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KÖLN/Wallraf-Richartz-Museum und Fondation Corboud – Feierliche Grundsteinlegung für den Erweiterungsbau

22.10.2025 | Ausstellungen

Wallraf-Richartz-Museum und Fondation Corboud – Feierliche Grundsteinlegung für den Erweiterungsbau

Von Andrea Matzker und Dr. Egon Schlesinger

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Wallraf Richartz-Museum. Der Ort der Grundsteinlegung vor dem Museum vor der Zeremonie. Foto: Andrea Matzker

25 Jahre lang hat die Stadt Köln darauf gewartet: Endlich geht es los mit dem Erweiterungsbau des Wallraf-Richartz-Museums. Fast auf den Tag genau nach 170 Jahren. Damals, am 3. Oktober 1855, wurde der erste Grundstein zum Wallraf-Richartz-Museum an der Minoritenkirche gelegt, gleichzeitig zur Aufrichtung der Kreuzblume am Dom und zur Erbauung der ersten festen Rheinbrücke von Köln. Oberbürgermeisterin Henriette Reker erhielt als einzige einen originalen Stein des neuen Museumsanbaus, einen sogenannten Wasserstrichziegel, als Geschenk überreicht, zunächst als Dank für ihre unablässige, jahrelange Unterstützung und Ermutigung zur Realisierung dieses Projektes, und zugleich als Abschiedsgeschenk, damit sie demnächst in Ruhe und Muße die Museen genießen könne, denn diese Grundsteinlegung war ihr letzter offizieller Akt als Kölner Oberbürgermeisterin. Auch fast auf den Tag genau, am 22. Oktober 2015, wurde sie in ihr Amt gewählt. Sie „freut sich bereits auf den Tag, wenn Impressionisten in neuem Licht erstrahlen“. Angeblich soll das Gebäude im Jahre 2027 fertig gestellt sein. Für Mitte 2028 ist die Eröffnung geplant.

Der Vorsitzende des Stifterrates, Peter Jungen, ermahnte die Stadt Köln und ihre Bürger vehement, dass sie in Zukunft die Leistung der Stifter mehr anerkennen und würdigen sollten. Sie müssten „lernen, mit Geschenken umzugehen“. Ohne die bedeutenden und großzügigen Schenkungen der Stifter stünden die Museen Kölns nicht so gut da! Außerdem solle bei derart komplexen Bauvorhaben immer ein externer Projektmanager hinzugezogen werden. Architekt Christoph Gantenbein berichtete, dass der Spatenstich zu den Aushubarbeiten bereits im Mai 2024 stattgefunden habe. Normalerweise würde die Grundsteinlegung stattfinden, wenn der tiefste Punkt der Baustelle erreicht sei. Daraufhin erfolgt das Richtfest mit dem fertig gestellten Dachstuhl und der Grundstruktur des Hauses. Und zum Abschluss wird zur Einweihung das Haus an den Besitzer übergeben.

Nach Ansprachen des Museumsdirektors, der Oberbürgermeisterin, des Vorsitzenden des Stifterrates und des Architekten wurde gemeinsam die Zeitkapsel mit den üblichen Utensilien, wie einem Satz aktueller Euro-Münzen, diversen Exemplaren der Tagespresse etc., gefüllt. Anschließend zog die Gesellschaft auf die Baustelle, um den symbolischen Grundstein zu legen. „Symbolisch“ deshalb, weil er nicht der tiefste Punkt der Baustelle sein wird, da Pfähle in die Erde getrieben werden müssen, um das römische und mittelalterliche Bauwerk darunter zu schützen. Ursprünglich waren dort u. a. eine römische Hafenmauer und ein Stadttor.

Der Neubau verschafft dem Museum 1000 Quadratmeter zusätzliche Ausstellungsfläche auf drei Etagen und soll die Sammlung Corboud aufnehmen, die mehr als 170 Gemälde von Künstlern wie Monet, Renoir, Cézanne und Gauguin umfasst. Gérard Corboud verstarb im Jahr 2017 mit 91 Jahren. Seine Witwe Marisol Corboud konnte nicht anwesend sein. Sie wurde vertreten von Tochter Michéle Adamski. Weitere 500 Quadratmeter des Neubaus werden Platz für Büros und Ähnliches bieten. Ein unterirdischer Gang wird ihn mit dem Haupthaus verbinden. Das Projekt soll nach Angaben der Stadt circa 130 Millionen Euro inklusive Risikozuschlag kosten.

Noch bis zum 16. November 2025 wird im Foyer des Museums der Inhalt des 1953 zufällig gefundenen alten Grundsteins präsentiert. Dabei handelt es sich auch um eine Urkunde und eine Ausgabe der „Kölnischen Zeitung“.

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OB Henriette Reker und PeterJungen zeigen strahlend den Deckel der nun verschlossenen Zeitkapsel. Foto: Andrea Matzker

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Ansprache der Oberbürgermeisterin. Foto: Andrea Matzker

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Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker an ihrem letzten Tag im Amt. Foto: Andrea Matzker

Andrea Matzker/ Dr. Egon Schlesinger

 

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