Online Merker Logo

Die internationale Kulturplattform

LINZ: 5 JAHRE LINZER MUSIKTHEATER

Pressekonferenz vom 4.4.2018

05.04.2018 | Themen Kultur

Linz:„Pressekonferenz 5 Jahre Linzer Musiktheater“– 04. 04.2018


Intendant Hermann Schneider, Landeshauptmann Thomas Stelzer, Geschäftsführer Uwe Schmitz-Gielsdorf © H. Huber

Der Aufsichtsratsvorsitzende der OÖ Theater- und Orchester-GmbH, Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer, lud aus Anlaß des 5. Geburtstages des neuen Musiktheaters zur Pressekonferenz. Er sieht das Landestheater Linz (LTL) insgesamt, und das Musiktheater im besonderen, mit seinen modernsten und vielfältigen Möglichkeiten im Einklang mit dem Leitbild des Landes als „Land der Möglichkeiten“. Und im übrigen scheint er der Erklärung seines Amtsvorgängers Dr. Pühringer, „Kultur kostet, Unkultur kostet mehr“ weiter die Treue zu halten, denn auch für Stelzer zählt ein hochstehendes Kulturangebot als wichtiger Attraktionsfaktor für die Ansiedlungen neuer Betriebe.

Dazu kommen zunehmend internationale Kooperationen, inzwischen (teils noch in Planung) von Nizza bis Oslo, von Großbritannien bis nach Ostasien und die weltweite Werbung durch Tourneen des Brucknerorchesters. Bei einer Gesamtauslastung (incl. Sprechtheater) von 85 % in den letzten 5 Jahren und steigenden Abonnementzahlen, das bei einem hohen Anteil von modernen Stücken, Uraufführungen etc., kann man definitiv davon ausgehen, daß das Publikum die Arbeit des künstlerischen Personals vollinhaltlich annimmt. Die Eintrittspreise sollen gleich bleiben.

Details (auch in Form einer sehr gründlichen statistischen Broschüre) kamen dann vom kaufmännischen Direktor,Uwe Schmitz-Gielsdorf, der speziell auf die Kooperationen verwies, die erst durch die international Aufmerksamkeit erregende technische Qualität des neuen Baues zustande gekommen seien; auch nach innen wirken natürlich die wesentlich verbesserten Probemöglichkeiten, und endlich ein Graben, der auch Wagner und Strauss in voller Orchesterpracht aufzuführen gestattet, was auch zu 20 zusätzlichen Stellen im Brucknerorchester geführt hat. Der Kostümfundus (aktuell ca. 3.700 Positionen) ist nicht nur für Eigenproduktionen eine große Hilfe, sondern versorgt auch zahlreiche Amateur- und Kleinbühnenproduktionen im Umkreis.

Mit den jetzt rund 345.000 Besuchern pro Spielzeit (vor dem April 2013 235.000) ist auch der Aufwand für Werbung und Publikumsbetreuung gestiegen. Gesamt hat das LTL in den letzten 5 Jahren 1,587.091 Besucher aus Österreich gehabt (davon 1,481.927 aus OÖ, 54.865 aus NÖ, 29.429 aus W), 113.387 aus dem Ausland sowie 179.631 ohne Zuordnungsmöglichkeit – also kommen wir 1,9 Millionen nahe! Die besucherzahlenseits erfolgreichsten Produktionen waren in der Oper „Die Zauberflöte“ (2013/14, 36.419 verkaufte Karten in 38 Vorstellungen, 96,8 % Auslastung) vor „Hänsel und Gretel“ und „Tosca“; das bestbesuchte Musical war „LesMisérables“ (2014/15, 99,6 %), im Tanztheater war „Der Nußknacker“ (2014/15) mit 98,1 % Auslastung = 23.801 Karten der Spitzenreiter.

Und wie schaut die finanzielle Deckung aus? Der Umsatzerlös der GmbH hat sich auf ca. 22 % stabilisiert (Musiktheater alleine 25.9 %); noch 2012/13 lag der Wert bei knapp 12 %– im Vergleich dazu deutsche Mehrspartenhäuser, auch in größeren Städten 13 – gut 19 %.

Intendant Hermann Schneider hat schon als Kind von der großen Wunsch- und Phantasiemaschine Theater geträumt und hier in Linz, auch dank großartiger Arbeit seines Vorgängers, eine ideale Erfüllungsmöglichkeit gefunden. Er kennt die hohen Erwartungen des Publikums und der Politik und will diese auch weiterhin erfüllen, ohne die eigen Linie zu verraten – Bekanntes wie Seltenes und Avantgarde, auf höchstem Niveau umgesetzt. Die erhöhte internationale Sichtbarkeit des Landestheaters ist natürlich auch den Künstlerinnen und Künstlern zu danken – aber das heißt nicht, daß bis 2013 schlecht gearbeitet worden wäre, nur das Umfeld für diese Leistungen sei eben deutlich besser geworden, wobei er besonders die Musicalsparte hervorhob. Am Status als innovativer Spitzenstandort will er weiter arbeiten.

Helmut Huber/Linz

 

Diese Seite drucken