichzeitig, mit temperamentvoller Moderation die überwiegend jugendlichen Zuhörer zu fesseln und zum Mitmachen zu animieren. In der Auswahl von guter Musik aus allen Genres liegt auch einer der Gründe des überwältigenden Erfolges dieses Projektes. Wir erlebten bereits anspruchsvollste klassische Musik aus Symphonik und Oper, Operette und Musical, Rock und Pop und sogar einen denkwürdigen Beatles-Schwerpunkt mit der „Sergeant Pepper’s Lonely  Hearts Club Band“ – ehrliche Musik in hoher Qualität als oberstes Gebot.

Die Ausführung war immer so beeindruckend, dass großelterliche Milde in der Beurteilung der Leistungen nie erforderlich war. Natürlich geht schon einmal ein Ton oder ein Einsatz schief – das haben wir aber auch bei den Wiener Philharmonikern und anderen Spitzenorchestern schon des öfteren erlebt. Unsere beeindruckendsten Erlebnisse mit dem JSOB waren der „Triumphmarsch“ aus Aida mit einer tollen Trompetergruppe im Jahr 2013 und die Polka „Feuerfest“ von Johann Strauß im Jahr 2015, die den Vergleich mit dem Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker nicht zu scheuen brauchte. Dieser Klangkörper hat Feuer, Leidenschaft und Ernsthaftigkeit die vom Dirigenten in bester kapellmeisterlicher Manier hör- und erlebbar gemacht wird – ein großes Kompliment an alle Mitwirkenden!

Im heurigen Abendkonzert am 25. November in Eisenstadt werden Stücke aus allen bisherigen Konzerten präsentiert.

In dem von uns besuchten Schülerkonzert im modernen Kulturzentrum in Oberschützen – in einem wunderschönen Konzertsaal mit hervorragender Akustik für ca 500 Besucher – wurde ein für den Schulbetrieb angepasstes, auf ca 75 Minuten reduziertes Progrann geboten, das mit einem Knalleffekt begann.

Beim Hauptthema aus „Star Wars“ von John Williams zeigte das Orchester eindrucksvoll den mächtigen Klang und den Drive, zu dem die jungen Musiker fähig sind.

Anschließend, im „Bolero“ von Maurice Ravel, wurden die solistischen Fähigkeiten – quer durch die Instrumentengruppen – auf die Probe gestellt.

Einen schrägeren Ausdruck hörten wir in dem Stück „Kashmir“ von Led Zeppelin in einem Arrangement von Ferdinand Breitschopf.

Die technische Leistungsfähigkeit und die Beherrschung der Musikinstrumente in atemberaubender Geschwindigkeit wurde bei der Musik aus „The Lord of the Dance“ von Ronan Hardiman gefordert.

Als Abschluss hörten wir „Smells Like Teen Spirit“ von Nirvana – Arr.: Ferdinand Breitschopf.

Nach frenetischem Beifall wurde noch eine Zugabe erkämpft und wir verspürten zum zweiten mal die Gänsehaut beim Star Wars Thema. Wir hatten den Eindruck, dass das begeisterte, junge Publikum auch mit dem Gesamtprogramm nicht überstrapaziert gewesen wäre; terminliche und organisatorische Schwierigkeiten haben das aber leider verhindert, wir haben uns aber auch beim reduzierten Programm bestens unterhalten.

Maria und Johann Jahnas

 

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