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MARVEL’S THE AVENGERS: AGE OF ULTRON

21.04.2015 | FILM/TV, KRITIKEN

FilmPlakat Avengers~1

Ab 23. April 2015 in den österreichischen Kinos
MARVEL’S THE AVENGERS: AGE OF ULTRON
USA / 2015
Drehbuch und Regie: Joss Whedon
Mit: Robert Downey Jr., Scarlett Johansson, Chris Hemsworth, Mark Ruffalo, Chris Evans ua.

Warum nur einer allein, wenn man auch alle auf einmal haben kann? Der Eintopf aus den berühmtesten Marvel-Comic-Figuren, die (fast) alle schon als Einzelpersonen Filmhelden waren, hat bereits funktioniert – vor ziemlich genau drei Jahren kamen sie als „Avengers“ erstmals zusammen: Iron Man, Thor, Hulk, Captain America, Black Widow, Hawkeye – ein solches Aufgebot an „Guten“, dass man selbst bei einer Spieldauer von gut über zwei Stunden Mühe hat, ihnen allen Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. (Thor, der hier nicht mehr mit bösem Bruder Loki auftritt, wirkt beispielsweise ziemlich in den Hintergrund gedrängt…)

Wie schon vor drei Jahren inszeniert Regisseur Joss Whedon nach eigenem Drehbuch eine Riesen-Action-Show, die nahezu alles überdeckt – mit solcher rasender Geschwindigkeit prasseln die Kombination aus Mensch / Digitaleffekt auf den Zuschauer herein, dass man oft Mühe hat zu wissen, wo man sich gerade befindet.

Aber immerhin gibt es ein Hauptmotiv der Geschichte, das ein gedanklicher „Klassiker“ der Menschheitsgeschichte ist – Homunculus, der künstliche Mensch, heute in der Variation „der menschliche Roboter“ vielfach abgewandelt. Hier ist nun „Iron Man“ Tony Stark schuld daran, von Robert Downey Jr. auf seine obligat-ironische Art gespielt. Hulk, der, wenn er nicht gerade als riesiges grünes Monstrum auftritt, ja auch als Bruce Banner Wissenschaftler ist (Mark Ruffalo, tapsig-sympathisch), hilft ihm noch dabei, einen Roboter so mit menschlicher Intelligenz zu beseelen, dass er zum Hauptfeind werden kann: das Zeitalter von Ultron bricht an…

Film/ Avengers: Age of Ultron

Superroboter Ultron, von den Schöpfern gut gemeint, aber schlecht ausgefallen, weil er (wie üblich) nicht weniger als die Vernichtung der Menschheit plant, wird nun von allen mit allen Kräften bekämpft, wobei Black Widow in Gestalt von Scarlett Johansson höchste körperliche Wendigkeit entwickelt (nebenbei ist die Dame offenbar in Hulk verliebt!). Captain America (wie immer Chris Evans) kann nicht ganz verbergen, dass er nicht der Hellste ist, und Thor (Chris Hemsworth) hat, wie gesagt, nicht sonderlich viel zu vermelden. „Hawkeye“ (Jeremy Renner, diesmal nicht grimmig böse) bringt mit Frau und Kindern ein kleines echt-menschliches Element in die Welt der Fabelfiguren.

Film/ Avengers: Age of Ultron

Weil alle bekannten Gesichter wieder dabei sein sollen und wohl auch wollen, tauchen Samuel L. Jackson, Stellan Skarsgard oder Don Cheadle in ihren früheren Rollen wieder auf, während Paul Bettany als rotgesichtige „Vision“ neu und entsprechend unheimlich ist. Es geht nicht nur um Fantasy, es geht auch um Sci-Fi der Art, über die man sich den Kopf zerbricht – wann ist dergleichen Wirklichkeit?

Das Zentrum des Bösen befindet sich in einem düsteren Osteuropa, das „Sokovia“ genannt wird, um niemanden zu beleidigen, wo ein mächtiges Zwillingspaar (Aaron Taylor-Johnson als Quicksilver und Elizabeth Olsen als Scarlett Witch) unsere Helden wirklich in Bedrängnis bringt – sehr zur Überraschung der Kinobesucher.

Dennoch muss man keine Angst haben: Das geballte Charisma einiger der berühmtesten Comic-Figuren funktioniert natürlich, die Besetzungen sind stark, die Action ist noch stärker… da trifft man sein Zielpublikum schon punktgenau. Kein Wunder, dass schon Fortsetzungen (Plural!) fest geplant sind.

Renate Wagner

 

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