Angela Merkel erhält den NRW-Staatspreis

Angela Merkel mit Ministerpräsidenten Wüst und-Oberbürgermeisterin Reker. Foto: Andrea Matzker

Von Andrea Matzker und Dr. Egon Schlesinger

In der Kölner Flora wurde Angela Merkel mit der höchsten NRW-Auszeichnung gewürdigt. Das Preisgeld von 25.000 € spendet die Geehrte dem Kölner Verein „Blau-Gelbes Kreuz Deutsch-Ukrainischer Verein e. V.“, der sich für die Opfer des Ukraine-Krieges einsetzt, mit den Worten: „Damit möchte ich allen ehrenamtlichen Helfern danken.“

Angela Merkel mit Minsterpräsident Wüst. Foto: Andrea Matzker

Der NRW-Staatspreis wird seit 1986 ausschließlich an Persönlichkeiten verliehen, die NRW durch Werdegang und Wirken besonders verbunden waren und sind. Dazu gehören der Politiker Klaus Töpfer, die Künstler Günther Uecker und Gerhard Richter, der Theaterregisseur Roberto Ciulli, die Kabarettisten Kay und Lore Lorentz, die Tänzerin Pina Bausch, der Architekt Gottfried Böhm und zuletzt der Formel-1-Rennfahrer Michael Schumacher.

Christine Lagarde hielt die Laudatio

Vor der Verleihung des Preises in der Flora hatte Merkel zusammen mit Wüst Bad Münstereifel besucht, um sich ein Bild vom Wiederaufbau nach der Hochwasserkatastrophe zu machen. Am Vortag war sie von aufmerksamen Passanten auch bei einem Besuch im Kölner Dom beobachtet worden. Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, würdigte Merkel in ihrer Laudatio als eine „außergewöhnliche Führungspersönlichkeit, auf die Menschen in Deutschland und Europa stolz sein können“. Sie sei „einzigartig, unvergleichlich, unnachahmbar“.

Illustrator Michael Szyszka mit seiner verschmähten Zeichnung. Foto: Andrea Matzker

Michael Szyszka, mehrfach ausgezeichneter Kölner Illustrator, war ganz enttäuscht, dass er Angela Merkel nicht persönlich sehen oder gar treffen konnte. Er hatte ihr eine eigene, ganz entzückende Zeichnung von ihr gerahmt, die er ihr persönlich übergeben wollte. Die wenigen Schaulustigen wurden jedoch kurz vor Ankunft der Ex-Kanzlerin von Hof und Parkplatz der Flora hinter die grünen Gitter zum Park hin gescheucht, verbannt und ausgesperrt, damit Ex-Kanzlerin und Ministerpräsident in ihren Limousinen bei geschlossenen, dunklen Fenstern zum Kücheneingang gefahren werden konnten.

Illustrator Michael Szyszka und NRW-Innenmister Herbert Reul, der sich zumindest bemühte . Foto: Andrea Matzker

Janus Fröhlich von den Höhnern und RTL West Chef Jörg Zajonc waren zwar sehr freundlich, aber wollten sich nicht als „Boten“ betätigen und Frau Dr. Merkel ihre Illustration überreichen. Auch die Chauffeure der Ex-Kanzlerin weigerten sich beharrlich, diesen kleinen Liebesdienst zu übernehmen. Der Einzige, der sich wirklich bemühte und sogar seinen Sekretär fragte, ob man eine private Adresse von Frau Dr. Merkel hätte, was dieser verneinte, war der NRW-Innenminister Herbert Reul, der den Illustrator regelrecht tröstete. Also zog der Künstler unverrichteter Dinge wieder von dannen.

Ebenso enttäuscht waren die wenigen Zaungäste, die zur Flora gekommen waren, denn statt Frau Dr. Merkel sahen sie lediglich schwarze Limousinen mit verdunkelten Fenstern. Wenigstens für ein paar flüchtige Sekunden erhaschten sie einen Blick auf einige der rund 400 Ehrengäste, wie Gesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach, Gerhart Baum, Laudatorin Christine Lagarde, NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst, Alice Schwarzer, Dr. Jürgen Rüttgers, Hannes Schöner, Peter Werner, Henning Krautmacher, Janus Fröhlich, Oberbürgermeisterin Henriette Reker, Elke Heidenreich oder den umtriebigen Aachener Printenkönig Hermann Bühlbecker.  

Renate Liesmann-Baum und Gerhart Baum. Foto:Andrea Matzker

Sehr publikumsfreundlich reagierten weder die Gäste noch das gesamte Sicherheitspersonal, das an Anzahl die zu überblickende Schar der Schaulustigen um ein Vielfaches übertraf. Obwohl es inzwischen empfindlich kalt und windig geworden war, hielten es zwei bis drei hartnäckige Zuschauer ganze zwei Stunden lang nach dem Ende der eigentlichen Veranstaltung bis kurz vor 19:00 Uhr aus, um einen kurzen Blick auf Frau Dr. Merkel selbst erhaschen zu können, die tatsächlich aus dem Hauptausgang der Flora zügig zu ihrem Auto schritt und kurz, aber freundlich grüßte.

Andrea Matzker, Dr. Egon Schlesinger