KRISTIN LEWIS: Ein Gewinn für die Opernwelt!
Barbara Lee-Störk und Elena Habermann sprachen mit der Sopranistin am 5.4.2017 in der Galerie des „Online-Merker“
Kristin Lewis. Copyright: Barbara Zeininger
Sie ist nicht nur eine wirklich ganz großartige Künstlerin, sondern auch eine Dame mit viel menschlicher Verantwortung für karitatives Denken und Umsetzen. So gründete sie vor drei Jahren eine Foundation für junge begabte Künstler um sie bei der musikalischen Ausbildung zu unterstützen. Dabei werden in Europa und den USA je fünf begabte Musiker pro Jahr gefördert. Damit kann sie das zurückgeben, was sie doch eigentlich so leicht bekommen hat.
Dafür hat sie viele befreundete Lehrer gefunden, die einmal der angehenden Künstlerin die Basis einer guten Technik vermittelten. Das ist für alles das größte Fundament, ohne dem geht gar nichts. Dann erst kann die Interpretation in Angriff genommen werden. Ebenso muss auch jeder lernen, mit sich selber ehrlich sein, Kritik, speziell im Unterricht zu akzeptieren, natürlich nur wenn sie helfend und nicht neidvoll böse ist.
Kristin Lewis stammt aus einer sehr musikalischen und musikbegeisterten Familie, in der auch alle Familienmitglieder aktiv musizieren., Da die Mutter Pastorin ist, war die Basis natürlich Kirchenmusik. So waren die Studien hauptsächlich klassisch ausgerichtet aber auch immer mit dem Blick auch auf Musical und Folkmusik. Ihre Geschwister spielten alle Instrumente, ermutigt von den Eltern zu weiteren Studien. Kristin wollte zum Erstaunen aller aber nur singen und erklärte, dass dies ihr absoluter Lebenstraum ist. Aus der reichhaltigen Schallplattensammlung ihrer Eltern hat sie dann immer wieder Maria Callas und natürlich viel Leontine Price gehört, sie auch als Vorbild genommen, was aber nicht heißen soll, die Künstlerinnen zu imitieren. Das wäre ein sehr großer Fehler. Die Stimme ist ein lebendes Instrument, das heißt auch, dass jede Stimme anders ist. Man kann sich daher von großen Vorbildern nur Anregungen holen.
Als sie in Amerika mit dem Studium begann, wollten sie alle Professoren zum Mezzosopran ausbilden. Sie fühlte sich damit nicht richtig gut und startete die Übersiedlung nach Europa. Da kam sie dann zu Carol Byers, einer Exsopranistin, die mit viel Liebe und ohne jede Eifersucht junge Talente mit unendlicher Geduld fördert. Aus der „Mezzostimme“ wurde in kürzester Zeit ein strahlender „Spintosopran“. Seither ist Kristin Lewis eine der gefragtesten Sängerinnen an den größten Bühnen, speziell als Aida und Amelia („un ballo in maschera“). Zur Zeit ist allerdings ihre liebste Rolle die Elisabetta di Valois.
Als Lieblingsdirigenten nannte sie sofort Zubin Mehta, mit dem sie schon sehr schöne und große Projekte erarbeiten durfte, wie die „2. Mahler“ oder die „Vier letzten Lieder“ von Richard Strauss die sie im Dezember diesen Jahres in Peking singen wird.
In Österreich sang sie nicht nur an der Wiener Staatsoper die Aida, sondern auch bei den Festspielen St. Margarethen im Steinbruch (Burgenland) in der Ausstattung von Manfred Waba, also noch im Gründerteam dieses Festivals. Und wieder wird sie in einem Bühnenbild von Waba als Aida auftreten. Mit Placido Domingo am Pult ist sie die Aida in einigen Fußballstadien für einen großen Klassik Event. Dieses Unternehmen sollte ja bereits 2017 starten, es ergaben sich aber einigen logistische Probleme des Aufbaues und auch des Transportes der monströsen Bühnenbilder. (Manfred Waba baut immer mit schönster Gigantomie.) In Wien wird man diese Aida in der Allianz Arena erleben können.
Kristin Lewis als Amelia in Verdis „Maskenball“, eine Rolle, die sie im April 2017 in Wien singen wird. Foto: Teatro Parma
Kristin Lewis hat bereits an allen großen und wichtigen Opernhäusern des Erdballs gesungen. Demnächst ist sie als Leonora im Trovatore in Gran Teatre del Liceu in Barcelona zu erleben. Der Herbst 2017 führt sie nach Asien mit Aida in Hongkong,
Sie hat aber nicht nur Verdi und andere italienische Rollen im Repertoire, gerne ist sie „Donna Anna“ in Don Giovanni, und Modernes hat sie auch studiert, sowie die „Schwester Rose“ in Jake Heggies „Dead man walking.“
Kristin Lewis. Copyright: Barbara Zeininger
Kristin Lewis kommt aus Little Rock/Arkansas und lebt nun sehr gerne in Wien. Neben ihrer Tätigkeit als Künstlerin und Förderin junger Talente hat sie auch ein großes Herz für Tiere