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KLÄNGE DUNKLER SCHÖNHEIT – GEDENKKONZERT Klaus K. Hübler

30.09.2021 | Feuilleton

KLÄNGE DUNKLER SCHÖNHEIT – GEDENKKONZERT Klaus K. Hübler

Hommage Komponist Klaus K. Hübler (1956-2018) zum 3. Todestag

Gedenkkonzert ist Kammermusikprogramm, Entdeckung und Wiederentdeckung: 3 Hübler-Werke (1981, 1986, 2005) und 3 von Hübler inspirierte Neukompositionen (3 UA) von zeitgenössischen Qualitätskompo-nisten: Nikolaus Brass (Violoncello-Solo), Ernst Helmuth Flammer (Flöte-Solo), Franck Yeznikian (Flöte, Violoncello, Klavier). Dazu ein Werk vom Konzert-Initiator Robert HP Platz (Flöte, Violoncello, UA 1989).

 Der Komponist/Dirigent Robert HP Platz initiierte dieses starke, originelle Musikprogramm zu Ehren von Herrn Hübler. Platz lernte Klaus Hübler 1982 im Rahmen einer von Platz dirigierten WDR-Sendung kennen, Hübler war Teil dieses Musikprogramms, Platz schätzte und schätzt Herrn Hübler sehr und sie waren seitdem lange und gut befreundet. Platz war 2000- 2008 Kurator und künstlerischer Leiter beim Musikfestival Schreyahner Herbst und widmete 2001 sein Konzertprogramm komplett den starken Werken des Komponisten Hübler.

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Klaus K. Hübler (2011). Foto: Margreth Schönemann

 Klaus K. Hübler war lange ein mutiger Komponist zwischen Tradition und Innovation und Kammermusik-Experte. Als geborener Münchner war er offen für Melodien und Grenzgänge. Seine Kompositionen aus den Jahren 1981-89 verschafften Hübler schon einen guten Ruf. Er komponierte 56 Uraufführungen für Musikfeste u.a. in Schreyahn, Köln, Darmstadt, Stuttgart. Witten, Zürich und für Rundfunkan-stalten (WDR, SWR, Bayr.Rundfunk u.a.). Er bekam viele Kompositionspreise und CD-Veröffentlichungen u.a. von Breitkopf&Härtel, Ricordi und Wergo. Und er war auch Autor und Musiklehrer. Leider starb Hüblers Ehefrau Maria 2000 an Darmkrebs und 2012 seine Tochter Barbara. Hübler hatte das Glück 2008 eine neue Lebenspartnerin (Margot Schastok) zu gewinnen, Frau Schastok ist jetzt sehr sehr glücklich und begeistert von dem geplanten Gedenkkonzert. Gute Infos: http://klaushuebler.de/

Klaus K. Hüblers engste Freunde und Weggefährten (Musikerinnen Kristi Becker, Carin Levine und Komponisten Franck Yeznikian, Nikolaus Brass, Helmuth Flammer und Robert HP Platz) haben sich nun entschlossen, anlässlich des 3. Todestages gemeinsam mit Oren Shevlin Klaus K. Hübler als „Mensch und Werk“ in Erinnerung zu halten. Diese 3 zeitgenössischen Komponisten wurden mit Hübler-Hommagen beauftragt in seinem Gedenken jeweils ein Werk für die Kammermusikbesetzung Flöte, Violincello, Klavier zu schreiben. Das Programm lassen die Musiker*innen mit Werken aus Hüblers Schaffen korrespondieren. Werke dunkler Schönheit, deren Klang sich durchaus instabil, zerbrechlich und wie in einem Vergrößerungsglas ausbreitet. Eine behutsame Reise, die an die Spielweise der Instrumente eng angelegt ist und so zum ästhetischen und analytischen Ausgangspunkt, einem Marken-zeichen von Hüblers Schaffen wurde. Die Komposition von Robert Platz war bereits 1989 als Hübler-Hommage entstanden.

