Kölnischer Kunstverein: Ausstellung Udo Kier in Köln. „Udo is Love – Zeit ist die Sünde“
Von Andrea Matzker und Dr. Egon Schlesinger
Udo Kier. Foto: Andrea Matzker
Er kannte und kennt sie alle, noch bevor man sie kannte, von Andy Warhol über Rainer Werner Fassbinder, Madonna oder Keanu Reeves bis Banksy, über dessen wahre Identität er selbstverständlich schweigt. Kölns bekanntester Weltstar (nach Nico und mit Benedikt Taschen) war sichtlich gerührt über die umfassende, liebevoll zusammengestellte und große Ausstellung über sein Filmschaffen im Kölnischen Kunstverein. Aus Anlass seines bevorstehenden 80. Geburtstages am 14. Oktober 2024 wurden Exponate aus unzähligen Archiven zusammengetragen, die dem Besucher bis zum 18. Dezember erlauben, sich von 1 Stunde bis zu einem ganzen Tag in der Ausstellung aufzuhalten, da viele der Auftritte Udo Kiers filmisch belegt und anzuschauen sind, darunter auch der einzige Film, in dem er Regie führte.
Kölnischer Kunstverein: Ausstellungseröffnung Udo Kier. Foto: Andrea Matzker
Die Vorbereitungen zu dieser umfangreichen Exposition dauerten mehr als drei Jahre und zeigen Arbeiten vom Beginn seiner Karriere bis zu seinem Auftritt als Avatar, seinem derzeit aktuellen Projekt. Während der Ausstellungszeit läuft parallel ein Filmprogramm im Kino des Kölnischen Kunstvereins, im Filmpalast und im Filmhaus, das über 20 Filme mit Udo Kier zeigt. Am 30. September wird er sich im Kölner Rathaus ins Goldene Buch der Stadt eintragen und anschließend wieder zu seinem Wohnort Palm Springs reisen, bis er Ende Oktober zu weiteren Ehrungen nach Köln zurückkommen wird. Scherzhaft meinte er bei der Ausstellungseröffnung im Kölnischen Kunstverein: „Die Preise oder Ehrungen hätte man mir auch gerne schon etwas früher überreichen können, als ich noch etwas fitter war.“
Udo Kier. Foto: Andrea Matzker
Wer nun glaubt, der Ruhm sei ihm zu Kopf gestiegen, der irrt. Bei der gut besuchten Ausstellungseröffnung zeigte er sich kein Mal ungeduldig oder äußerte, wie das gerne andere seiner Kollegen tun, keinerlei zickige Bemerkungen oder irgendwelche Meckereien. Auch ist er völlig uneitel und vertraut den Fotografen, dass sie ihn automatisch von seiner besten Seite aufnehmen, ohne dass er irgendwelche Aussprüche wie „Jetzt ist aber Schluss!“ oder „Nur kein Blitzlicht!“ oder „Nicht aus der Nähe!“ oder „Nur im Profil von links!“ etc. von sich gibt. Höflichst, aber bestimmt bedankte er sich für die schöne Ausstellung, freut sich, wieder in Köln zu sein und beendete seine Ansprache lächelnd mit den Worten:
„I am a lucky man, und nun hätte ich gern ein Glas Wein!“
Andrea Matzker und Dr. Egon Schlesinger
Kölnischer Kunstverein. Ausstellungseröffnung Udo Kier. Foto: Andrea Matzker
Kölnischer Kunstverein. Ausstellungseröffnung Udo Kier. Foto: Andrea Matzker