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MÜNCHEN/Opernfestspiele im Nationaltheater: „CUBA AMIGA – Erwin Schrott & Friends“

24.07.2015 | Konzert/Liederabende

MÜNCHEN / Nationaltheater: Opernfestspiele München: „CUBA AMIGA – Erwin Schrott & Friends, 23.07.2015:

München erlebt 2015 einen heißen Sommer. Nicht nur, was das Wetter betrifft – 35 Grad im Schatten waren in den letzten Tagen keine Seltenheit – sondern auch bei den Opernfestspielen der Bayerischen Staatsoper: Am 23.07. versammelte sich im ausverkauften Nationaltheater ein gespanntes und neugieriges Publikum beim Konzert „CUBA AMIGA“ mit Erwin Schrott. Was durfte man von diesem Abend erwarten? Schon der atemberaubende Beginn zeigte, dass er ein außergewöhnliches Erlebnis werden würde: Im dunklen Zuschauerraum erklang zunächst ein einzelnes Bandoneon, bevor der Vorhang aufging und den Blick auf das in weiß gekleidete Orchester mit Erwin Schrott an der Spitze freigab, die einen gleich mit der ersten Nummer „El dia que me quieras“ von Carlos Gardel in südamerikanische Klangwelten entführten. Das gesamte Programm war –wie Erwin Schrott in seiner Moderation erklärte – vom Leben und der Musik des berühmten Tangosängers Gardel (ca. 1890 – 1935) inspiriert. Es folgte ein mitreißender Abend voller Temperament und Leidenschaft. Den vornehmlich aus Südamerika und Spanien stammenden Musikern, alle Meister ihres Instruments, und natürlich Erwin Schrott selbst liegt die Tango, Samba- und Salsamusik einfach im Blut, so dass alle Stücke mit großer Natürlichkeit, echter Emotion und ansteckender Freude dargeboten wurden. Man hätte Lust gehabt, einfach aufzustehen und zu den mitreißenden Rhythmen selbst zu tanzen. Ein bisschen durfte das Publikum tatsächlich mitmachen, zum Beispiel den Refrain von „Quizas, quizas, quizas“ von Osvaldo Farrés singen. Erwin Schrott hatte auch einige Überraschungsgäste eingeladen, darunter seine Tochter Iara Schrott, die gerade ihre Karriere als Musicalsängerin startet, oder den 13 jährigen Pianisten Michael Häringer. Auch Christine Opolais versuchte sich an den südamerikanischen Rhythmen. Absoluter Stargast war jedoch José Feliciano. Seine Auftritte, ob solo mit einer virtuosen eigenen Gitarrenversion von „Malagueña“ oder zusammen mit Erwin Schrott, waren die am meisten umjubelten Höhepunkte des Abends. Das enthusiastische Publikum erklatschte sich drei Zugaben, zu denen –soweit es der Platz hergab- auch begeistert mitgetanzt wurde. Einziger Wermutstropfen war für manchen die etwas zu große Lautstärke der durch Mikrofone verstärkten Musik. Dennoch war der Abend ein überwältigender Erfolg. Hoffentlich steht bald eine Wiederholung an!

Gisela Schmöger

 

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