KLAGENFURT/ Stadttheater: EUGEN ONEGIN am 28.12.2019
Für eine kleine Bühne hat Tschaikowski nach eigener Aussage Eugen Onegin konzipiert, für die bescheidenen Mittel eines Konservatoriums, so wie es bei der Uraufführung 1879 mit Studenten des Moskauer Konservatoriums am Maly-Theater auch geschah. Denn sonst – so der Komponist – laufe man Gefahr, dass sein Werk, das er ausdrücklich Lyrische Szenen und nicht Oper nennt, in Größe, Wucht und Pathos dargestellt und damit missverstanden werde. Daran musste ich denken, als ich die aktuelle Neuproduktion des rund 700 Plätze fassenden Stadttheaters Klagenfurt besuchte, für die eine sparsam-kluge szenische Lösung gewählt und ein sehr gutes Sängerteam engagiert worden war, das wohl der Situation bei der Uraufführung entsprach: Tatjana ist 25, Olga ist 26, Lenski ist 29 und Onegin 33 Jahre alt. Das Erstaunliche an diesem jungen Team ist, dass drei von ihnen trotz ihrer Jugend bereits ihre Rollen an anderen Bühnen gesungen hatten. Aber der Reihe nach…
Foto: Karl Heinz Fessl
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Hermann Becke