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MÜNCHEN/ Bayerische Staatsoper: DER ROSENKAVALIER mit Etikettenschwindel? Premiere per Stream

24.03.2021 | Oper international

MÜNCHEN/ Bayerische Staatsoper: DER ROSENKAVALIER. Etikettenschwindel? Premiere per Livestream am 21.3. 2021

Großes Festspielhaus, Salzburg (Detail). © Thomas Prochazka

Etikettenschwindel auch in München. Diesmal sogar zwiefach: Denn am Nationaltheater verhebt sich nicht nur Barrie Kosky am Hofmannsthalschen Text, nein, man hebt auch Eberhard Klokes auf 43 bis 50 Musiker reduzierte, 2019 entstandene Partiturfassung aus der Taufe und meint, Rosenkavalier-Stimmen auf den Pulten liegen zu haben.

In München wird solches Tun, das immerhin unter der Schirmherrschaft von Strauss’ langjährigem Partner Boosey & Hawkes vonstatten geht, mit den Notwendigkeiten von »Sie wissen eh« argumentiert. Eberhard Kloke schreibt, er wollte »eine klangliche Lösung für ein Konversationsstück […] finden«. Auch sei es ihm »um eine Veränderung des Klangbildes und damit der Klangstruktur innerhalb des Orchesters sowie der Balance zwischen Bühne und Orchester« gegangen. Als bestünde irgendeine Notwendigkeit, Richard Strauss’ großartige Instrumentation verbessern zu müssen. Um den Komponisten selbst zu zitieren: »Wann i net wollen hätt, daß man’s spielt, hätt’ i’s net komponiert.«…

…München bekam mit dieser Produktion eine Stagione-Inszenierung, die sich im Repertoire bewähren soll. Das wird, fürchte ich, nicht funktionieren. Im mindesten nicht, was den Kassen­report betrifft. Betrüblich stimmt, daß auch die musikalische Seite dieses Nachmittages nicht überzeugte.
(Man ist dazu da, die Wahrheit zu sagen.)

http://www.dermerker.com/index.cfm?objectid=C508BC6D-FBB0-F791-AA613D9DA5374F84

Thomas Prochazka/ www.dermerker.com

 

 

 

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