Robert HP Platz initiierte und Sabine Krasemann/Euterpe organisiert das Hübler-Gedenkkonzert, die Tournee. NEOS-Musikstiftungsleiter Ernst Helmut Flammer kannte und schätzte Hübler auch gut und lud dieses wertvolle Gedenkkonzert als 1. Gastspiel ins niedersächsische Tolstefanz, in seine Konzertreihe AUSSICHTEN-MODERN ein. Diesem Konzert „Klänge Dunkler Schönheit“ geht ein Cello-Solo-Abend mit Matthias Lorenz voraus, indem dieser unter anderem Klaus Hüblers Cello-Solowerk „Opus breve“ interpretieren wird.

BIOGRAFIE KLAUS K. HÜBLER: 1956 in München geboren, begann schon früh seine kompositorische Karriere, er wurde lange unterstützt von seinem reichen Vater der ein starker Banker in München war. Hübler studierte Komposition bei Peter Kiesewetter und Brian Ferneyhough sowie Musikwissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität. Seit 1975 entstanden zahlreiche Werke, vorrangig Kammermusik. 1977 erhielt Hübler den Förderpreis der Landeshauptstadt Stuttgart für sein 1. Streichquartett. In den folgenden Jahren wurde sein komplexes und konsequentes Schaffen mit weiteren Preisen, Ehrungen und Stipendien ausgezeichnet. Es folgten Einladungen zur Teilnahme an internationalen Kompositionsforen: Stiftung Künstlerhaus Boswil (1982-84); Ferienkurse Neue Musik Darmstadt (1984-88); Pittsburgh International Music Festival (1986). Stipendien erhielt Hübler von der Heinrich-Strobel-Stiftung des SWF (1982), dem Centre Européen pour la Recherche Musicale (1983), der Landeshauptstadt München und des Landes Niedersachsen für einen Arbeitsaufenthalt auf dem „Künstlerhof Schreyahn“ (1988) und weitere. Ab 1995 begann Klaus K. Hübler einen Neuanfang, wieder auf der Suche nach dem unverwechselbaren Stil, der ein eigener und doch ein anderer werden sollte; immer aber in der kompositorischen Grundidee der Reduktion. Sein Œuvre beim Schreyahner Herbst 2001: Uraufführung der Werke: Maske, Mutmassungen für Akkordeon (1995-96) und Paravent für Ensemble (2. Version 1997-98). Es folgten: Die Uraufführungen für Orchester Vanitas beim Stuttgarter Eclat Festival 2003. Der Kompositionsauftrag der Akademie Der Schönen Künste München 2004 mit Tymponen, Sonate für Klavier und Violine. Uraufführung der Werke Palimpsest/ Konjektionen für Bassflöte und bei den Internationalen Ferienkursen für Neue Musik Darmstadt 2004 und B.B.H. für Klavier linke Hand, Sprecher und Jandl, Musik der Jahrhunderte, Stuttgart 2006. Mit wachsender Anerkennung und stilistischer Neufindung folgen kontinuierlich weitere Werke: 2007 Abraxas für Tenorsaxophon, Kontrabass und Ensemble. 2008 Azoth, ein Auftragswerk der musica viva für Piccoloflöte und Ensemble und 2010 eine weitere Uraufführung Sephiroth für Horn, Violine, Violoncello und Klavier (Cedar Rapids) in Iowa. Klaus K. Hübler war seit Jahren ehrenamtliches Jurymitglied beim ‚Preis der Deutschen Schallplattenkritik‘ für Alte Musik/vokal/instrumental. Hübler starb 2018 in München. NMZ: „Der 1956 in der Metropole an der Isar geborene Komponist Klaus Karl Hübler erlag in seiner Wohnung den Folgen eines Sturzes, der wohl auch mit den Beeinträchtigungen nach einer schweren Erkrankung im Jahr 1989 zusammenhängen dürfte.“

