Neue CD „Lullaby“ mit Gesangssolisten der Staatsoper Stuttgart bei Milla Records/
Reicher Klangfarbenzauber

Unter dem Motto „Schöner schlafen“ stellt das Solistenensemble der Staatsoper Stuttgart zusammen mit dem Pianisten Götz Payer Lieder aus aller Welt vor, die auch gut zur Weihnachtszeit passen. Beim Wiegenlied „Arrillo“ von Blas Galindo trfft die Mezzosopranistin Itzeli del Rosario auch die Zwischentöne mit feiner dynamischer Differenzierung. „Es wird scho glei dumpa“ als berühmte Tiroler Weise gefällt im neuen Arrangement von Götz Payer mit dem fulminanten Bassbariton Michael Nagl aufgrund der voluminösen Intonation. Die Sopranistin Claudia Muschio zeigt bei „Sogno d’or“ („Goldener Traum“) von Giacomo Puccini erstaunlichen Klangfarbenreichtum, der die veristischen Elemente nie verdeckt. Elliot Carlton Hines (Bariton) überzeugt bei „The little horses“ („Die kleinen Pferde“) von Aaron Copland mit leuchkräftigen Kantilenen und einer bemerkenswerten Verbindung von Jazz und Klassik. Der Bariton Pawel Konig lässt die Melodik von „Byl sobie krol“ („Es war einmal ein König“) regelrecht aufblühen. „Still, still, still, weil’s Kindlein schlafen will“ lautet die traditionelle Salzburger Weise, der Esther Dierkes (Sopran), Björn Bürger (Bariton) und Elena Graf (Violine) einfühlsam Leben einhauchen. Joseph Tancredi (Tenor) überzeugt bei „Beautiful Dreamer“ („Schöner Träumer“) von Stephen Collins Foster mit nie nachlassender Intensität. Die Mezzosopranistin Diana Haller brilliert mit „Fa la nana, bambin“ („Schlaf schön, Kind“) aus Italien, das sie selbst arrangiert hat. Alma Ruoqi Sun (Sopran) präsentiert eine ergreifende Version des Wiegenliedes „Dongbei Yaolanqu“ aus Nordostchina, während der strahlkräftige Tenor Kai Kluge dem Wiegenlied „Arrorro“ von Alberto Ginastera mit rhythmischer Prägnanz und freier Tonalität begegnet. Josefin Feiler (Sopran) beweist bei der russischen Weise „Bajuschki Baju“ („Schlafe, mein Kind“) im Arrangement von Götz Payer ebenfalls stimmlichen Klangfarbenzauber. Torsten Hofmann (Tenor) interpretiert „Dobru noc“ („Gute Nacht“) von Antonin Dvorak mit slawischer Emphase, während Catriona Smith (Sopran) der schottischen Weise „Baloo Baleeri“ (arrangiert von Götz Payer) folkloristische Finessen verleiht. Das „Wiegenlied“ („Vargsangen“) von Björn Isfält mit der Mezzosopranistin Ida Ränzlöv sowie „Der Mond ist aufgegangen“ von Johann Abraham Peter Schulz mit dem Bassisten David Steffens fesseln aufgrund der gesanglichen Intensität. Natasha Te Rupe Wilson (Sopran) erweist sich bei „Akoako o te Rangi“ („Lied des Himmels“) von Maewa Kaihau im Arrangement von Götz Payer als gesanglich bewegliche Künstlerin. Charles Sy (Tenor) begeistert beim Wiegenlied „Sa Ugoy ng Duyan“ von Lucio San Pedro mit stimmlichen Höhenflügen. Und den Abschluss bildet auf dieser hörenswerten CD „Heidschi bumbeidschi“ aus Bayern (arrangiert von Götz Payer) mit Esther Dierkes (Sopran), Björn Bürger (Bariton) sowie Elena Graf (Violine). So endet diese musikalische Weltreise mit internationalen Schlafliedern zwar rustikal, aber ausgesprochen stimmungsvoll
Alexander Walther

