LA VALLETTA/MALTA: Das Königliche Opernhaus im Januar 2019
Foto: Klaus Billand
Als ich auf meinem Flug von Wien nach Luxemburg am 20. Januar einen dreistündigen Aufenthalt in der Hauptstadt Maltas, La Valletta, hatte, nutzte ich diesen, um einen längeren Spaziergang durch die wirklich beeindruckende Altstadt zu machen. Ich hatte keine Idee, aufgrund mangelnder Vorbereitung aus Zeitgründen, dass ich da auch auf ein altes Opernhaus stoßen würde. Das wurde dann ein denkwürdiger Moment.
Foto: Klaus Billand
Ich stand vor einer Ruine mit einigen stehen gebliebenen antiken Säulen und sah im völlig zerstörten Innenraum profane hellgrüne Plastikstuhlreihen. Offenbar spielte man hier im Sommer Opern-Air-Theater. Ich fragte ein älteres maltesisches Ehepaar, was es mit der Oper auf sich habe und musste erfahren, dass die Deutschen bei Luftangriffen bei der Belagerung Maltas im 2. Weltkrieg im April 1942 die Königliche Oper praktisch ganz zerstört hatten. Der Herr meinte – so nett – „Das ist Vergangenheit, heute sind wir Freunde!“ Und es war ernst gemeint. Ein dann auch wieder schöner Moment! Das Königliche Opernhaus von La Valletta mit 1055 Sitz- und 200 Stehplätzen wurde nach fünfjähriger Bauzeit 1866 fertiggestellt. Schon 1873 war der Innenraum einmal fast ganz abgebrannt. Der Architekt war derselbe, der auch das Königliche Opernhaus Covent Garden in London entworfen hatte.
Foto: Klaus Billand
Foto: Klaus Billand
Ich kam auch beim leider geschlossenen, aber natürlich in äußerst begrüßenswerter Restauration befindlichen, völlig unscheinbar in einer engen Gasse liegenden Teatro Manoel vorbei. Mit dem Manoel besitzt Malta seit 1732 ein Theater, das heute als das drittälteste bespielte Haus der Welt gilt (Wikipedia). Wegen steigenden Interesses im 19. Jahrhundert an der Oper wurde es als zu klein befunden. Somit entstand das Königliche Opernhaus, dessen Reste heute ein trauriges Dasein fristen. Dazu diese Bilder.
Teatro Manoel La Valletta (aus einem Plakat fotografiert). Foto: Klaus Billand
Dr. Klaus Billand