Köln: Premiere im Theater am Dom vom 5.9.2024
Von Andrea Matzker und Dr. Egon Schlesinger
Auftritt Rene Heinersdorff. Foto: Andrea Matzker
Bis zum 10. November 2024 läuft die Komödie „Achtsam morden“ im Theater am Dom. Die Inszenierung basiert auf dem Bestseller-Roman von Karsten Dusse und wird von René Heinersdorff, Yael Hahn und Miguel Abrantes Ostrowski gespielt. Die Geschichte dreht sich um Björn Diemel, einen erfolgreichen Anwalt, der von seiner Frau gezwungen wird, ein Achtsamkeitsseminar zu besuchen, um seine Ehe zu retten und seine Work-Life-Balance zu verbessern. Überraschenderweise kann er das Gelernte sogar in seinem Job anwenden. Allerdings auf eine sehr unkonventionelle Weise, indem er seinen wichtigsten Klienten, einen widerwärtigen Mafiaboss, nach allen Regeln der Achtsamkeit ins Jenseits befördert und dessen Platz in der Gangsterhierarchie spielerisch einnimmt, die bösen Buben im Namen ihres Bosses gegeneinander ausspielt, was am Ende zu schaurig amüsanten Verwechslungen führt und unbedingt zu einer guten Boulevardkomödie gehört.
René Heinersdorff, Yael Hahn und Miguel Abrantes Ostrowski bieten in rasantem Tempo über 2 Stunden durchgehenden Text und gefühlt hunderte von blitzschnellen Umzügen, da sie alle mehrere Persönlichkeiten darstellen. Eine absolute Meisterleistung! Auch ist die Nähe des Strafverteidigers zu seinen Klienten und seine innerliche Umwandlung in diese Richtung hin durchaus nachvollziehbar. Zu den Tönen des Libertango von Astor Piazzolla erscheint René Heinersdorff mit einer Kreissäge auf der Bühne, um sich der Überreste des von ihm beseitigten Gangsters zu entledigen. Zwischen Schaudern und schallendem Lachen und auch Einbinden der Zuschauer, die mal vorübergehend einen abgeschnittenen Daumen in einer Tüte halten sollen, schwankt das Stück hin und her bis zum lang andauernden Schlussapplaus.
Inge Durek, die Prinzipalin des Theaters am Dom, verstarb kurz vor der Premiere. Foto: Andrea Matzker
Als die Schauspieler nach dem Stück im Foyer zur Premierenfeier vor dem applaudierenden Publikum erscheinen, bittet René Heinersdorff um Aufmerksamkeit und erklärt, dass diese Aufführung Inge Durek gewidmet ist, die vor wenigen Tagen mit 98 Jahren nach einem langen, erfüllten und ereignisreichen Leben verstorben war. Er kannte sie, seit er vier Jahre alt war, und sie war für ihn schon immer seine „Tante Inge“, die aufs Engste mit seiner Familie verbunden war, zumal auch seine Mutter zusammen mit ihr gearbeitet hatte. Inge Durek hat ihr gesamtes Leben dem Theater am Dom gewidmet und war für ihre Zielstrebigkeit, ihre Tatkraft, ihre Energie und ihr Pflichtbewusstsein bekannt. Sie war eine wunderschöne Dame, die genau wusste, was sie wollte. Und so wird sie auch allen in Erinnerung bleiben.
Schlussapplaus mit Rene Heinersdorff, Miguel Abrantes-Ostrowski und Yael-Hahn. Foto: Andrea Matzker
Schlussapplaus: Blumen für Rene Heinersdorff, Yael Hahn, -Mia Geese, Pascal Breuer und Miguel Abrantes Ostrowski. Foto: Andrea Matzker
Rene Heinersdorff und Max Schautzer. Foto: Andrea Matzker
Rene Heinersdorff und Marianne Rogee. Foto: Andrea Matzker
Andrea Matzker und Dr. Egon Schlesinger