NEW YORK: Kurzbericht–DAS RHEINGOLD und DIE WALKÜRE 6./7. Mai 2019
Met-Ring-Poster
„Das Rheingold“. Auf geht’s, nach Walhall“. Foto: Ken Howard/ Metopera
Nun ist auch der Ring III und damit der letzte dieser Saison nach sieben Jahren (!) an der Met in seiner Mitte angekommen, und „Die Walküre“ wurde heute Abend zu einem Triumph für den zukünftigen Wiener Chefdirigenten Philippe Jordan und das Metropolitan Opera Orchestra. Schon vor dem 3. Aufzug bekam er mit dem Ensemble frenetischen Applaus, so dass sich die Musiker sogar erheben mussten. Der musikalische Höhepunkt des Abends wurde dann Wotans Abschied und der anschließende Feuerzauber. Ein weiterer Triumph war das Rollendebut von Michael Volle als Wotan, der mit dieser Partie schon in„Ring“ II letzte Woche debütiert hatte. Trotz seiner eher heldenbaritonalen Lage konnte er auch im 3. Aufzug, wo der Bassbariton des Wotan besonders gefragt ist, voll überzeugen, sodass die Wagner-Welt sich endlich wieder über einen Weltklasse-Wotan freuen kann. Herrlich seine Diktion und Phrasierung bei enormem Rollenverständnis, also auch bei exzellenten darstellerischen Qualitäten. Zu Recht bekam auch Eva-Maria Westbroek als Sieglinde begeisterten Beifall. Christine Goerke als Brünnhilde und Stuart Skelton ließen m.E. dagegen einiges zu wünschen übrig, erstere stimmlich und letzterer auch etwas stimmlich, aber besonders darstellerisch, denn er gab den Siegmund nahezu charismafrei und mit stereotypen Gesten. Die „Maschine“ von Carl Fillion läuft nun im wahrsten Sinne des Wortes wie geschmiert beherrscht aber weiterhin das Bühnenbild und damit die ganze Produktion so sehr, insbesondere auch im „Rheingold“, dass eine ohnehin nur in Ansätzen erkennbare Personenregie, besonders die Spannungsverhältnisse zwischen den Akteuren, nicht recht zumTragen kommt. Es ist ein visueller „Ring“ von Robert Lepage und wird es wohl mit „the machine“ immer bleiben…
In Kürze mehr.
Noch einige Fotos zur Illustration
„Das Rheingold“. Wotan und Loge auf dem Weg nach Nibelheim. Foto: Ken Howard/Metopera
Norbert Ernst (Loge). Foto: Ken Howard/ Metopera
„Die Walküre“. Wotan (M. Volle) und Fricka „verhandeln“. Foto: Ken Howard/Metopera
„Die Walküre“: Zum Fürchten, dieser Hunding (G. Groissböck). Foto: Ken Howard/Metopera
„Die Walküre“: Brünnhilde ( Christine Goerke), Sieglinde (Eva-Maria Westbroek). Foto: Ken Howard/Metopera
„Die Walküre“ – Feuerzauber. Foto: Ken Howard/Metopera
Die Met-Ränge. Foto: Klaus Billand
Klaus Billand aus New York