LECH AM ARLBERG: 12. LECH CLASSIC FESTIVAL – Eröffnungsgala am 5. August 2024
Das Konzerthaus. Foto: Klaus Billand
Erstklassiger Gesang junger Künstler!
„Es ist nun so weit!“ Das steht über der Grußbotschaft der Veranstalterin des Lech Classic Festivals vom 5. bis 11. August 2024, Marlies Wagner, und hat eine tiefere Bedeutung als es klingen mag. Nachdem man in der Kirche der Gemeinde begonnen hatte, dann in den ansprechenden, aber akustisch unzureichenden Sportsaal gewechselt war, konnte man nun endlich in dem neuen eleganten, holzgetäfelten Konzertsaal der Gemeinde Lech am Arlberg die 12. Ausgabe des Festivals feiern. Es ist eine Übersiedlung in eine „neue musikalische Heimat“, wie Frau Wagner weiter schreibt, denn mit 12 Jahren Geschichte kann sich das Lech Classic Festival durchaus auch als „beheimateter“ Beitrag zum Lecher Kulturleben verstehen. Dabei wurde der erste Schritt in die neue Heimat des Konzertsaales „Lechwelten“, der seinen gut passenden Namen nach einer Ausschreibung unter Schulklassen der Gemeinde erhielt, schon Ende Juni gesetzt. Da führte man hier unter dem Dirigat der Musikalischen Studienleiterin des Lech Classic Festivals, Kamila Akhmedjanova, eine eigene Produktion von Mozarts „Zauberflöte“ für Kinder auf – es wurde ein ganz großer Erfolg!
Die Künstler und Künstlerinnen. Foto: Dietmar Hurnaus LZT
Die „Eröffnungsgala“, die ihren Titel in der Tat voll verdient hat, wurde von Bürgermeister Gerhard Lucian eröffnet. Die junge Künstlerschar, die an diesem Abend unter der einfühlsamen Hand von Dirigent Tetsuro Ban, der wieder das brillant aufspielende Lech Festival Orchester leitete, war von beeindruckender und international relevanter Qualität. Die Sopranistinnen Jennifer O’Loughlin, Slávka Zámečníková und Uliana Alexyuk, die Mezzosopranistin Štépánka Pučálkova, der Tenor Pavel Kolgatin, der Bariton Michael C. Havlicek, der Bassbariton Jochen Kupfer sowie der Bass Peter Kellner sangen zunächst Arien und Duette aus Opern von Giuseppe Verdi, Gaetano Donizetti, Richard Wagner, Georges Bizet, Charles Gounod, Léo Delibes und Jacques Offenbach.
Nach der Pause gab es dann einen bunten Reigen aus Operetten von Johann und Josef Strauss. Es war bemerkenswert zu erleben, wie gut Chefdirigent Tetsuro Ban und das Orchester harmonieren und – auch unter der Souveränität der Konzertmeisterin Kristina Šuklar – zusammenspielen. Es bedarf nur weniger Blicke und Zeichen Bans, um immer wieder große musikalische Momente, zumal in den Orchesterstücken wie den drei Polkas der Strauss-Dynastie oder der Zwischenaktmusik aus „Les Contes d’Hoffmann“, zu erzeugen. Diese Harmonie strahlte auf alle Mitwirkenden große Ruhe und Sicherheit aus.
Mezzosopranistin Štépánka Pučálkova. Foto: Dietmar Hurnaus LZT
Es waren fast durchgängig erstklassige gesangliche Leistungen zu hören, so das Blumenduett aus „Lakmé“ und die Barcarole aus „Les Contes d’Hoffmann“ von Slávka Zámečníková und Štépánka Pučálkova oder die Diamantenarie aus „Les Contes d’Hoffmann“ von Jochen Kupfer und die Serenade des Méphistophélès von Peter Kellner aus der Oper „Faust“.
Peter Kellner. Foto: Dietmar Hurnaus LZT
Das Publikum war schlicht begeistert und forderte eine Zugabe, eine Wiederholung des Finales der Operette „Die Fledermaus“, „Im Feuersturm der Reben“. Sie wurde spontan und von den ebenfalls sichtbar begeisterten Sängern und Sängerinnen gegeben. Ein großer Abend für das Lech Classic Festival, das in diesem Jahr auch wieder eine eigene semi-szenische Opern-Version zeigen wird, Mozarts „Così fan tutte“ am 10 August. Wer kann, sollte kommen!
Schlussapplaus (Ausschnitt). Foto: Klaus Billand
Klaus Billand