Koblenz, Kulturfabrik : 2. Gassenbauer Kulturtage, 20. – 22. September 2019
Dominik Wagner, Vera Karner, Nicole Henter, Charlotte Reitz u.v.a.
Eben hatten ECHO Klassik Preisträger Dominik Wagner und die Klarinettistin Vera Karner gemeinsam im ausverkauften Kammermusiksaal der Elbphilharmonie gastiert, schon fanden sie sich zum fulminanten Abschlusskonzert der 2.Gassenbauer Musiktage am 22.September zusammen.Zu ihnen gesellte sich die Ausnahmeflötistin Nicole Henter und der erfolgreiche Komponist und Pianist Martin Schmalz.
Dominik Wagner. Foto: Viktoria Hofmarcher
Dominik Wagner, der zu den weltweit führenden Kontrabassisten zählt und Preisträger bei nahezu allen Kontrabasswettbewerben ist, verschmolz bei den Solostücken von Sam Suggs und Teppo Hauta-Aho geradezu mit seinem Instrument, und brachte gleichzeitig eine ungeheuer virtuose als auch musikalische, ja poetische Darbietung.
Nicole Henter, Vera Karner, Charlotte Reitz. Foto: Viktoria Hofmarcher
Besonders eindrucksvoll war die Gambensonate No.2 von J.S. Bach, in der die mehrfachen Preisträgerinnen Nicole Henter und Vera Karner mit ihren Instrumenten rechte und linke Hand des Cembalos übernahmen und Dominik Wagner den Gambenpart spielte. Geradezu plastisch kamen dadurch die einzelnen Stimmen zur Geltung.
Gewaltig erklang das Allegro des Trio in a-Moll op. 114 von J. Brahms mit D. Wagner, Karner und Martin Schmalz am Klavier.
Virtuos und musikalisch aufregend waren die Duos für Flöte und Klarinette von Muczynski.
Über dieses Benefizfestival des Vereins Musericordia, das von den Gründerinnen Vera Karner und der Koblenzer Cellistin Charlotte Reitz gemeinsam mit ihrer Familie perfekt organisiert wurde, schrieb der Soloklarinettist der Wiener Philharmoniker Matthias Schorn:
„Die Künstler von Musericordia glauben an das Utopische, an die Menschlichkeit, ans Zusammensein….und an die Energie der Musik! Sie versuchen das Unaussprechliche laut rauszuschreien… mit ihren Instrumenten, mit ihren Stimmen, mit ihren Körpern.“
Das Eröffnungskonzert am 20. Oktober 2019 gestaltete Charlotte Reitz mit ihren ebenfalls hochbegabten Kollegen, die vorwiegend von der Musikhochschule Frankfurt am Main kamen. Auch hier wurde ein äußerst interessantes, vielfältiges Programm gegeben.
Herausgreifen möchte ich die Filmusik zu „Alice im Wunderland“, die vom Geiger Levent Altuntas genial arrangiert wurde. Mit ihm spielten Sara Jedersberger, Violine, Hannah Geißler, Viola und Charlotte Reitz am Cello.
Unter dem Motto „Alice im Wunderland“ stand das ganze Festival.
„Das Unmögliche gelingt einem nur, wenn man es für möglich befindet!“ sagt der Hutmacher.
Die berühmten Klarinettisten Vater und Sohn Baermann, die auch vorzügliche Köche waren, überredeten Mendelssohn- Bartholdy für sie das Konzertstück für Klarinette und Bassethorn op. 114 Nr.2 zu schreiben, indem sie für ihn eine köstliche Mahlzeit zubereiteten.
Wir hörten das Stück mit Moritz Schmitt und Vera Karner an den Klarinetten und mit Johannes Ehinger am Klavier.
Geradezu impressionistisch klangen die 12 Duos für Violoncelli (No.1) von Reinhold M. Gliere mit Mira Voll und Charlotte Reitz.
Noch viele weitere Stücke von Beethoven, Brahms, Haydn und Bartok waren zu hören.
Auch die sehr eingängige Melody von Miroslav Skorik (Besetzung wie die Filmmusik)
Ja, und am 21. Oktober gab es dann auch noch Straßenmusik in Koblenz, mit deren Erlös ebenfalls arme Kinder und Familien in Rumänien unterstützt werden sollen.
Straßenmusik-Benefiz
Christoph Karner
PS.:
Schau dir „Dominik Wagner (Austria) LIVE at Eurovision Young Musicians 2016“ auf YouTube an