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LANGENZERSDORF/ Museum/NÖ: „HORTENSIA – Ausstellung der Bildhauerin (bis 18.12.2016

01.10.2016 | Ausstellungen

Ausstellung der Bildhauerin Hortensia

im Langenzersdorf-Museum (Vernissage: 1. 10. 2016)

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Kompakte Figur in Marmor, das Titelblatt der Einladung zur Ausstellung von Hortensia . Copyright: Peter Fussy

In Langenzersdorf fand am 1. Oktober 2016 im Museum (dem ehemaligen Hanak-Museum) die Vernissage zur Ausstellung „Hortensia – Form und Raum“ statt, in der Skulpturen und Zeichnungen der aus der Steiermark stammenden und international bekannten Künstlerin gezeigt werden.

Hortensia, die an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Fritz Wotruba studierte und deren Werke sich in vielen öffentlichen und privaten Sammlungen befinden, hatte zeit ihres Lebens zahlreiche Ausstellungen in der ganzen Welt (neben Wien und ihrer Heimatstadt Graz u. a. in Düsseldorf, Prag, Sarajevo, Zadar, Bratislava, Kairo, Washington, Moskau), wobei sie auch durch ihre vielen Publikationen (Buch-Kataloge etc.) in verschiedenen Sprachen international bekannt wurde.

Die Begrüßung der Besucherinnen und Besucher am 1. Oktober 2016 nahm Dr. Helmuth Schwarzjirg, der Obmann des Museumsvereins Langenzersdorf, vor, ehe der Museumsleiter Mag. Gregor-Anatol Bockstefl auf die große Bedeutung des Museums in Niederösterreich einging und die expressive Kunst der Skulpturen von Anton Hanak über die archaische Kunst von Fritz Wotruba bis zur formal-figurativen Kunst von Hortensia hervorstrich.

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Mag. Gabriele Stöger-Spevak sprach ausführlich und kompetent zum Werk der Künstlerin (Foto: Peter Fussy)

Nach diesen Grußworten sprach Mag. Gabriele Stöger-Spevak, die Kuratorin der Fritz Wotruba-Privatstiftung, ausführlich und kompetent zum Werk der Künstlerin, wobei sie näher auf ihre Ausbildung bei Prof. Josef Pillhofer und Fritz Wotruba einging, dessen letzte Schülerin Hortensia war. Sie erwähnte auch ihre Ausstellungsserie unter dem Titel „Form und Figur“, die von 2002 bis 2010 unter anderem in Washington, Moskau und Burg Deutschlandsberg gezeigt wurde. Dieses Konzept wurde 2014 erweitert und unter dem Titel „Form und Raum“ weitergeführt und ist nun auch im Museum Langenzersdorf zu sehen.

„Ihre bildhauerische Arbeit steht in der Tradition der klassischen Moderne. Sie schafft moderne klassisch-figurative Arbeiten, die sich durch Formreduktion und Strenge, fallweise Archaik, absolute technische Sicherheit und volle Beherrschung der künstlerischen Mittel auszeichnen. Ihr Oeuvre ist eine wichtige Position österreichischer figürlicher Bildhauerei“, führte die Rednerin aus, wobei sie ihre Worte dem Publikum anhand der ausgestellten Skulpturen noch verdeutlichte.  „Zentral geht des der Künstlerin um die Form. Sie sucht und findet die einfache Form zur Darstellung der menschlichen Figur, Architektur und Landschaft. Immer ist die Form das zentrale Thema von Hortensia und Ausgangspunkt ihrer künstlerischen Arbeit.“

 Mag. Stöger-Spevak erwähnte zudem das „Bildnerische Alphabet“, eine Zusammenfassung von 24 Winkelverbindungen, die aus der Kombination einer senkrechten, waagrechten oder schrägen Linie gebildet werden. „Die Voraussetzung für Hortensias künstlerisches Arbeiten sind dementsprechend Strenge, Planung und Ordnung. Sie sieht ihr Ziel darin, das Abstrakte, die Landschaft und Natur auf der Grundlage von geometrisch-architektonischen Konstanten zu verbinden.“ Bei einem kurzen Rundgang durch den Ausstellungsraum versuchte sie schließlich, dem Publikum die Harmonie und Sinnlichkeit von Hortensias Arbeiten anhand der ausgestellten „Karyatide“ und des liegenden Torsos „Kompakte Figur“ aufzuzeigen, ehe sie noch auf die zahlreichen Zeichnungen und Aquarelle einging. „Die Form zu finden für die sinnliche Existenz der Natur, der Architektur, der Landschaft – das ist auch bei der Zeichnung das Ziel der Künstlerin.“ Dazu ein Zitat von Hortensia: „Erdig, zentriert, maßvoll und sinnlich sollen meine Werke sein.“

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Die neuen Räumlichkeiten des Museum in Langenzersdorf boten für die Ausstellung der Bildhauerin Hortensia einen schönen Rahmen (Foto: Peter Fussy)

 Schließlich eröffnete Mag. Andreas Arbesser, der Bürgermeister der Marktgemeine Langenzersdorf, die Ausstellung, wobei er seiner Freude Ausdruck verlieh, dass mit Hortensia eine Künstlerin ihre Werke zeigt, die eine Generationenfolge von Hanak und Wotruba bildet. Eine Skulptur von ihr wäre wohl eine Bereicherung für das Museum. „Sollten Sie beim Abbau der Ausstellung eine Skulptur vergessen, hätte ich nichts dagegen“, meinte der Bürgermeister humorvoll.

 Zwischen den Reden und danach gab es musikalische Einlagen von Funky Jazz Lounge & Hans Lechner (Saxophon), einer Musikerband aus Bad Gams, wo Hortensia im Mai 2016 ihr Skulpturenhaus feierlich eröffnete (Online-Merker berichtete damals ausführlich!). Nach 21:30 gab es noch eine Lesung des Dichters Christian Teissl aus seinen Lyrik- und Prosa-Werken.

Udo Pacolt

 PS: Die Ausstellung „Hortensia – Form und Raum“, deren Vernissage im Rahmen der „ORF-Lange Nacht der Museen“ stattfand, wird in Langenzersdorf bis 18. Dezember 2016 zu sehen sein.

 

 

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