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LINZ/Musiktheater des Landestheaters: „LOVETRAIN 2.0“ – Tanzstück von Emanuel Gat, Musik von Tears for Fears. Premiere

27.10.2024 | Ballett/Performance

Linz: „LOVETRAIN 2.0“ – Premiere im Musiktheater des Landestheaters Linz, Großer Saal, 26. 10.2024

Tanzstück von Emanuel Gat, Musik von Tears for Fears

Originalproduktion von Emanuel Gat Dance, Koproduktion: Festival Montpellier Danse 2020, Chaillot – Théâtre national de la Danse Paris, Arsenal Cité musicale – Metz, Theater Freiburg, mit der Unterstützung von Romaeuropa Festival

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Copyright: Philip Brunader/ Landestheater

Der von der Musik kommende Choreograph Emanuel Gat, 1969 in Israel geboren, hat seinen beruflichen Schwerpunkt in Frankreich gefunden. Hier entwickelte er im Jahre des viralen Unheils 2020 ein Stück, das das Leben, besonders in den relativ glücklichen 1980ern, feiern sollte. Musikalisch ließ er sich dazu von der Musik der britischen Synthiepop-Gruppe „Tears for Fears“ inspirieren, die 1981 von Roland Orzabal und Curt Smith gegründet worden war und den soundtrack des Jahrzehnts an vorderster Front mitbestimmte.

Die Linzer Produktion basiert auf den Materialien der französischen Aufführungen, mit ein paar Nacharbeiten und Rekonstruktionen (Dramaturgie: Roma Janus, Choreografische Assistenz: Michael Loehr, Sara Wilhelmsson, Kostüme: Thomas Bradley). Die Bühne, vom Choreographen selbst entworfen, ist (fast) einfach ein schwarzer Raum von maximal möglicher Bühnengröße – und das bedeutet hier im Linzer Musiktheater sehr viel Auslauf für die Tänzerinnen und Tänzer. Lediglich weit hinten läßt sich eine Reihe von kolonnadenartigen Öffnungen aufmachen, mit Hinterleuchtung, Nebeleffekten etc. Vor diesem neutralen Hintergrund wirken die außerordentlich vielfältigen, bunten und fantasiereichen Kostüme, die Bradley in mehr oder minder freier Assoziation zur Musik geschaffen hat, besonders strahlend – egal, ob man bei den einzelnen Figuren an das alte Rom, Mongolen, Barock- oder Renaissancegestalten denkt. Die karge, oft mit Gegen- und Streiflicht arbeitende Beleuchtung von Guillaume Février erzeugt über weite Strecken Effekte, wie sie Caravaggio in die Malerei eingeführt hat und die eine sehr spezielle, mitunter mystische Stimmung schaffen.

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Angelica Mattiazzi, Katharina Ilnar, Yu-Teng Huan. Copyright: Philip Brunader/ Landestheater

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Mischa Hall, Katharina Ilnar. Copyright: Philip Brunader/ Landestheater

Zu (von der Konserve abgespielten) Titeln wie „Mad World“, „Shout“, „Everybody Wants to Rule the World“ und das finale, apotheotisch präsentierte „Sowing The Seeds Of Love“ (von dem auch der Gesamttitel abgeleitet wurde) tanzen, toben, tollen, schlagen Kapriolen und fliegen Elena Sofia Bisci, Matteo Cogliandro, Ilia Dergousoff, Mischa Hall, Yu-Teng Huang, Katharina Illnar, Elisa Lodolini, Angelica Mattiazzi, Pavel Povrazník, Lorenzo Ruta, Arthur Samuel Sicilia, Hinako Taira, Pedro Tayette und Fleur Wijsman. Die so entstehenden Abläufe und Bilder sind oft atemberaubend akrobatisch, oft fällt man einem Farbenrausch anheim, aber natürlich gibt es auch Momente des Innehaltens und Reflektierens. Freilich bleibt alles auf assoziativem, abstraktem Niveau – die Gedanken werden nicht am Tablett serviert, die muß man sich schon selbst machen, wie es auch der Kostümbildner tat.

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Copyright: Petra und Helmut Huber

Begeisterter Applaus.

Petra und Helmut Huber

 

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