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MANNHEIM: LA JUIVE

22.02.2016 | Oper

Mannheim: LA JUIVE am 21.2.2016

 Die Große Oper La juive von Fromental halevy hat hat sich in den Vorstellungen seit der Premiere 10.Januar (siehe NMO-Rezension) noch gesteigert und profitiert auch von den erstklassigen SängerInnen, die in ihr auftreten. Der Chor läßt allerdings bei den heiklen Auftritten im Zuschauerraum letzte Disziplin vermissen, andererseits ist die gewollte  Lärmigkeit und die extensive Verlachung der eingeschüchterten Juden gut wiedergegeben. Der neue Bürgermeister Ruggiero Jorge Lagunes tritt nicht so gespreizt judenfeindlich in Aktion wie sein Vorgänger, mimt mehr den bürokratischen Zuarbeiter bei klarem dunklem Bariton. Eine neue Note setzt Vera-Lotte Böcker mit ihrer Eudoxie. Sie ist ganz die Lustige , ihrer Sache sichere auf der Seite der Macht stehende Herrscherin. Und bringt einen druckvoll schöngefärbten Koloratursopran ein. Auch im ’spielerischen‘ Duett mit Astrid Kessler (Rachel) zeigt sie sich auf Augenhöhe mit der wieder famosen Titelrollensängerin. Ihr beider Liebhaber wird jetzt von dem jungen lyrischen Tenor Randall Bills gezeichnet. Sein smarter Tenor mit weichen Spitzentönen kann aber noch zuwachsen, steht aber so auch in großem Kontrast zu seinem Schwiegervater in spe. Dieser wurde von Roy Cornelius Smith übernommen, dessen zwar manchmal belegte Stimme sich immer wieder freisingt und dabei enormes Ausdruckspotential gewinnt. Dabei erreicht sie auch sehr zu goutierenden Power-Schmelz der die ganze Figur des Juif Eleazar in ihrer Zerrissenheit bis zum Ende einzigartig und glaubwürdig erscheinen lässt.                       

Friedeon Rosén

 

 

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