KLOSTERNEUBURG: Kurzkritik TOSCA-Premiere am 5. Juli 2025
Gelungener Einstand der neuen Intendanz
Copyright: operklosterneuburg
Seit 30 Jahren gibt es nun schon die Oper Klosterneuburg, die im akustisch recht guten und vor allem die Theatralik jeder Oper verstärkenden Innenhof vom Stift Klosterneuburg die verschiedensten Opern aufführt. In diesem Jahr übernahm Peter Edelmann die Intendanz und wählte mit der „Tosca“ von Giacomo Puccini sicher ein Stück aus, bei dem nichts schief gehen kann, das aber auch noch nie hier aufgeführt wurde. Und es wurde eine sehr gute Premiere vor wohl ausverkauftem Haus mit viel Prominenz aus – vor allem ehemaliger – Politik und der Kulturszene. Auch Harald Serafim war da!
Leonard Prinsloo inszenierte den Verismo-Reißer im Bühnenbild von Hans Kudlich aus Wien und mit weitgehend passenden Kostümen von Karin Fritz. Er gestaltete einen dreieckigen Raum auf der großen Bühne, der von zwei aufeinander zulaufenden großen dunkelgrünen Viadukten, wie man sie aus der Römerzeut kennt, mit den entsprechenden Bögen. Dieses Bild ließ sich sehr gut über die drei Akte variieren. Prinsloo legte sehr viel Wert auf sorgfältige Personenregie, sodass die Sängerdarsteller ihre jeweiligen Charaktere eindrucksvoll zum Ausdrock bringen konnten, insbesondere die Italienerin Federica Vitali als Tosca und der Rumäne Serban Vasile als Baron Scarpia. Beide waren stimmlich in Topform und machten die große Szene des 2. Akts zum Höhepunkt des Dramas. Der Mexikaner Fabián Lara konnte zwar gesanglich mit einem höhensicheren Tenor überzeugen. Es mangelte ihm aber an Charisma und darstellerischer Intensität, um mit den beiden auf Augenhöhe agieren zu können.
Francesco Cilluffo dirigierte die Beethoven Philharmonie fast etwas zurückhaltend, sodass sie mit den Stimmen auf der Bühne, die nicht so schwer waren, wie man es von großen Häusern her gewohnt ist, bestens harmonierte. Gleichwohl konnte er die Dramatik des Stückes mit den Musikern sehr gut darstellen. Der Chor operklosterneuburg war ebenfalls in sehr guter Form. Ein gelungener Einstand für die neue Intendanz und eine Produktion, die sicher noch viele Wiener und weitere Österreicher sowie Ausländer anziehen wird und sollte. (Detaillierte Rezension in Kürze).
Schlussapplaus mit Leading-Team. Foto: Klaus Billand
Klaus Billand