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MINSK/ Bolschoi-Theater: EUGEN ONEGIN

15.10.2018 | Oper


Copyright: Bolschoi Theater Minsk

Minsk, Bolschoi Theater:  „Eugen Onegin“,  14.Oktober 2018

In einer schönen, dem Original entsprechenden Inszenierung konnte man am 14. Oktober 2018  eine Aufführung von Eugen Onegin auf sehr hohem künstlerischen Niveau erleben.

Ganz generell war das sängerische Niveau sehr hoch und die Rollen sowohl stimmlich als auch optisch ideal besetzt. Vladimir Gromov, groß, gutaussehend, sang mit schönem Bariton den Onegin. Die ursprünglich aus Karaganga in Kasachstan stammende Klavdiya Potemkina war eine berührende, sehr musikalische Tatjana, die zunächst Chordirigieren studiert hatte. Alexander Mikhniuk sang seine große Lenski Arie äußerst eindrucksvoll mit schönem lyrischen Tenor.

Aber ganz besonders möchte ich den Bass Andrei Valentii hervorheben, der den Fürsten Gremin gab. Er verfügt über eine herrliche Stimme, wie man sie ganz selten hört, auch kaum an den größten Theatern. Voll, rund, wohlklingend, sehr gute Tiefe, überaus edles Timbre. Dazu hochmusikalischer Vortrag. Seine Arie war der Höhepunkt des Abends.

Jedoch auch Marina Moroz als Olga, Marina Aksentsova als Kinderfrau mit eindrucksvollem, dunklen Mezzo, Svetlana Marusevich als Larina und die Herren Alexander Gelakh als Triquet, Dzmitrii Trafimuk als Saretzkii, Andrey Selyutin als Hauptmann waren sehr gut besetzt.

Besonders schön sang der aus dem Chor stammende Tenor Alexander Belkin den Vorsänger.

Die musikalische Gesamtleitung für das hervorragende Orchester und den sehr guten Chor hatte der international renommierte, im weißrussischen Musikleben eine herausragende Stellung einnehmende Dirigent Alexander Anisimov, der natürlich genau weiß, wie man den Onegin auf höchstem Niveau gestaltet.

Dementsprechend begeistert wurde diese Aufführung vom vorwiegend jungen Publikum aufgenommen.

Christoph Karner

 

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