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Klassischer Gesang: Die Keilbeinhöhlen und ihre möglichen Auswirkungen

02.07.2025 | Themen Kultur

Klassischer Gesang: Die Keilbeinhöhlen und ihre möglichen Auswirkungen

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Nasen-Nebenhöhlen: Aufbau und Funktion

Beim klassischen Gesang kann die Aktivierung der Keilbeinhöhle/Nasennebenhöhle Basis für befreites Singen durch langjähriges Üben werden, wobei wenigen diese Gabe angeboren scheint.

Die Keilbeinhöhle (Sinus sphenoidalis) ist eine der Nasennebenhöhlen und unterscheidet sich von anderen Nasennebenhöhlen durch ihre tiefere Lage im Schädel, direkt im Keilbein, hinter den Augen und unterhalb des Gehirns

Typische Risiken nicht trainierter Technik können dann mit zunehmendem Alter entstehen. Stimme verliert Kern, Legato etc.

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Fehlen dieser Tugend bemerkt man insbesondere bei Tenören und Sopranen, wenn Stimmen sich in höhere Register schrauben und dabei Kern und Volumen verlieren, eng werden, schrill klingen, individuelles Timbre verlieren.

Ich konnte diese Husler -Technik bei einem alten (mittlerweile fast 90jährigem) Bayreuth – Haudegen kennen lernen.

KI Husler Gesang: „Das Buch „Singen: Die physische Natur des Stimmorgans“ von Frederick Husler und Yvonne Rodd – Marling ist eine Fachliteratur, die sich mit der physischen Natur des Stimmorgans beschäftigt und für alle interessant ist, die später mit Musik oder Gesang arbeiten möchten. Das Buch beschreibt detailliert die Muskeltätigkeiten im Hals, die für das Singen wesentlich sind, wird als ein Muss angesehen, wenn man die Gesangsstimme verstehen möchte. Es ist jedoch nicht als Anleitung für Singanfänger gedacht, da es möglicherweise verwirrend sein könnte.

Die grundlegende Anschauung  ist ebenso einfach wie weittragend: Singenkönnen ist eine dem Menschen angeborene Fähigkeit, die normalerweise verblasst, gestört oder überlagert ist. Die meisten Menschen sind einfach nur verhinderte Sänger. Dies zwingt zu dem Schluss: Singenlernen muss ein Regenerieren, ein Aufschließen des Stimmorgans sein.

Frederick Husler, der Autor des Buches, hat Gesang in Mailand in den Kreisen um Toscanini studiert und hat Sänger wie Erna Berger, Erna Sack, Franz Mazura, Sandor Konya, Franz Klarwein, Franz-Ferdinand Nentwig, Grace Bumbry, Gunnar Graarud, Jarmila Novotna, Cesare Siepi und den späteren Regisseur Hans-Peter Lehmann ausgebildet. Husler war auch der Stimmbildner, den Karajan für seine Sänger heranzog.“

N.. m. E. Gibt es das nur bei wenigen Auserwählten, wird  normalerweise besonders von Leuten genutzt, denen das in der Naturstimme schon gegeben ist, z B.  Netrebko, Wunderlich, Calleja (früher), Pavarotti, Gedda etc..

Bei denen hört man das auch – nach oben geht es in aller Breite und klingt prall, individuell, vital und nicht nahezu synthetisch verengend. Villazon konnte das ja auch einmal – aber da war wohl zu viel Natur, zu wenig Technik und so wurde die Stimme verludert.

Üblicherweise wird ja nur die nasale Maske gelehrt, das hört man ja auch insbesondere bei stereotypen Tenören und Sopranen, klingt gleichmachend dann oft schrill und ungefällig.

Duette werden zu Duellen usw. Lyrisches erfolgt dann mit „Nahkampfansage“, insgesamt singt man sich in wenigen Jahren kaputt.

Dazu sind übrigens Übungen nötig, die nicht dem stereotypen Einerlei zuzuordnen sind, zu denen sich auch Piotr Beczała äußerte (Film: „Oper, das knallharte Geschäft“ https://www.operaonvideo.com/oper-das-knallharte-geschaft-documentary-germany-2019/) 

Das ist kein massentaugliches Thema, aber vielleicht für Opernfreunde interessant, indem man versucht, klassischen Gesang deutlicher erfassbar zu machen.

Tim Theo Tinn 2. Juli 2025

Anhang:

Nun zu den Erklärungen der HNO-Ärzte

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Die Nasennebenhöhlen sind luftgefüllte Hohlräume im knöchernen Schädel. Zu ihnen gehören je 2 Stirnhöhlen, Kieferhöhlen und Keilbeinhöhlen sowie die Siebbeinzellen zwischen den Augenhöhlen (ca. 10 Kammern). Die Nasennebenhöhlen sind durch enge Öffnungen (Ostien) mit der Nasenhöhle verbunden.

Nasenhöhle und Nebenhöhlen sind mit einer speziellen Schleimhaut (Mukosa) ausgekleidet, die mit winzigen Flimmerhärchen (Zilien) besetzt ist. Diese Härchen befördern das schleimige Sekret, das zur Selbstreinigung von der Schleimhaut produziert wird, Richtung Rachen. Auf diese Weise werden z.B. Erreger und Schadstoffe, die in die Nase gelangt sind, bis zum Magen transportiert und dort von der Magensäure unschädlich gemacht.

Gemeinsam mit der Nasenhöhle, dem Innenraum der Nase, fungieren die Nasennebenhöhlen als „Klimaanlage“ unseres Körpers. Sie erwärmen die Atemluft, reinigen sie vor und feuchten sie an, um sie so für die unteren Atemwege vorzubereiten.

Inwieweit die Nasennebenhöhlen ursprünglich dazu angelegt sind, unseren schweren Schädelknochen leichter zu machen oder aber als Resonanzraum für die Stimme zu dienen, kann nur spekuliert werden.

https://www.hno-aerzte-im-netz.de/krankheiten/nasennebenhoehlenentzuendung-akute/nasennebenhoehlen-aufbau-und-funktion.html

Quelle: HNO-Ärzte im Netz-  Deutschen Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V.

 

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