 Ricordi trauert um Klaus K. Hübler – Posted by Ricordi 14 März 2018

„Ricordi trauert um Klaus K. Hübler, der im März 2018 verstarb. Seit 1975 schuf Hübler komplexe, vorrangig kammermusikalische Werke. Seine herausragenden Beiträge zur Gegenwartsmusik wurden früh in musikjournalistischen und -wissenschaftlichen Diskursen rezipiert und von renommierten Interpreten aufgeführt. Für sein Schaffen wurde Klaus Hübler mit zahlreichen Preisen und Stipendien geehrt, darunter der Förderpreis der GEMA-Stiftung und der Stipendienpreis des Internationalen Musikinstituts Darmstadt (1982). Mit zunehmender internationaler Reputation wurden Hübler Einladungen zu Kompositionsforen ausgesprochen. Neben seiner kompositorischen Tätigkeit verfasste er kritische Schriften u.a. über John Cage und Karlheinz Stockhausen. 1989 musste Klaus Hübler aufgrund einer schweren Erkrankung (Gehirnvirus) für sechs Jahre seine Arbeit niederlegen. Hüblers Werke wurden seit 1975 von der Edition Tre Media, die heute zu Ricordi Berlin gehört, verlegt.“ https://www.ricordi.com/de-DE/News/2018/03/Klaus-K-Huebler.aspx

Auch guter, informativer Hübler-Nachruf: https://www.nmz.de/artikel/ein-zweigeteiltes-leben-fuer-die-musik

GEDENKKONZERT-ENSEMBLE:

Carin Levine/Flöte, Oren Shevlin/Violoncello, Kristi Becker/Klavier.

 GEDENKKONZERT-PROGRAMM (Dauer: ca. 65 Minuten) in Tolstefanz, Köln, Würzburg:

  Klaus K. Hübler: EXCERPT (Flöte Solo, UA 1981), 4 Minuten;

SONETTO LXXXIII del Michelangelo (Klavier Solo, UA 1986), 12 Minuten;

B.B.H. (Klavier Solo, UA 2006, Musikfest der Jahrhunderte Stuttgart), 8 Minuten;

und

Nikolaus Brass: DEN TITEL AUSRADIERT – Uraufführung (Violoncello-Solo), 10 Minuten;

Ernst Helmuth Flammer:  KIPUKA – Uraufführung (Flöte Solo), 10 Minuten;

Franck Yeznikian: DISJECTA MEMBRA (e.i.a.e.s) – Uraufführung (Flöte, Violoncello und Klavier), 12 Minuten;

Robert HP Platz: SCHREYAHN BUCH I–III (Sopran, Flöte, Violoncello, UA 1989 im Théâtre de la ville in Metz, Lothringen), 10 Minuten.

 GEDENKKONZERT-ORTE:

Mo, 11.10.2021, 20 Uhr – TOLSTEFANZ, NEOS MUSIKSTIFTUNG
Hofstelle Flammer, Tolstefanz 11, 29482 Küsten (Wendland),
Konzertreihe: Aussichten, Reihe für Neue Musik
https://neos-musikstiftung.de/Startseite

 Mi, 13.10.2021, 20 Uhr – KÖLN, ALTE FEUERWACHE
(Kooperation mit ON Neue Musik Köln), Melchiorstr. 3, 50670 Köln
https://altefeuerwachekoeln.de/programm/

 Mo, 18.10.2021, 19:30 Uhr – WÜRZBURG, KAMMERMUSIKSAAL
Hochschule für Musik Würzburg, Studio Neue Musik,
Hofstraße 13, 97070 Würzburg, Haupteingang: Balthasar-Neumann-Promenade
https://www.hfm-wuerzburg.de/

Samstag 25.9. in der Kölner St. Peter-Kirche.

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Anima Mundi-Chor. Foto: Wolfgang Weiss

 

 

 

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