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LINZ/ ST. FLORIAN/ Brucknerfest: DOMMUSIK ST. STEPHAN MIT ANGELIKA KIRCHSCHLAGER

13.09.2015 | Konzert/Liederabende

Brucknerfest in St.Florian; Dommusik St.Stephan mit Angelika Kirchschlager am 11.9.2015

Im Rahmen des Brucknerfests 2015 traten der Wiener Domchor und das Domorchester von St. Stephan unter Markus Landerer in der Stiftsbasilika St. Florian mit Werken von Bruckner und Bruch auf. Am Solistenquartett der Brucknermesse Nr.3 in f-Moll WAB 28 nahm neben Regina Riel, Markus Miesenberger und Yasushi Hirano auch Angelika Kirchschlager teil.

Der Wiener Domchor brillierte anfangs mit drei kurzen A cappella Motetten, reife Werke aus Bruckners Wiener Zeit.

Das Domorchester spielte Max Bruchs hochromantisches Adagio,Kol Nidrei’ für Kammerorchester und Cello. Als Solist trat Florian Eggner, Mitglied des bekannten Eggner Trios, mit großem, schönem Ton auf. Das Zusammenspiel von Orchester und Soloinstrument war der Akustik des Kirchenraums überraschend gut angepasst.

Das Hauptwerk des Abends, Bruckers dritte und letzte Messe, fällt in die Zeit seiner Übersiedlung nach Wien im Jahr 1868. Die Verwandtschaft mit Bruckers großen Sinfonien wird hörbar. Die sinfonische Instrumentierung, die Kontraste in der Dynamik und die harmonische Vielfalt sind monumental, der Vokalsatz eher einfach. Lineare ,streng syllabische Melodien erinnern an Bruckers Interesse an Gregorianik. Der barocke Kirchenraum bot der Messe einen visuell und auch klanglich hervorragenden Rahmen. Zwei eindrucksvoll gesungene Fugen im Gloria und Credo verloren durch den Hall allerdings ein wenig an Konturen. Die Gestaltung der Werke durch Markus Landerer und die Leistung des Chors in Hinblick auf Intonation, Dynamik, Klarheit, von den großen Ausbrüchen zum zartesten Pianissimo war sehr eindrucksvoll und wurde vom Publikum mit Enthusiasmus aufgenommen.

Bruckner lässt in dieser Messe das Solistenquartett neben Chor und Orchester etwas zurücktreten. Bis auf ein inniges Tenorsolo ‘et incarnatus’, schön gesungen von Markus Miesenberger, verzichtet er weitgehend auf Soloauftritte der Sänger. Klangschönheit und -balance des Solistenquartetts waren ausgezeichnet.

Barbara Lee-Stoerck

 

 

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