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MÜNCHEN/Gärtnerplatztheater:  Late Night – Swing-/Jazz – Klassiker

„Genial ist er noch nicht, der Maxímilian Mayer, auch nicht ausgebufft – aber sonst …!“

27.06.2020 | Konzert/Liederabende

MÜNCHEN/Gärtnerplatztheater:  26. Juni 2020 Late Night – Swing-/Jazz – Klassiker:

„Genial ist er noch nicht, der Maxímilian Mayer, auch nicht ausgebufft – aber sonst …!“

Einlassungen von Tim Theo Tinn:

Ankündigung:  Soloabend , sonst Tamino, Ferrando, Camille de Rosillon oder Knusperhexe, nachts einmal jazzig,  Klassiker  Swing- und Jazz, »Fever«, »Ain’t No Mountain High Enough«, »Cry Me A River«, »Crazy Little Thing Called Love« u.a.  George Gershwin, Carole King, Billy Paul, Roger Cicero u.a.! (Welthits)

Maximilian Mayer und Florine Schnitzel »Special Guest« (erinnert TTT an die junge Liza Minnelli)

Andreas Partilla, Klavier/musikalische Leitung

Stefan Telser, Kontrabass

Markus Steiner, Percussion

22 Uhr Beginn, das muss man wollen – alle wollten. Maximales Auditorium ausverkauft, ausgebucht, der oder das Event wurde mit Verve vernascht! Rhythmische Applauskaskaden, Manche tanzten (Platz war da, Sicherheitsabstand auch), Zugaben durch Jubel und Beifall, der „Bär“ war los, geweckt von 2 unbändigen jungen Talenten plus 3 Mann – Band.

Es war gut bis sehr gut – aus einem Guss. Musiker, Maximilian und Florine haben das, was sie tun „im Blut“! So weckt musikalischer Vortrag verinnerlichten Enthusiasmus, das nennt man dann Begeisterung aus Seelentiefen – die Stunde wird zum Moment.

Damit endet die Rezension – eigentlich. Darf man auch mal über den „Verehrungsmichel“ hinaus … keine Kritik – aber Gedanken …?

Ein kleiner Schritt zur Genialität, …? TTT sieht bei Mayer und Schnitzel (schönes Wortspiel) ein seltenes Potenzial. Aus dem Blick blieben sie unter ihren Möglichkeiten. Sie singen, tanzen – sind auf der Bühne im besten Sinne professionelle Könner – singulär und wenn sie dann noch authentisch Individuelles entwickelten?

Unterschwellige Avancen zum Publikum lauteten: „Na, gefall ich Euch?“ Der Protagonist biedert sich an, macht sich zum singenden Dienstleister. TTT’s Vorschlag: „Leute, Ihr gefallt mir! Ich zeig Euch noch Erbebendes!“ Der Dienstleister wird abgelegt, selbstbewusster Sympathieträger bleibt.

Das hat Parallelen zur Queen auf dem Klo! Fred Rai (Western-Sänger/-Reiter) mit dem TTT häufiger zu tun hatte, sagte bei jedem Auftritt (auf dem Pferd): „Leute, Ihr seid das beste Publikum meines Lebens, ich hatte noch kein besseres!“

Die Stimmen sind ausgezeichnet – gehen weit über Horizonte – und: es bleibt der etwas stereotype Eindruck eines Tenors der U singt und einer sehr guten Musical-Stimme, sie sind noch nicht unverwechselbar. Die Timbres, die charakteristischen Klangfarben und damit der Wiedererkennungswert könnten ausgeprägter sein.

TTT hat Anfang April d. J. zu dem Thema im Feuilleton Online Merker geschrieben (Keilbeinhöhle etc.). Das ist nicht allgemeingültig, hängt immer von individueller Technik und von Lehrern ab.

Grundsätzlich bleibt aber die Beobachtung, dass individuelle Timbres in alles Genres immer mit dem Weg durch die Register in den Schädelhohlräumen zu tun hat. Je schmaler diese Wege (nur vertikal) sind, desto geringer wirken eigene Klangfarben (s. Netrebko, Pavarotti, Domingo, Weikl usw.) Der Aufschwung über horizontale Wege könnte …

Mit den Welthits/Klassikern hat man sich eine Bürde, eine Hypothek geschaffen. Auch der geneigte Zuhörer hat außerordentliche Erinnerungen. So zeichnen junge Talente ihren zukünftigen Weg. („Wenn ihr das schon singt, dann folgt dem Außerordentlichen, die Ausstattung hat der „liebe Gott“ Euch gegeben!“)

… und bei dem Sujet: ein wenig Dreck, Schmutz, unanständig Verrauchtes statt „Doris Day-Reinheitsgebot“ – wäre „scho schee“ oder „schee scho“? (nur für Bayrische?) Und etwas Personenführung bei Konzerten im U-Bereich durch Dritte ist durchaus üblich – hier noch nicht angekommen.

@Alexander Moitzi                          @ Marlene Fröhlich

Fotos der Protagonisten heute erst zum Ende. TTT staunt über nette Fotos aus dem Familienalbum. Das ist also das Marketing zukünftiger Weltstars? Das sollte man dringend ändern, der Weltstar – Nimbus ist sofort nötig. (Als Karajan in Aachen noch nix war, trat er immer schon als sein eigener Sekretär auf!)

Dabei kann ich die Gärtnerplatz – Fotografen nicht empfehlen, da wurde TTT in den letzten Jahren nur enttäuscht.

Toi, Toi, Toi zu Großem!

Tim Theo Tinn 28.6.2020

TTT‘s Musiktheaterverständnis ist subjektiv davon geprägt keine Reduktion auf heutige Konsens- Realitäten, Yellow-Press (Revolverpresse) – Wirklichkeiten in Auflösung aller konkreten Umstände in Ort, Zeit und Handlung zuzulassen. Es geht um Parallelwelten, die einen neuen Blick auf unserer Welt werfen, um visionäre Utopien, die über der alltäglichen Wirklichkeit stehen – also surreal (sur la réalité) sind.

Profil: 1,5 Jahrzehnte Festengagement Regie, Dramaturgie, Gesang, Schauspiel, auch international. Dann wirtsch./jurist. Tätigkeit, nun freiberuflich: Publizist, Inszenierung/Regie, Dramaturgie etc. Kernkompetenz: Eingrenzung feinstofflicher Elemente aus Archaischem, Metaphysik, Quantentheorie u. Fraktalem (Diskurs Natur/Kultur= Gegebenes/Gemachtes) für theatrale Arbeit. (Metaphysik befragt sinnlich Erfahrbares als philosophische Grundlage schlüssiger Gedanken. Quantenphysik öffnet Fakten zur Funktion des Universums, auch zu bisher Unfassbarem aus feinstofflichem Raum. Glaube, Liebe, Hoffnung könnten definiert werden). TTT kann man engagieren.

 

 

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