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MÜNCHEN/ Residenz: „ZURAB ZURABISHVILI“ Ex Oriente lux 

09.02.2020 | Konzert/Liederabende

München / Residenz: „ZURAB ZURABISHVILI“

Ex Oriente lux  –  08.02.2020

Der Osten leuchtet! Unter diesem Slogan stand der Liederabend des georgischen Tenors Zurab Zurabishvili in der Allerheiligen Hofkirche der Münchner Residenz unter  Schirmherrschaft des Richard-Wagner-Verbands Augsburg.

Das Lieder- und Arien-Programm mit 14 Gesangs-Soli von neun Komponisten, zwei Klavier-Soli innerhalb von 45 Minuten zu bewältigen sollte dem Eintrag ins Guinessbuch der Rekorde gewiss sein, enthielt Pretiosen von georgischen und russischen Tonschöpfern. Monologe (teils peinlich) des Conférencier Rezo Tschchikwischwili (Schauspiel Essen) und die Pause duplizierten die Darbietung.

Der famose und bewährte Opernsänger Zurab Zurabishvili empfahl sich heute als Lied-Interpret in sympathetischer Affinität sang er  wohldosiert im Sentiment von Melancholie und Emotionen Ich erinnere mich des zauberhaften Augenblicks (Michael Glinka), nuanciert Drei Romanzen aus der Feder von Sergej Rachmaninow.

 Ganz in seinem Element in lyrisch-warmen, expressiv-dramatischen Schattierungen bot Zurabishvili mit tenoralen Stentorkrönungen zwei Arien des Hermann Vergib du göttliches Geschöpf sowie Was ist unser Leben-ein Spiel (ebenso als 2. Zugabe) aus „Pique Dame“ von Peter Tschaikowsky dar.

Wehmutsvoll, euphorisch erklangen die Pretiosen georgischer Komponisten Wenn ich dich sehe (Andria Balanchivadze), Ich erwarte Dich (Dimitri Arakishvili), Ich singe für Dich mein Tblisi (Revaz Lagidze).

Mit besonderem Gespür  melodische Stimmungen zu phrasieren ganz im Gestus der Musik, ohne plakativ vordergründig zu wirken begleitete  Alessandro Misciasci am Flügel. Mit zarten prächtig akzentuierten Anschlägen intonierte der exzellente Pianist solistisch höchst brillant und virtuos „Prélude et Nocturne für die linke Hand“ (Alexander Skrjabin) sowie die Ouvertüre zur Oper „Daisi“ des Georgiers Sakaria Paliashvili. Aus diesem Werk sang Zurabishvili im Anschluss die bewegende Arie des Malka.

Offenbar wurde die Liebe des russischen Dichters Alexander Puschkin zu Georgien, spiegelte sich in dessen poetischen Gedichten wider welche  u.a. Nikolai Rimsky-Korsakow vertonte. Eindringlich gesungen erklangen die beiden Hymnen Auf den Hügeln von Georgien – die fliehenden Wolken verflüchtigen sich.

Das nicht vollzählige Publikum zeigte sich begeistert und wurde noch mit zwei Zugaben belohnt. Wie bereits erwähnt die Pique Dame-Arie sowie mit dem Conférencier am Flügel im Duett eine musikalische Liebeserklärung an ihre gemeinsame Heimatstadt Tblisi.

Gerhard Hoffmann

 

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