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Kölner Oper stellt neuen Intendanten und neuen Spielplan vor

12.04.2022 | Feuilleton

Kölner Oper stellt neuen Intendanten und neuen Spielplan vor

Von Andrea Matzker und Dr. Egon Schlesinger

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Oper Köln-Spielzeitvorstellung. Hein Mulders. Foto: Andrea Matzker

Der zukünftige Kölner Opernintendant Hein Mulders, gegenwärtig noch in Essen in einer Dreifachposition, seine positive Ausstrahlung, seine gute Beziehung zum Kölner Generalmusikdirektor Francois-Xavier Roth, sein profundes Wissen und vor allem seine große Begeisterung für die Materie lassen hoffen und wecken ein wenig Neugierde und Lust, wieder einen Fuß in die Kölner Oper zu wagen, selbst wenn es „nur“ im Staatenhaus sei! Dies begründet er im Übrigen auch damit, dass die Trojaner ideal gerade dafür seien, da deren Inszenierung die Möglichkeiten eines üblichen Opernhauses sprengen würde. Also geradezu ein Plädoyer für das Staatenhaus. Nicht nur als ausgebildeter – wenn auch zur Zeit nicht praktizierender – Pianist bringt er langjährige Erfahrung auf allen Gebieten mit, über die ein Allround-Intendant verfügen sollte. Als profilierter Castingspezialist verfügt er über hervorragende internationale Beziehungen, die jederzeit abrufbar sind und auch bei der Besetzung des kommenden Spielplans extrem hilfreich waren. Dazu kommt ein nicht zu unterschätzendes Plus, dass man weder erwerben noch erlernen kann, nämlich eine einnehmende, herzliche und äußerst kommunikative Persönlichkeit.

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GMD Francois-Xavier Roth. Foto: Andrea Matzker

Zusammen mit dem Generalmusikdirektor hat er ein anspruchsvolles, reichhaltiges Programm für die nächste Spielzeit 2022/23 aus dem Boden gestampft und vorgestellt. Es ist davon auszugehen, dass viele “verlorene Schafe“ und ehemals begeisterte Opernanhänger Kölns aufgrund seiner positiven Ausstrahlung und der damit verbundenen angenehmen Atmosphäre wieder zurück in die Gefilde der Oper finden. Vielleicht gelingt es ja nun, den ehemaligen, international hervorragenden Ruf der Kölner Oper mit dieser frischen Energie und Kreativität zurückzuerobern. Unter der Ägide von Michael Hampe erlangte die Kölner Oper mit dem Mozartzyklus in Zusammenarbeit mit Jean-Pierre Ponnelle über die Carmen mit Sir John Pritchard bis zu der geschichtsträchtigen Aufnahme von Hoffmanns Erzählungen absoluten Weltruhm. Das italienische Fach im kommenden Spielplan wird vertreten von Luisa Miller und der Cenerentola. Besonders die Barockliebhaber dürfen sich freuen auf Giulio Cesare von Händel, bereits damals unter Hampe mit Xerxes ein Highlight in Köln. Alle mit großartigen Sängern besetzt, unter international anerkannter musikalischer Leitung und mit bewährten Regisseuren. Dabei legt Mulders Wert auf einen Mix aus Stars und Newcomern. Das bisherige Kölner Ensemble wird er vorerst nicht antasten, lediglich der persönliche Stab mit Operndirektor und Dramaturg wird ausgetauscht.  (Sämtliche Premieren und Produktionen mit ihren Daten sind im Internet einsehbar.) Am 1. September 2022 beginnt die Amtszeit des neuen Intendanten.

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OB Henriette Reker, der zukuenftige Intendant Hein Mulders. Foto: Andrea Matzker

 

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