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« LA SYMPHONIE DES OISEAUX» – Shani Diluka, Geneviève Laurenceau, Les Chanteurs d’Oiseaux – Kammermusik für Klavier und Violine mit « echtem » Vogelgezwitscher; Mirare CD

03.03.2017 | cd

« LA SYMPHONIE DES OISEAUX» – Shani Diluka, Geneviève Laurenceau, Les Chanteurs d’Oiseaux – Kammermusik für Klavier und Violine mit « echtem » Vogelgezwitscher; Mirare CD

 Musikmärchen mit Flügelschlag

 Veröffentlichung : 17. März 2017

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 Haben Sie schon einmal etwas von Sägelschnäblern, Rotschenkeln, Zilpzalps Regenpfeifern oder Sommergoldhähnchen gehört? Nein? Dann wird es Zeit. Auf ihrer neuesten CD mit dem Titel „Symphonie der Vögel“ präsentieren die französischen Musikerinnen Shani Diluka (Klavier) und Geneviève Laurenceau (Violine) 17 Kompositionen oder Auszüge daraus, die auf irgendeine Art und Weise durch unsere gefiederten Freunde inspiriert sind. Aber halt! Das ist noch  nicht genug. Gemeinsam mit den ganz und gar außergewöhnlichen Herren Jean Boucault und Johnny Rasse (sie bilden das Ensemble „Les Chanteurs d’Oiseaux“) entstand ein hoch imaginiertes Programm „zwischen notierter Partitur und Improvisation.“ Wie Zerbinetta in „Ariadne auf Naxos“ finden sich die „Vogelsänger“ in jede Situation und improvisieren an für sie passenden Stellen zum Spiel des Klaviers und der Violine veritable Pfeifkonzerte. Die beiden Franzosen beherrschen mit rein stimmlichen Mitteln Imitationen von Tausenden weltweit vorkommenden Vogellauten. Kein Instrument hilft bei den waghalsigen Trillern und verspielten Gesängen. Das klingt anfangs etwas drollig, aber Zusatzeffekte vor Noten kennt man ja schon nicht zuletzt bei diversen Opernaufnahmen etwa von René Jacobs oder beim Ring des Nibelungen unter Solti.

Das Wort Symphonie mag allenfalls irreleiten, weil es keinen kompositorisch strukturellen Zusammenhang zwischen den hier eingespielten, eher kurzen Stücken aus der Feder folgender Komponisten gibt:

Antonin Dvorak (Waldesruhe Op. 68), Robert Schumann (Auszug aus den Waldszenen Op. 82, „Vogel als Prophet“), Camille  Saint-Saens (Auszug aus dem Karneval der Tiere „Le cygne“ Der Schwan), Enrique Granados (Auszug aus „Goyescas“, Das schöne Mädchen und die Nachtigall), W.A. Mozart (Die Zauberflöte, „Der Vogelfänger bin ich ja“), Ralph Vaughan Williams („The lark ascending“, die aufsteigende Lerche), Edvard Grieg („Petit oiseau“), Jean-Philippe Rameau („La poule“ aus dem III. Buch Cembalostücke), Georges Perlman (A Birdling sings), P.I. Tchaikovsky („Tanz der kleinen Schwäne“ aus der „Schwanensee), Igor Stravinsky („Berceuse“, Wiegenlied, Auszug aus dem „Feuervogel“), Franz Liszt („Saint Francois d’Assise“, Auszug aus der Vogelpredigt), Pablo Casals („Le chant des oiseaux), Olivier Messiaen („Le quatuor pour la fin du temps“). Neben den eingangs zitierten „freislichen Lallern“ haben beim beherzten kammermusikalischen Spiel auch u.a. Amseln, Nachtigallen, Grasmücken, Buchfinken, Silbermöven, ein Waldkauz, eine Kohlmeise, ein Japanbuschsänger und ein Gimpelmännchen ihren großen Auftritt.

Nicht nur für Ornithologen eine herzerwärmende CD, zumal auch die Bearbeitungen für Klavier und Violine bei exzellenter Aufnahmequalität des Dargebotenen durchaus gelungen sind.

Dr. Ingobert Waltenberger

 

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