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NEUHAUS am Klausenbach/ Jopera Jennersdorf/ Schloss Tabor: MARTHA von Friedrich von Flotow

Sommerlicher Genuss

11.08.2019 | Oper

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NEUHAUS/ Klausenbach/ „Jopera Jennerdorf“: MARTHA von Friedrich von Flotow auf Schloß Tabor – Sommerlicher Genuß 10/8/2019

Alljährlich finden im südlichen Dreiländereck des Raabtals in einer beeindruckenden Naturkulisse des Schlosses Tabors Sommerfestspiele statt. Trotz der Freilichtaufführung in guter Akustik.

Zum zweiten Mal führt Frau KS Brigitte Fassbaender in Jennersdorf Regie. Ihr gelingt eine kurzatmige, humorvolle und leicht ironische Regie der Singoper. Zwar siedelt sie die Handlung im 20 Jahrhundert an, belässt es aber den Flotowschen Handlungsstrang, sehr gelungen auch die iIoniserung des Adels – in Karo gekleidet von Frau Lienbacher.

Fixer Bestandteil ist das Orchester aus Brandenburg, die Junge Philharmonie, das mit sichtbarer Begeisterung bei der Sache war und durch den designierten GMD des Badischen Staatstheaters Prof. Fritzsch sich auch sehr gut einstudiert und disponiert zeigte. Was bei dieser durchkomponierten Spieloper mit dem jungen Klangkörper sicher zu würdigen ist.

Alternierend wurde die Serie von der stv. GMD Aachens Frau Yang betreut.

Ebenso ein alljährlicher Pluspunkt ist der Philharmonia Chor. In dieser Oper gibt es ja für den Chor reichlich Gelegenheit sich zu präsentieren und zu glänzen und der Wiener Chor nützt dies auch.

Die Damen sind mit der jugendlich klingenden Renate Pitschneider, der Gattin des Indendanten und Sarah Laulan besetzt. Beide überzeugen im Spiel und vor allem Frau Laulan meistert die nicht einfachen tieferen Töne der Nancy mit Bravour und einer überraschend wandelbaren Stimme.

Die Lacher auf seiner Seite hat auch der Wiener Bassbariton Andreas Jankowitsch, der auch stimmlich überzeugt. Das gilt auch für den jungen Tiroler Bass Andreas Mattersberger, der als Plumkett, wie auch schon in Graz dieses Jahr überzeugen konnte. Sicherlich eine Stimme die immer wieder aufhorchen wird lassen.

Auch mit dem Tenor des Abends Ibrahim Yesilay, obwohl nicht auf der Höhe seiner Kraft, galt es eine charakteristische Stimme zu entdecken, die auch in den Höhen sicher und ausdrucksstark ohne zu forcieren bei den Gefühlsausbrüchen wirkte.

Rundherum ein gelungener Abend, bei dem Schloss Tabor und der Mond gelungener Rahmen war und die profunde musikalische Leistung das Publikum zum langanhaltenden Applaus veranlasste.

Rudolf Smolej

 

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