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MANNHEIM/ Nationaltheater: L’ELISIR D’AMORE. Festlicher Opernabend

10.11.2019 | Oper

Mannheim: L’Elisir d’Amore (Der Liebestrank)  Festlicher Opern Abend  9.11.2019

In einer Gala wurde am Nationaltheater Der Liebestrank von Donizetti in einer Inszenierung von Andrea Schwalbach (Bühne: Tobias Dinslage, Kost.: Anne Neuser) aus 2004 gespielt. In den beiden Hauptrollen Adina & Nemorino konnten Valentina Nafornita und Antonio Poli besetzt werden. Das Dirigat hatte Mark Rohde inne. Es gelang ihm eine ansprechende Gestaltung der sentimentalen  Opera buffa. Die besonders im 1.Akt vom Orchester sehr schmissig gespielten Teile kontrastierten mit herrlich duettierenden Flötenepisoden. Im 2.Akt war der Chor der jungen Mädchen manchmal nicht so exakt mit dem Orchester zusammen, was aber nicht weiter ins Gewicht fiel.

Die Regie verlegte das Geschehen in ein Alpenpanorama samt Abendglühen mit einem rechteckigen Pavillon im Vordergrund für Adina zum Lesen. Die Damen sind z.T. in bauschige Röcke gehüllt, besonders Gianetta, die angenehm flötende Martiniana Antonie aus dem Opernstudio. Die Soldaten und Belcore sind eher als abgetakeltes witzig in rot agierendes Theatertrüppchen dargestellt. Dulcamara ganz in schwarz hat seine Zaubermittelchen in einem enorm langen Koffer mit vielen Geheimfächern verstaut. Nemorino Antonio Poli erscheint in heller Leinenmontur, der aus Viterbo  stammende Einspringer hat ein angenehmes Tenortimbre und auch die passende, seine  Handlungen begleitende Diktion anzubieten. Seine Arie „Una furtiva lagrima“ gestaltet er höchst gefühlvoll aus. Die Adina der Valentina Nafornita kommt mit ihrer schlanken Gestalt und dem langen blaudunklen Kleid & mit Brille aber eher wie eine Diakonisse oder ein Blaustrumpf herüber. Ihr steht ein lieblicher, schon recht lyrischer Sopran zur Verfügung, den sie auch ganz schelmisch einzusetzen weiß. Den Belcore als 2.Liebhaber gestaltete Nicola Diskic mit feinen hellgetöntem Bariton und muß einsehen, daß er von Adina nur als Spielfigur benutzt wurde. Bartosz Urbanowicz gibt den gewievten Quacksalber mit schön samtigem aber eher kleinem Baßbariton.                 

Friedeon Rosén

 

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