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Neue CD „Transcend“ mit dem Lux Nova Duo bei Genuin erschienen

29.05.2023 | cd

Neue CD „Transcend“ mit dem Lux Nova Duo bei Genuin erschienen/

Magische Klangwolken

lux

Die deutsche Akkordeonistin Lydia Schmiedl und der peruanische Gitarrist Jorge Paz Verastegui haben zusammen mit dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn unter der inspirierenden Leitung von Eddie Mora eine interessante CD unter dem vielsagenden Titel „Transcend“ aufgenommen. Das Duo veranstaltet in seiner Heimatstadt Hamburg sein eigenes Festival „Hamburg Dialogues“. Hier entstehen jedes Jahr in Zusammenarbeit mit der „Gesellschaft für Neue Musik Hamburg“ und dem „InstitutoCervantes“ eine Reihe von Gesprächskonzerten mit zeitgenössischer Musik.  Das auf dieser CD zu hörende  Stück „Lux Nova“ von Eddie Mora ist extra für dieses wichtige Festival komponiert worden. Die Musiker betonen, dass Eddie Mora für dieses Album eine sehr wichtige Rolle spiele. „Als Dirigent hat er uns allen viel Vertrauen gegeben und mit seiner Interpretation unsere Version der Werke noch viel interessanter gemacht“, so das Ensemble Lux Nova. Mit „Lux Nova“ repräsentiere er die latein-amerikanische Avantgarde und verleihe der Aufnahme intensive  rhythmische Passagen und schöne klangvolle melodische Momente. Es ist eine Hommage an den ungarischen Komponisten György Ligeti. Einige Elemente aus Ligetis „Hungarian Rock“ hat Mora in sein Werk integriert. Es kommt zu einem elektrisierenden Dialog zwischen den Solisten und den Streichern. Illusionsmetrische und rhythmische Prozesse stechen immer wieder reizvoll hervor. Extreme Kontraste und Doppelbödigkeit sind ebenfalls präzis herauszuhören. Auch der auf dieser CD vorgestellte Komponist Hector Docx lebt und arbeitet in Hamburg. Sein Werk „Three Transfigurations“ beinhaltet  drei Sätze, die alle die Vorsilbe „Trans“ im Namen tragen. Sein Werk zeige nicht nur eine enorme Klangvielfalt, sondern auch den kreativen Ansatz, zeitgenössische Avantgarde-Sprachen mit der Straßenmusik der jungen, lateinamerikanischen Musik von heute zu verbinden. Die Idee der Bewegung wird hier mit einer musikalischen Idee assoziiert, die im Raum feststeckt und sich zu befreien versucht. Ebenso aus Hamburg stammt der  Komponist und Hochschulprofessor Sascha Lino Lemke. Sein komplexes Werk „Atemschaukel“ ist durch die Begeisterung für Herta Müllers gleichnamigen Roman entstanden. Das Ein- und Ausatmen der Bewegungsformen zeigt sich hier in facettenreicher Weise beim Singen und beim Akkordeonspiel. Die im Roman beschriebenen Erfahrungen des eigenen Körpers korrespondieren dabei mit dem suggestiven Ein- und Ausatmen der Sängerin Marcia Lemke-Kern mit dem Akkordeon. Mit dem kubanischen Komponisten und Gitarristen Leo Brouwer verbindet das Lux Nova Duo eine ganz besondere Beziehung. Brouwer schrieb für das Duo das Werk „Variaciones concertantes nach Beethoven“ für Akkordeon, Gitarre und Streichorchester. Das kontrapunktisch reiche Stück wurde 2020 in der Hamburger Elbphilharmonie uraufgeführt und besitzt auch bei dieser Aufnahme starken Klangfarbenreichtum. Sein Stück „Bomarzos Tales“ schrieb Leo Brouwer eigens für das Album „Transcend“ um. Es war ursprünglich für Violine, Gitarre und Streichorchester geplant und trug den Titel „Hommagio a Paganini“. Seine hochvirtuose Komplexität bringt das Lux Nova Duo überzeugend zum Ausdruck. Die unheimliche Welt des berüchtigten Sacro Bosco von Bomarzo in Italien wird so lebendig. Das technische und musikalische Niveau der Aufnahme ist beachtlich. Dies gilt vor allem für die dynamische Balance und die bewegenden klanglichen Kontraste. Geballte und magische Klangwolken des Akkordeons hüllen den Hörer in sphärenhafter Weise ein. 

Alexander Walther

 

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